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23. Okt 2025

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Wirtschaft

Wer sich schützt, gewinnt doppelt – mit Bastian Kunkel, CEO & Gründer „Versicherungen mit Kopf“ und Spiegel-Bestseller-Autor

Journalist: Thomas Soltau

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Foto: Mikhail Nilov/pexels, IMAGETOWN/Richard Bejick

Bastian Kunkel, Geschäftsführer und Gründer des Online-Versicherungsmaklers „Versicherungen mit Kopf“ (VMK), räumt auf mit Klischees vom staubigen Pflichtkram. In seinem YouTube-Kanal erreicht er Hunderttausende – mit Humor, Ehrlichkeit und praktischen Tipps rund um Versicherungen. Warum junge Menschen lieber Zähne putzen als Vorsorge treffen und welche Police man wirklich braucht: In diesem Interview gibt’s klare Antworten. Ohne Fachchinesisch, aber mit Kopf.

2024-07-12_Cashflow-Conference-Bastian-Kunkel-IMAGETOWN-Richard-Bejick6 ONLINE.jpg Bastian Kunkel, CEO & Gründer „Versicherungen mit Kopf“ und Spiegel-Bestseller-Autor

Herr Kunkel, warum schieben junge Leute das Thema Versicherung so gern auf? Ganz einfach, weil es unbequem ist. Versicherung klingt nach Papierstapeln mit jeder Menge unverständlichen Klauseln – und ganz viel Zeitaufwand. Junge Menschen sind mit „Sofort, einfach, App“ sozialisiert – aber Versicherungen funktionieren oft noch wie 1995. Und: Es fehlt das Gefühl der Relevanz. Solange nichts passiert, glaubt man, man braucht es nicht. Das ist wie beim Zahnarzt: Man geht erst hin, wenn irgendwas wehtut.

Was passiert, wenn man Vorsorge zu lange ignoriert? Dann wird’s schnell ziemlich teuer. Wer etwa zu spät über Berufsunfähigkeit, Altersvorsorge oder Pflege nachdenkt, kriegt schlechtere Konditionen oder gar keinen Schutz mehr. Und wer denkt, der Staat regelt das schon, lebt gefährlich naiv. Vorsorge ist irgendwie wie ein Notausgang – wenn man ihn braucht, sollte er schon da sein.

Warum reden wir über Geld, aber nicht über Versicherung? Weil Geld sexy ist, Versicherung nicht. Über Aktien spricht man auf LinkedIn und im Büro, über Haftpflicht nicht mal am Küchentisch. Der Unterschied? Geld verspricht immer mehr – Versicherung schützt das, was da ist. Das eine ist Status, das andere schützt die Basis. Aber gerade Letzteres wird meist massiv unterschätzt.

Wer abgesichert ist, schläft ruhiger. Und das hat mehr mit echter Selfcare zu tun, als man denkt.

Ist Versicherung für Sie eher Selfcare oder lästiger Pflichtkram? Ganz ehrlich: beides. Es fühlt sich nicht an wie ein Wellness-Wochenende, aber es gibt ein gutes Gefühl. Wer abgesichert ist, schläft ruhiger. Und das hat mehr mit echter Selfcare zu tun, als man denkt – für das finanzielle Selbst heute und vor allem auch für das Selbst in der Zukunft.

Was ist aus Ihrer Sicht die eine Versicherung, die wirklich jeder braucht? Privathaftpflicht. Punkt. Kostet fast nichts und schützt vor enorm viel. Wer anderen unbeabsichtigt schadet – und das passiert schneller, als man denkt – kann ohne sie finanziell ruiniert sein. Jeder, der keine hat, pokert mit seiner finanziellen Existenz – für ein paar Euro im Monat, die eine Privathaftpflicht kostet.

Lebensversicherung oder ETF – wo sehen Sie den besseren Start für die Altersvorsorge? Kommt drauf an. Wer finanzielle Disziplin hat, kann mit ETFs solide aufbauen. Wer Sicherheit will und nicht ständig selbst managen möchte, für den kann eine moderne Rentenversicherung, die es auch auf ETF-Basis gibt, sinnvoll sein. Aber eigentlich sind wir kein Fan von „entweder oder“, sondern von „beides“ – was sich auch bei circa 80 Prozent unserer Kunden widerspiegelt.

Wer Sicherheit will und nicht ständig selbst managen möchte, für den kann eine moderne Rentenversicherung, die es auch auf ETF-Basis gibt, sinnvoll sein.

27. Nov 2025

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Wirtschaft

Landmaschinen-Hersteller: „In 10 Jahren ist KI auf dem Acker“ – mit Philipp Horsch, Geschäftsführer des Landmaschinen-Herstellers Horsch mit Sitz in Schwandorf bei Regensburg

![Philipp Horsch 2023 (2) ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Philipp_Horsch_2023_2_ONLINE_6f2ac62a0a.jpg) ``` Philipp Horsch, Geschäftsführer des Landmaschinen-Herstellers Horsch mit Sitz in Schwandorf bei Regensburg ``` **Wo steht deutsche Landmaschinen-Technik im internationalen Vergleich?** Deutschland ist da führend. Wir haben im Gegensatz zu anderen Ländern eine sehr exportfreudige Industriekultur. Trotzdem macht uns die geopolitische Situation Sorgen. **Sie meinen die US-Zölle?** Ja, unter anderem. Zum Glück sind die USA für uns nur ein kleiner Markt. Wir machen dort nur ca. fünf Prozent unseres Umsatzes. **Wann kommt denn die KI auf den Acker?** Ich schätze, dass wir in 5-10 Jahren soweit sind. Die Situation auf dem Acker ist erheblich komplexer als auf der Straße. Sie wissen z. B. nie genau, wann es wie viel regnen wird. Der Boden verändert sich ständig. Davon hängt aber z. B. ab, wie tief das Saatgut eingebracht werden muss. Hinzu kommen Einflüsse im Bereich der Oberfläche wie organische Rückstände oder Steine. Trotzdem wird schon heute automatisiert gefahren, d. h.: Die Maschine fährt autonom, der Fahrer überwacht sie nur noch. **Was wird später mal aus Ihrem Familienunternehmen?** Der Generationswechsel ist eines der wichtigsten Themen eines jeden Unternehmens. Bei uns sieht es gut aus: Wir sind vier Gesellschafterfamilien mit 13 Kindern in der nächsten Generation. Wahrscheinlich die Hälfte davon tendiert in unsere Firma, vier davon sind schon operativ im Unternehmen tätig.