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3. Apr 2021

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Gesellschaft

Der Strom des eigenen Dachs wird der günstigste sein

Journalist: Katja Deutsch

Der Übergang von fossilen Brennstoffen in ein von Erneuerbaren Energien getragenes Energiesystem ist eine Herausforderung, an deren Lösung eine Vielzahl von Akteurinnen und Akteuren beteiligt sind. Um belastbare Ergebnisse und Erkenntnisse zur Energiewende bereitzustellen und daraus faktenbasierte, politisch umsetzbare Wege zu entwickeln, wurde im Jahre 2012 der Think Tank Agora Energiewende ins Leben gerufen. Die aktuell rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben seither eine Vielzahl energiepolitischer und energiewirtschaftlicher Vorschläge entwickelt und publiziert. 

Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende; Foto: Presse

Ein spürbarer Nebeneffekt der Energiewende sind die gestiegenen Stromrechnungen, bedingt durch die Kosten aus den Anfangsjahren der Erneuerbare-Energien-Förderung. Und gerade jetzt, nach einem Jahr Pandemie mit Homeoffice und Homeschooling, befürchten viele Menschen hohe Nachzahlungen. Wie kann man die Haushalte entlasten? „Wichtig ist, dass die Bundesregierung den Strom billiger macht“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Indem sie die EEG-Umlage und andere Abgaben, Umlagen und Steuern reduziert oder sogar ganz abschafft. Denn Strom ist in Deutschland nur so teuer wegen der vielen Abgaben, Umlagen und Steuern. Außerdem können Privathaushalte ihre Stromkosten deutlich reduzieren, indem sie ihn auf dem eigenen Dach produzieren. Wer in Zukunft seine Solaranlage mit der Wärmepumpen-Heizung und vielleicht sogar noch einem Stromspeicher kombiniert, lebt am günstigsten.“

Der Gebäudesektor verursacht rund 30 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes. Für einen emissionsfreien Gebäudebestand muss sich unter anderem die jährliche Sanierungsrate von derzeit einem Prozent verdoppeln, fordert Dr. Patrick Graichen. Technisch sei das machbar, Probleme bereite eher der Fachkräftemangel. Die Vorgabe, bis 2050 klimaneutral zu werden, betrifft sämtliche Gebäude im Land, des-halb sollte bei der Sanierung von Beginn an ein klimaneutrales Heizungssystem verbaut werden. „Somit verschwindet die Option einer Erdöl-Heizung. Auch für Erdgas wird es schwierig, denn sauberes Erdgas gibt es kaum. Insofern empfehlen wir, so zu sanieren, dass man mit grünem Strom heizen kann, am besten mit einer hocheffizienten Wärmepumpe.“ Da aufgrund des Brennstoffemissionshandelsgesetzes fossile Brennstoffe zum Heizen und als Kraftstoff stetig teurer werden, rät der Experte, sich frühzeitig Alternativen zu suchen. 

Die Einnahmen aus der neuen CO2-Abgabe fließen in zwei Bereiche: Zum einen in die Finanzierung von Förderprogrammen, denn die energetische Sanierung wird deutlich gefördert. Auch wer eine klimafreundliche Heizung und eine Wärme-pumpe einbaut, kann einen Zuschuss über 40 Prozent erhalten. Zum anderen in die Senkung des Strompreises – was leider noch nicht erkennbar ist, so Dr. Graichen. Aber in den kommenden Jahren werde der Effekt immer deutlicher werden.

„Öl- und Gasheizungen haben in einem klimafreundlichen System ausgedient“, betont der Agora-Geschäftsführer. „Es ist jetzt schon notwendig, in Richtung Klimaneutralität zu denken. Angesichts von steigenden CO2-Preisen garantieren nur klimaneutrale Technologien langfristig Bezahlbarkeit.“

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.