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31. Mär 2021

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Gesellschaft

Das Homeoffice kann krank machen

Journalist: Chan Sidki-Lundius

Arbeit im Homeoffice ist im Trend, hat aber ihre Tücken. Denn die räumliche Isolation kann die soziale Gesundheit nachweislich negativ beeinflussen.

Die Corona-Pandemie prägt weiterhin unseren privaten und beruflichen Alltag. Nahezu alle Bereiche des Lebens sind von der  Reduzierung sozialer Kontakte geprägt. Dies betrifft auch die vielen Millionen Menschen, die derzeit im Homeoffice  arbeiten. Studien zeigen, dass lange Arbeitstage ohne soziale Interaktion zu Gefühlen von Einsamkeit und Isolation, zu einem signifikanten Anstieg des Stresserlebens sowie zu schlimmen Depressionen führen können. Zoom, Teams, Skype & Co. fördern zwar die Kommunikation mit Kollegen und Kunden, die soziale Komponente im Arbeitsleben ersetzen sie allerdings nicht. Forscher prognostizieren, dass wir zukünftig sogar noch deutlich mehr negative Auswirkungen durch die Heimarbeit und das damit verbundene digitale Arbeiten auf die Gesundheit der Menschen erleben werden. Denn das Selbst ist manchmal einfach nicht genug. Doch wie lässt sich dem entgegenwirken?

Zunächst einmal ist es ratsam, zeitliche und örtliche Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben zu ziehen und für Struktur durch einen festen Tagesrhythmus zu sorgen. Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass sich dies positiv auf die mentale und physische Gesundheit auswirkt. Dem regelmäßigen Abschalten und Auftanken kommt dabei eine besonders große Bedeutung zu. Dafür eignen sich alle Aktivitäten außerhalb der vier Wände gut. Denn das Sonnenlicht ist ein wichtiger Taktgeber für unsere Gesundheit: Natürliche Lichtduschen sind stimmungsaufhellend und erhöhen die Zufuhr des Glückshormons Serotonin. Insbesondere körperliche Aktivität im Freien ist eines der wichtigsten Mittel im Umgang mit dem Blues. Ein Spaziergang, Walken oder eine Jogging-Runde bei Tageslicht aktivieren neben Serotonin auch die Hormone Dopamin (Erzeugung eines Belohnungseffektes) und Adrenalin (Steigerung der Leistungsbereitschaft). Tipp: Bei einem Walk&Talk mit Kollegen oder Freunden lassen sich obendrein auch noch soziale Beziehungen pflegen.

Körperliche Bewegung bewirkt auch zu Hause wahre Wunder. Vielleicht können Sie Yoga machen oder an einem On-line-Fitnesskurs teilnehmen? Sie werden vermutlich spüren, dass es Ihnen dann täglich besser geht. Bewusstes Atmen, Tai-Chi oder Qi Gong: Diese gesundheitsfördernden Achtsamkeitstechniken lassen sich ebenfalls zu Hause, aber auch im Garten, im Park oder Wald bestens umsetzen. Sie können dabei helfen, ein negativ geprägtes Gedankenkarussell zu stoppen und Ängsten nicht zu viel Raum zu geben.

Zur Stimmungsaufhellung trägt auch eine geeignete Ausstattung des Homeoffice bei. Genügend Licht am Arbeitsplatz ist hier besonders wichtig. Positiv fürs Gemüt sind auch helle Farben, Bilder, Fotos und Pflanzen: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Und schließlich ist es ratsam, sich auf das Positive zu fokussieren. Versuchen Sie doch einmal, sich auch auf die kleinen Freuden im Alltag zu konzentrieren. Das kann ein erfolgreiches Meeting, ein gesundes Mittagessen oder ein endlich abgeschlossenes Projekt sein. Sich zu vergegenwärtigen, wie Sie die derzeitige schwierige Situation bereits gemeistert haben und dass die Krise ein Ende haben wird, kann ebenfalls viel bewirken. Wenn dies alles nichts hilft, sollten Sie sich nicht scheuen, professionelle Hilfe anzunehmen. 

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.