29. Jun 2020
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Business
Journalist: Alicia Steinbrück
3 Fragen an Rolf B. Pieper
Der deutsche Mittelstand ist der große Verlierer der aktuellen Krise. Eigentlich braucht es aktuell einen Aufstand, alle großen Revolutionen gingen nicht vom Volke, sondern vom Mittelstand, der sie organisiert hat, aus. Dieser ist aber nun damit beschäftigt, sein redlich verdientes Vermögen und Wohlstand zu sichern. Hier gibt es interessante Konzepte und Lösungen. Das Gebot der Stunde heißt: Raus aus dem System und raus aus den Geldwerten. Es hat noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine Zeit gegeben, in der so viele Millionäre das Land verlassen haben. Und das aus gutem Grunde – das Vertrauen in das System und die Kräfte der Marktwirtschaft ist zerstört worden. Ich kann nur empfehlen, eine geographische Diversifikation mit Sachwerten zu planen.
Auch Unternehmen können natürlich neben der täglichen Liquidität auch Sachwerte als Vermögenswerte halten. Wichtig dabei ist, dass diese maximal flexibel und liquide sind. Ich empfehle auch die Bargeldbevorratung in verschiedenen Währungen, beispielsweise Schweizer Franken oder USD. Auch Teile der Liquidität gehören über Länder verteilt, im Idealfall ist ein Teil nicht mehr in der EU.
Sachwerte haben sich immer in Krisenzeiten bewährt. Hier sind in erster Linie Gold und Edelsteine zu nennen, die seit über 5.000 Jahren funktionieren. Hinzu kommt, dass sie der „Airbag“ für einen Vermögen sind und beispielsweise Inflationierung ausgleichen. Und Inflationierung ist ja in der Lehre der österreichischen Nationalökonomie nicht die statistische Inflation, sondern die Geldmenge M3 und das Wirtschaftswachstum. Aktuell ist die Situation katastrophal, mit Ausweitungen der Geldmenge im zweistelligen Bereich. Sachwerte bilden einen Gegenpol. Im richtigen Konzept sind sie täglich liquide, maximal flexibel und vor Zugriff geschützt. Solche Konzepte sind unsere Expertise. Man sollte insbesondere auf den physischen Besitz achten und keine Papiere und Bezugsrechte kaufen – das ist es so wie mit Wasser. Sie brauchen Wasser, wenn Sie Durst haben und keinen Wasseranrechtsbezugsschein.