5. Nov 2024
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Foto: Presse
Die nicht-invasive, personalisierte elektrische Stimulation bietet einen neuen Ansatz zur Behandlung von Alzheimer. Erste klinische Studien zeigen, dass diese Methode das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und kognitive Fähigkeiten verbessern könnte.
Alzheimer ist eine tödliche Krankheit und die häufigste Form der Demenz. Weltweit betrifft sie über 55 Millionen Menschen, darunter etwa 150‘000 in der Schweiz, was jährlich Kosten von knapp zwölf Milliarden CHF verursacht. Besonders Frauen sind betroffen und machen etwa zwei Drittel der Patienten aus, die Gründe dafür sind bislang nicht vollständig erforscht. Trotz der steigenden Zahl der Betroffenen gibt es derzeit noch keine Heilung. Die existierenden Behandlungen konzentrieren sich vor allem auf die Linderung von Symptomen.
Ein neuer Ansatz ist die transkranielle elektrische Stimulation (tES). Dabei werden Elektroden auf der Kopfhaut der Patienten platziert, um mittels schwacher elektrischer Impulse bestimmte Gehirnareale zu stimulieren. «Je nach gewählten elektrischen Stimulationsparametern und selektierten Gehirnarealen wird die neuronale Aktivität gesteigert bzw. verringert», erklärt Dr. Alois Hopf, Chief Scientific Officer der Bottneuro AG. «Dadurch können bestimmte kognitive Fähigkeiten verbessert und das pathologische Voranschreiten der Krankheit verlangsamt werden.»
Vielversprechende Forschungsergebnisse zeigen ausserdem, dass tES nicht nur symptomatische Effekte erzielt, sondern auch tiefergehende pathologische Prozesse beeinflusst.
Es gibt verschiedene Formen der tES, darunter die Gleichstromstimulation, die gezielt Hirnaktivität induziert oder hemmt, und die Wechselstromstimulation, die natürliche Gehirnwellen auf bestimmte Frequenzen moduliert. Der Einsatz von tES bei Alzheimer-Patienten gilt als vielversprechend, da es krankheitsbedingt zu einer Verlangsamung der natürlichen Gehirnwellen kommt. Die Stimulation mit schnelleren Frequenzen kann dieser Verlangsamung entgegenwirken und sowohl kurzfristig und bei wiederholter Anwendung auch langfristig zu einer Verbesserung der Gedächtnisleistung führen. Vielversprechende Forschungsergebnisse zeigen ausserdem, dass tES nicht nur symptomatische Effekte erzielt, sondern auch tiefergehende pathologische Prozesse beeinflusst. Erste Ergebnisse deuten auf entzündungshemmende Effekte, den Abbau von schädlichen Proteinablagerungen sowie eine gesteigerte Blutzirkulation in stimulierten Gehirnarealen hin.
Die klinische Umsetzung von tES steht jedoch erst am Anfang. Weitere Studien sind notwendig, um optimale Stimulationsparameter zu ermitteln und die Methode einer breiteren Patientengruppe zugänglich zu machen. «Da das Gehirn jedes Menschen einzigartig ist und bei Alzheimer unterschiedliche Bereiche betroffen sein können, ist eine personalisierte Therapie besonders wichtig», betont Dr. Bekim Osmani, CEO der Bottneuro AG. «Ärzte haben jetzt die Möglichkeit, im Rahmen unseres Priority Access Programms die personalisierte tES für individuelle Patientenfälle zu erproben», (MepV, Art. 10, Sonderanfertigungen).