Diesen Artikel teilen:

31. Aug 2021

|

Gesellschaft

Ich bin dann mal weg…

Journalist: Christiane Meyer-Spittler

Was im privaten Leben gilt, gilt genauso für das Berufsleben: Ein Auslandsaufenthalt erweitert den Horizont und den eigenen Standpunkt. 

Ein anderes Land nicht als Tourist:in, sondern wie Einheimische zu erleben, das verändert die Sicht auf die Dinge. Gerade junge Menschen, die noch auf der Suche sind, können so andere Weltanschauungen ausprobieren und ihren eigenen Lebensstil finden. Auslandserfahrungen in einer anderen Kultur ermöglichen einen Perspektivwechsel, der sich auch später im Berufs-leben bezahlt macht. Alltagsprobleme in einer fremden Sprache ohne Hilfe vertrauter Netzwerke zu lösen, daraus erwächst Selbstständigkeit und Selbst-vertrauen. Immer mehr Unternehmen legen Wert auf solche Kompetenzen wie Offenheit, Entscheidungsfähigkeit und Toleranz, laut einer EU-Studie erwarten sogar 64 % der Unternehmen internationale Erfahrung von ihren Mitarbeiter:innen.

Freiwillig und unentgeltlich begibt man sich bei den sogenannten Freiwilligenaufenthalte für ein bestimmtes Projekt ins Ausland. Die Art der Tätigkeiten ist ganz von den persönlichen Interessen und Engagement abhängig. Mit eigenen Ideen und Überzeugung kann man sich in die Projekte einbringen. Dadurch unterstützt man nicht nur ein Vorhaben, sondern fördert die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Solche Projekte können in sozialen Einrichtungen oder im Tier- und Naturschutzbereich stattfinden. In einigen Ländern ist auch die Freiwilligenarbeit in kulturellen Projekten oder im Gesundheitsbereich möglich. 

Während einer beruflichen Ausbildung bringt ein Auslandsaufenthalt ebenfalls viele Vorteile. Neben den verbesserten Sprachkenntnissen und interkulturellen Erfahrungen erweitert sich das berufliche Netzwerk durch Kontakte zu Unternehmen und Menschen aus anderen Ländern. Das verbessert deutlich die beruflichen Chancen auf dem deutschen, aber auch auf dem internationalen Arbeitsmarkt. Viele Organisationen oder Verbände geben praktische Unterstützung bei der Umsetzung. Mithilfe des EU-Programmes ERASMUS+ erhalten alle Teilnehmenden neben einem finanziellen Zuschuss und organisatorischer Unterstützung vor allem pädagogische Begleitung während der gesamten Lernerfahrung.

Studierende im Auslandssemester 

profitieren ebenso von den Vorteilen eines Standortwechsels. Jede Hochschule hat ihre Schwerpunkte und verschiedene Lehrstühle vertreten oft unterschiedliche Strömungen der Wissenschaft und Forschung. Dieser Perspektivenwechsel erweitert den Horizont jeder akademischen Ausbildung und gibt neuen Input. Zusätzlich können Studierende vor Ort neue Leute kennenlernen und internationale Freund:innen finden. Damit baut man sich ein Netzwerk aus internationalen Kontakten auf, das später beruflich weiterhelfen kann. Für die Finanzierung ein Auslandssemester innerhalb der Europäischen Union gibt es offizielle Unterstützung mit Hilfe des Erasmus+-Programms. Im Rahmen dessen werden Auslandsaufenthalte zum Studieren von drei bis zwölf Monaten in mittlerweile 33 Ländern unterstützt.  

Auch Vorteile für das Unternehmen  ergeben sich, wenn ein Arbeitgeber seinen Azubis einen Auslandsaufenthalt während der Berufsausbildung ermöglicht. Das erhöht die Attraktivität als Ausbildungsort, Ausbildungsanbieter und Arbeitgeber.  Die Arbeitnehmer:innen sind motiviert im Unternehmen mitzuwirken und ihre Bindung zu demselben wächst. Ihre interkulturellen, sprachlichen und persönlichen Kompetenzen werden gestärkt, wodurch sich die Mitarbeiter:innen für internationale Geschäftsfelder qualifizieren können. Das wiederum kann den unternehmerischen Erfolg auf dem internationalen Markt unterstützen. 

23. Okt 2025

|

Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.