29. Dez 2025
|
Gesundheit
Journalist: Katja Deutsch
|
Foto: Curated Lifestyle/unsplash+
Er wächst still und leise – und bei Symptomen ist es oft schon zu spät: Pankreastumore sind heimtückisch und schwer therapierbar. Die Behandlung in spezialisierten Fachzentren kann die Überlebenschancen allerdings deutlich erhöhen.
Wenn im fortgeschrittenen Rentenalter plötzlich die Hosen um den Bauch schlackern, sollte man zeitnah einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren, denn im schlimmsten Fall könnte der ungewollte Gewichtsverlust durch Bauchspeicheldrüsenkrebs verursacht werden. Zusammen mit schmerzloser Gelbsucht, diffusen Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit, neu auftretendem oder sich verschlimmerndem Diabetes, Fettstühlen und dunklem Urin sowie allgemeiner Müdigkeit kann die ungewollte Gewichtsabnahme ein Symptom für einen Pankreastumor sein. An diesem Tumor erkranken jedes Jahr rund 19.000 Menschen in Deutschland, die meisten von ihnen sind älter. Da die genannten Symptome erst im fortgeschrittenen Stadium auftreten, liegt die Fünfjahresüberlebensrate bei gerade einmal zehn Prozent.
Die Diagnose ist aufwendig und erfolgt in mehreren Schritten. Nach der ersten ärztlichen Untersuchung folgen Bluttests, die Hinweise auf veränderte Leberwerte oder Tumormarker wie CA 19-9 liefern können. Eine Sonografie kann Veränderungen an der Bauchspeicheldrüse oder eine Verengung der Gallenwege sichtbar machen. Eine zentrale Rolle spielt anschließend die kontrastmittelgestützte Computertomografie, da sie den Tumor präzise darstellt und Aufschluss über die Operabilität gibt. Ergänzend kann eine Endosonografie durchgeführt werden: ein von innen über Magen oder Darm gesteuerter Ultraschall, der besonders detaillierte Bilder liefert und zugleich eine Gewebeprobe ermöglicht. Je nach Befund kommen weitere Verfahren wie MRT, ERCP oder zusätzliche CT-Aufnahmen zum Einsatz. Erst das Zusammenspiel all dieser Untersuchungen erlaubt eine sichere Diagnose und bildet die Grundlage für die Therapieplanung.
Eine Sonografie kann Veränderungen an der Bauchspeicheldrüse oder eine Verengung der Gallenwege sichtbar machen.
Die einzige potenziell heilende Behandlungsmethode ist die Chirurgie: Tumoren des Pankreaskopfes erfordern in der Regel eine Whipple-Operation, während Tumoren des Pankreasbodens und -schwanzes durch eine Linksresektion entfernt werden. Eine Chemotherapie wird vor allem bei nicht-operablen oder metastasierten Tumoren eingesetzt. In der Pankreaschirurgie zeichnet sich zudem ein Trend zu minimalinvasiven Verfahren ab. Diese sind zwar zeitaufwendiger, bieten aber potenzielle Vorteile für die Patienten.
Erkrankte sollten sich in spezialisierten Pankreas- oder onkologischen Zentren behandeln lassen. Erfahrung, moderne Technik und interdisziplinäre Teams führen zu präziseren Operationen, geringeren Komplikationen und besseren Behandlungsergebnissen. Zudem bieten solche Zentren Zugang zu innovativen Therapien und Studien, was die Überlebenschancen deutlich verbessert.
Doch wie kann die Bauchspeicheldrüse gesund bleiben? Ein gesunder Lebensstil ist zwar keine absolute Garantie für ein langes, gesundes Leben, doch er ist ein wichtiger Faktor: Übergewicht vermeiden, Alkohol reduzieren und stark verarbeitete, vor allem geräucherte Nahrung mit zu viel Salz, Fett und Zucker vermeiden, genauso wie Nikotin, denn Rauchen erhöht das Risiko für Pankreaskrebs deutlich. Empfohlen werden dagegen fünf Hände voll Gemüse am Tag, Nüsse, Obst und Vollkornprodukte sowie magere Eiweißquellen und gesunde Öle. Damit die Hosen auch im Alter gut passen und nicht wegen eines Tumors plötzlich zu weit werden, sollte man ausreichend Wasser trinken und sich viel bewegen. Das senkt den Blutzucker und entlastet die Bauchspeicheldrüse.
Erkrankte sollten sich in spezialisierten Pankreas- oder onkologischen Zentren behandeln lassen.