Moin Herr Müller! Es wird Sommer – was sind Ihre liebsten Zutaten und Geschmackskombinationen für die warme Jahreszeit?

Da gibt es vieles! Zuerst fällt mir die mediterrane Küche ein – Tomaten, Zucchini, Oliven, Salate, Fisch. Aber auch das klassische Grillen im Sommer gefällt mir natürlich. Und dann auch das bodenständige Deutsche. Ich esse an heißen Tagen tatsächlich gern mal einen schönen Krautsalat oder einen Wachsbohnensalat.

Sommerzeit ist Obst- und Gemüsesaison. Wie kann man beides in einem Gericht kombinieren?

Da ist die asiatische Küche ein gutes Beispiel. In einem Curry etwa harmonieren Gemüse und Frucht hervorragend miteinander. Und auch beim Barbecue geht das gut. Man kann zum Beispiel Garnelen, Melonen und Gemüse auf Spießen miteinander kombinieren, das ist total lecker.

Am 14. Juni startet die Fußball-EM in Deutschland. Welche Snacks oder kleinen Sommergerichte dürfen beim Gucken nicht fehlen?

Da kommt es ja drauf an, was für ein Typ man ist: Die einen mögen gern Minifrikadellen zu ihrem Fußballbier, dazu zum Beispiel ein Nudel- oder Couscoussalat im Gläschen. Das kann man sich dann einzeln so wegnehmen und portionsweise essen. Aber auch Pinsas im Miniformat oder Tacos sind eine tolle Sache vor dem Fernseher. Gesund sind zum Beispiel Gemüsesticks im Glas, besonders gut dazu passen Dips wie eine Chili-Mayonnaise oder eine Avocadocreme. Und wo wir gerade von gegrillter Melone sprachen: Super sind auch Wassermelonenstücke, wenn man sie vorher mit etwas Puderzucker bestäubt und dann auf dem heißen Grill karamellisieren lässt.

Gibt es neben dem Grillen weitere Kochtechniken, die Sie besonders gerne im Sommer anwenden?

Ich bin ein Fan der Ceviche (kaltgaren mit Säure, Anm. d. Red.), damit bereitet man tollen kalten Fisch oder auch Garnelen zu. Auch das Dämpfen im Bambustopf bringt leckere Sommergerichte hervor. Und natürlich machen auch hochwertige selbstgemachte frittierte Dinge mal Spaß; ein schöner selbstgemachter Backfisch zum Beispiel oder eine Tempura.

Im Moment sind ja die AirFryer im Trend. Was halten Sie von diesen Geräten?

Ich finde die toll! Sie verbrauchen weniger Strom als ein Backofen und die Gerichte kommen mit weniger Öl aus als bei einer herkömmlichen Fritteuse.

Zu einem guten Essen gehört auch ein leckeres Getränk. Was empfehlen Sie im Sommerglas?

Das ist eine schwierige Frage, denn auch hier gibt es wieder so viele Möglichkeiten. Zur mediterranen Küche, von der wir vorhin gesprochen hatten, passt klassischerweise Wein. Ein trockener Weißwein vom Gardasee beispielsweise ist der Lugana. Aber es gibt auch viele tolle alkoholfreie Sachen. Spannend sind ja derzeit die alkoholfreien Gins. Auch Selbstgemachtes steht hoch im Kurs, etwa ein selbst angesetzter Kombucha oder eine leckere Bowle.

Zum Abschluss: Welche kulinarischen Souvenirs bringen Sie am liebsten aus dem Sommerurlaub mit?

Wenn ich woanders bin, möchte ich die Landeskultur mit allen Sinnen erfassen. Dazu gehören dann auch landestypische Lebensmittel als Souvenirs, etwa Gewürze oder ein schönes Olivenöl. Auch ein lokaler Wein oder Stück Schinken aus der besuchten Region sind eine gute Sache. Allerdings sollte man sich vorher einmal erkundigen, was man aus dem jeweiligen Land problemlos ausführen darf.

Interessanter Fakt

Nelson Müller ist ein Praktiker. Sein Motto: „Das Wichtigste ist, dass man Spaß hat! Ausprobieren, machen, tun – so kommt man weiter“, sagt der ehemalige Handballspieler, der als Jugendlicher sogar mit der Junioren-Nationalmannschaft geliebäugelt hatte, dann jedoch den Weg als Koch einschlug und nun als Gastronom mit dem Sternerestaurant Schote und seiner Brasserie Müllers auf der Rü in Essen seine kulinarische Heimat gefunden hat, die er mit dem Müllers auf Norderney und dem Müllers auf der Burg im Rheingau jedoch stetig erweitert. Außerdem ist er mit einer Mischung aus Live-Cooking und Live-Musik auf Tournee.