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22. Jun 2021

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Gesellschaft

Schutz für die moderne Heizung

Journalist: Jörg Wernien

Das Trinkwasser in Deutschland ist sauber und kann bedenkenlos verwendet werden. Doch in vielen Regionen ist der Härtegrad (Anteil von gelöstem Kalk im Wasser) zu hoch. Durch zu hartes Wasser können Heizungen beschädigt werden.

Viele Besitzer eines eigenen Hauses kennen die Probleme. Bis gestern hat die Heizanlage noch zuverlässig funktioniert, am Morgen kam aber nur noch kaltes Wasser aus dem Hahn. Der Kessel ist entweder von innen korrodiert oder Ablagerungen von Kalk haben den Durchfluss der Rohre verringert. In diesen Fällen droht dem Besitzer eine teure und aufwendige Reparatur. Das muss mit modernen Heizungssystemen nicht passieren.

Die Experten empfehlen für das Heizungswasser, das ja in einem von Trinkwasser unabhängigen Kreislauf in den Heizkörpern oder Fußbodenheizung zirkuliert, eine salzarme Befüllung. Dafür gibt es inzwischen eine eigene VDI-Norm 2035, in der ausführlich beschrieben wird, wie sich Schäden an den Heizungssystemen vermeiden lassen.

Neue Anlagen sollten schon vor dem Einbau so konstruiert werden. Dafür gibt es im Fachhandel zahlreiche Lösungen, Filtersysteme und Korrosionsschutzeinrichtungen, um der Heizung ein langes Leben zu ermöglichen.

Eine weitere Möglichkeit die Leitungen zu schützen sind Enthärtungsanlagen. In mehr als der Hälfte aller Bundesdeutschen Haushalte ist der Härtegrad des Wassers im mittleren bis zum hohen Bereich. Zu viele Calcium- und Magnesiumionen führen zu Kalkablagerungen an den Pumpen, Perlatoren, Armaturen und in den Haushaltsgeräten wie Wasch- und Spülmaschine. Enthärtungsanlagen, die eigentlich in jedem Haushalt problemlos direkt nach der Wasseruhr eingebaut werden können, sorgen mit der Hilfe des bewährten Ionenaustauschverfahrens für weiches Wasser in allen Leitungen. Zusätzliche Sicherheit bieten Trinkwasserfilter die Kleinstpartikel aus dem Wasser fischen und so vor möglicher Korrosion in der Anlage, dem Kessel oder den Armaturen sorgen. Ihr örtlicher Installateur oder Klempner berät Sie gerne über die unterschiedlichen Möglichkeiten auch nachträglich Ionentauscher und oder Filter in das System einzubauen.

Auch moderne Heizsysteme mit Wärme-pumpen, Erdwärme oder Solarthermie auf dem Dach sollten geschützt werden. Runde 25 Prozent aller neuen Heizungen in Deutschland werden inzwischen mit Wärmepumpen ausgerüstet. Sie arbeiten besonders effektiv mit Fußbodenheizungen zusammen. Auch diese Heizungen müssen geschützt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt bei der Wartung auf den Kreislauf des Kältemittels. Ist hier etwas undicht muss die Wärmepumpe sofort abgeschaltet werden damit sie keinen Schaden nimmt. Auch die Heizkreisfilter sollten regelmäßig überprüft werden. Hier müssen die Schmutzsiebe geprüft und gereinigt werden. Auch eine Heizanlage mit einer Wärmepumpe sollte ein-mal pro Jahr gewartet werden. Moderne Technik lässt sogar eine Fernwartung zu. So werden mögliche Fehler rechtzeitig erkannt und Störungen können schnell behoben werden.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.