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30. Jun 2025

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Wirtschaft

Hohe Nachfrage bei IT-Investitionen

Journalist: Julia Butz

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Foto: [email protected]/unsplash

Transformation als Überlebensstrategie: IT- und Digitalisierungsinvestitionen versprechen Resilienz in Zeiten des Wandels.

Investitionen in IT und Digitalisierung sind ein zentraler Pfeiler für Unternehmen, die in einem zunehmend herausfordernderen und dynamischen Marktumfeld bestehen wollen. Der IT-Dienstleistungsmarkt bleibt damit ein wachsendes Marktsegment. Denn trotz oder gerade aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten zeigt sich die Notwendigkeit, das Potenzial digitaler Technologien zu nutzen, um Innovation voranzutreiben und die Agilität durch automatisierte schlanke Prozesse zu sichern.

Ein entscheidender Treiber für die Digitalisierung ist die Anpassung an veränderte Kundenanforderungen und Marktbedingungen. Die Pandemie hat diese Notwendigkeit verschärft, indem sie gezeigt hat, wie wichtig digitale Resilienz für die Geschäftskontinuität ist. Unternehmen, die bereits digital aufgestellt waren, konnten schneller auf Disruptionen reagieren und ihre Marktposition behaupten. Dazu kommt der Fachkräftemangel, der den Bedarf an Automatisierungslösungen verschärft. Investitionen in Künstliche Intelligenz, Robotik und Prozessautomatisierung helfen Unternehmen, repetitive Aufgaben zu automatisieren und die Effizienz zu steigern. Auch für die Offenlegung von Nachhaltigkeitskennzahlen im Rahmen des verpflichtenden ESG-Reportings gewinnen unterstützende Software-Lösungen und Datenanalysesysteme an Bedeutung.

Unternehmen, die frühzeitig in digitale Technologien investieren, bleiben langfristig profitabler und wettbewerbsfähiger.

Unternehmen, die frühzeitig in digitale Technologien investieren, bleiben langfristig profitabler und wettbewerbsfähiger. Digitale Vorreiter wachsen um 50 Prozent schneller und erzielen höhere Renditen. Diese Entwicklung ist vor allem auf die Fähigkeit zurückzuführen, Prozesse zu automatisieren, neue Geschäftsmodelle zu erschließen und flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Zu diesen Ergebnissen kommt die Lünendonk Studie 2024 „Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland“. Damit bleibt die IT-Dienstleistungsbranche trotz der derzeit schwachen volkswirtschaftlichen Entwicklung weiterhin auf Wachstumskurs. Im Jahr 2023 verzeichneten die führenden IT-Dienstleister ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 9,7 Prozent. Für das laufende Jahr 2024 wird ein Umsatzwachstum von 10,7 Prozent erwartet, während für 2025 ein Anstieg auf 12,6 Prozent prognostiziert wird.

Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe investieren Unternehmen verstärkt in Cybersecurity-Lösungen und -Dienstleistungen. Besonders im deutschen Mittelstand zeigt sich dabei nach den Ergebnissen der Lünendonk Studie ein deutliches Spannungsfeld: Viele Unternehmen erkennen die Notwendigkeit der Digitalisierung, kämpfen aber mit hohen Investitionskosten und Fachkräftemangel und setzen daher zunehmend auf externe IT-Dienstleister. Eine besonders hohe Nachfrage nach externer Unterstützung bei Digitalisierungsprojekten bestehe demnach in den Branchen Finanzdienstleistungen und Energie sowie im öffentlichen Sektor.

Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe investieren Unternehmen verstärkt in Cybersecurity-Lösungen und -Dienstleistungen. Besonders im deutschen Mittelstand zeigt sich dabei nach den Ergebnissen der Lünendonk Studie ein deutliches Spannungsfeld.

Faktbox

Lt. Statistischem Bundesamt sollen die weltweiten Ausgaben für digitale Transformation bis 2027 auf 3,9 Billionen US-Dollar steigen. Die USA sind im weltweiten Länderranking zur digitalen Wettbewerbsfähigkeit Spitzenreiter. In Europa gelten Skandinavien und die Niederlande als Vorreiter.

Veröffentlicht von Statista Research Department, 7.2024

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.