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27. Nov 2025

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Wirtschaft

Bio-Siegel: Nachhaltigkeit oder Marketinginstrument?

Journalist: Jakob Bratsch

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Foto: David Gomes/pexels

Echtes Tierwohl beginnt dort, wo Tier-Nutzung endet.

Der Hinweis auf höhere Haltungsform-Stufen, Biosiegel oder das staatliche Tierwohl-Label klingt zunächst nach Tierliebe und Fortschritt. Die Tiere leiden jedoch weiterhin. Ob eine Fläche von 1,5 m² oder 0,75 m² pro Schwein – die Tiere können sich kaum umdrehen. Beides ist Ausbeutung auf engstem Raum.

„Ein Bio-Siegel ändert nichts am Leid“, erklärt Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz, Fachreferentin für Tiere in der Landwirtschaft. „Die Labels sind lediglich Marketinginstrumente zur Gewissensberuhigung.“

Laut Lisa Kainz beginnt hier der Wendepunkt: „Es geht nicht darum, Tierhaltung ‚fairer‘ zu gestalten, sondern sie vollständig zu überwinden.“ Der Weg führe zur bio-veganen Landwirtschaft: „Ein System ohne Tierleid und ohne jährlich etwa 13 Milliarden Euro Subventionen für Tierprodukte – finanziert durch die Steuerzahlenden in der Republik.“

Tierfreie Landwirtschaft statt Ausbeutung „Zeit, unser Bild von Landwirtschaft neu zu denken“, appelliert die Expertin der Tierrechtsorganisation PETA. In ihrem Fachbereich konnte 2025 ein strategischer Ausstiegsplan auf den Weg gebracht werden. „Wer Tiere weder ausbeuten noch für ihren Tod im Schlachthaus verantwortlich sein will, setzt auf veganen Ökolandbau und eine rein pflanzliche Ernährung.“