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21. Feb 2019

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Gesellschaft

Prozessoptimierung mit BIM

Journalist: Helmut Peters

André Pilling ist Architekt und geschäftsführender Gesellschafter der DEUBIM GmbH.

Warum ist es für Unternehmen so schwierig, ohne eine zielgerichtete Aus- und Fortbildung die Optimierungspotenziale von BIM zu erkennen?

Bei BIM handelt es sich um eine Methode der Projektabwicklung im Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken. Da die Anwendungen vielfältig sind, müssen über das fundamentale Grundwissen hinaus Maßnahmen zur Prozessoptimierung gefunden werden. Nur taktisch eine Software einzuführen reicht da nicht! 

Über welches BIM-Basiswissen muss ein Anwender verfügen, um auch wirklich entscheidungsfähig zu sein? 

Man sollte um die Mehrwerte und Herausforderungen von BIM Bescheid wissen, offene Datenformate wie IFC sowie Modellarten und dazu notwendige Werkzeuge kennen. „Was muss ich bei der Implementierung im Projekt oder in der Organisation beachten?“ und „Was sind die rechtlichen Rahmenbedingungen?“ sind relevante Fragestellungen.

Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang Dachorganisationen wie buildingSMART Deutschland?

Über mehrere Jahre wurde weltweit ein Ausbildungsstandard erarbeitet und in ein Curriculum überführt. In Deutschland wurde darauf basierend die Inhalterichtlinie VDI/bS 2552 8.1 bereits veröffentlicht. Die Zertifizierung wird gemeinsam mit buildingSMART Deutschland und dem VDI durchgeführt. Der Nachweis stellt einen wichtigen Baustein im Rahmen der notwendigen Qualifikation dar, wie sie schon im Stufenplan von Alexander Dobrindt gefordert wurde.

27. Jun 2025

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Gesellschaft

Wahlfach Informatik: Zu wenig für Europas digitale Souveränität – mit Christine Regitz

![ChristineRegitz_c_MikeAuerbach_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christine_Regitz_c_Mike_Auerbach_online_d5622666e2.jpg) ```Christine Regitz ist Präsidentin der Gesellschaft für Informatik e. V. (GI)``` Inmitten einer Zeitenwende, in der wirtschaftliche Stärke zunehmend durch digitale Kompetenz definiert wird, ist informatische Bildung ein entscheidender Hebel für Souveränität und Wirtschaftswachstum. Deutschland braucht nicht nur mehr IT-Fachkräfte – es braucht insgesamt eine digital gebildete Gesellschaft. Denn ohne breite informatische Grundbildung wird die digitale Transformation zur Abhängigkeit statt zur Chance. Informatikkompetenz ist kein Nice-to-have mehr, sondern Grundlage für wirtschaftliche Resilienz. Sie entscheidet darüber, ob wir technologische Entwicklungen mitgestalten oder ihnen hinterherlaufen. Das gilt auch für den Bereich der Künstlichen Intelligenz. Wer KI nur konsumiert, bleibt abhängig – von den Infrastrukturen, Werten und wirtschaftlichen Interessen anderer. Wenn Europa bei der Entwicklung eigener KI-Systeme den Anschluss verliert, verlieren wir mehr als nur Marktanteile: Wir verlieren unsere digitale Selbstbestimmung. Fachkräftesicherung beginnt nicht erst an der Hochschule, sondern bereits in der Grundschule. Informatik muss flächendeckend als Pflichtfach und praxisnah unterrichtet werden – nicht nur, um Lücken am Arbeitsmarkt zu schließen, sondern um die nächste Generation zum aktiven Gestalten zu befähigen. Nur so entsteht ein Arbeitsmarkt, der auf Augenhöhe mit der Technologie agiert. >Wenn Europa bei der Entwicklung eigener KI-Systeme den Anschluss verliert, verlieren wir mehr als nur Marktanteile: Wir verlieren unsere digitale Selbstbestimmung. Deshalb hat die Gesellschaft für Informatik e. V. die Allianz für informatische Bildung ins Leben gerufen. Unser Ziel: den Informatikunterricht flächendeckend stärken, auch schon im Primarbereich. Denn wer heute nicht in digitale Bildung investiert, riskiert morgen, dass Innovation, Wertschöpfung und technologische Kontrolle dauerhaft in Übersee stattfinden. Europa braucht eigene Modelle, eigene Infrastrukturen und vor allem: eigene Menschen, die sie bauen können.