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12. Nov 2021

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Gesellschaft

3 interessante Börsenmythen

Journalist: Alicia Steinbrück

„Die Börse ist den Reichen vorbehalten“

Dieses Gerücht hält sich vermutlich schon genauso lange, wie es die Börse an sich gibt. Natürlich ist es leichter, höhere Gewinne zu erzielen, wenn auch höhere Geldsummen investiert werden – doch bei weitem ist nicht jede:r Anlegende steinreich – der Großteil gehört nicht zu den Reichen! Auch die Geldanlage mit kleinen Summen und Beiträgen, beispielsweise mithilfe eines Sparplans, lohnt sich langfristig schon. Die allermeisten Aktionär:innen, die durch das Anlegen an der Börse reich geworden sind, haben auch einmal klein angefangen. Gleichwohl kann das Investieren an der Börse natürlich als Motor für wachsenden Reichtum genutzt werden – was ja in den meisten Fällen auch der Motivation entspricht.

Ein Name, an dem Sie an der Börse nicht vorbeikommen, ist vermutlich der berühmte und erfolgreiche Investor Warren Buffett. Und auch dieser fing nicht mit großen Anlagesummen an! Bereits in seiner Kindheit zeigte er sein unternehmerisches Talent im Handel mit Kaugummis oder auch Zeitschriften. Schließlich begann er stufenweise, sein Geld an der Börse anzulegen, steigerte somit sein Einkommen immer weiter und gelang so zu seinem Reichtum. 

Insbesondere durch Apps und Online-Trader der heutigen Zeit sind die Eintrittshürden zur Börse so niedrig wie nie zuvor. Ein monatlicher Sparplan kann schon ab zehn Euro pro Monat eingerichtet werden. Natürlich reicht dies nicht für hohen Reichtum aus, dennoch bietet es einen guten Anfang und Sie können sich nach und nach steigern, und vor allem Erfahrungen sammeln – denn die Börse ist kein Glücksspiel! 

Die Börsenwelt steckt voller Fachvokabeln, schein-bar komplizierter Zusammenhänge und Formeln, die Laien gar nicht verstehen können. Und was man selbst nicht versteht, schreckt ab. Das muss aber hier nicht unbedingt gelten! Machen Sie es sich als Anlegender nicht unnötig schwieriger als es ist. Es ist nicht schlimm, wenn Sie Begriffe wie „Bollinger-Bänder“ oder „Earnings-per-share“ noch nie gehört haben, genauso wie Sie auch keine Fundamentelanalyse der Aktien durchführen können müssen. Auch ohne Kenntnisse des Fachjargons können Sie durchaus erfolgreich investieren! 

Gerade die Investments in ETFs (Börsengehandelte Fonds) bieten für Einsteiger:innen eine tolle und vor allem sichere Möglichkeiten, auch ohne großes Fach-wissen und Vokabelkennen, Geld zu investieren und erste Schritte in der Welt der Aktien machen zu können. 

Und selbst wenn es Anlegende gibt, welche die Begriffe in- und auswendig beherrschen, bedeutet dies nicht zwangsläufig höhere Gewinne und Dividenden – insbesondere, wenn die Anlegestrategien langfristig betrachtet und miteinander verglichen werden. 

Scheuen Sie sich nicht und lassen Sie sich nicht abschrecken – beginnen Sie noch heute und eröffnen Sie Ihr erstes Depot! 

Kaum gab es tatsächlich mal einen Crash an der Börse, warten sogenannte Expertinnen und Experten und Börsen-Profis auf den nächsten – und raten dies auch Privatanlegenden und Einsteigenden ohne viel Erfahrung. Natürlich stimmt dies gewissermaßen, denn es gibt immer einen nächsten Börsencrash, doch der Zeitpunkt ist in den allermeisten Fällen unvorhersehbar und kaum kalkulierbar – insbesondere für Anlegende ohne viel Börsenerfahrung und Fachwissen. Würde man also tatsächlich ausschließlich nach diesem Mythos Geld investieren, wäre man stets am Warten auf den perfekten Zeitpunkt – und das Geld bleibt wo es ist, wird jedoch gar nicht angelegt. Was hinzu kommt, ist der Fakt, dass (bisher) jeder Börsencrash auch wieder aufgeholt wurde und darauf schließlich ein neues Allzeithoch kam, wovon man natürlich auch als Anlegender vor dem Crash profitiert. Selbst wenn vor einem Crash Geld in einen internationalen ETF investiert wird, geht man immer noch mit mehr Gewinn heraus. Wichtig ist an der Börse generell ein langer Atem, mit Ungeduld und der Hoffnung auf kurzfristigen Gewinn sind auch Enttäuschungen und die Gefahr von Verlusten nahe. Setzen Sie auf eine, oder besser noch mehrere langfristige Strategien, um sich bestmöglich an der Börse aufzustellen und von beständigen Dividenden zu profitieren. 

Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit: Diese zeigt uns, dass Langfristigkeit sich auszahlt – im wahrsten Sinne des Wortes. Spätestens nach 15 Jahren haben sich bisher 99,99 Prozent aller internationalen Märkte wieder erholt.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.