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16. Dez 2025

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Wirtschaft

„Wind und Sonne liefern mehr Energie, als wir brauchen“ – mit Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft e. V.

Journalist: Hauke Brost

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Foto: Sungrow EMEA/unsplash

Dunkelflaute, Tagesschwankungen: Robert Busch (Bundesverband Neue Energiewirtschaft) spricht Klartext zu gängigen Vorurteilen, was Wind- und Sonnenenergie angeht.

bne_Robert Busch Portrait online.jpg Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft e. V.

Wenn man die Nachrichten verfolgt, entsteht der Eindruck: Klimaschutz hat in der Politik nicht mehr unbedingt allererste Priorität. Besorgt Sie das?

Ja. Das Argument, die Energiewende diene dem Klimaschutz, ist kein Selbstläufer mehr. Muss es auch nicht. Denn fast jeder Aspekt der Energiewende lässt sich rein wirtschafts-und sicherheitspolitisch begründen. Heute sind Wind und PV in Kombination mit Batteriespeichern die sichersten und günstigsten Arten einer regionalen Energieversorgung. Sie schaffen dabei regionale Wertschöpfung, weswegen wir auch von Heimatenergien sprechen. Fossile Importe hingegen sind teuer, ineffizient und führen zu drückenden Abhängigkeiten.

Wo soll denn die ganze Energie herkommen, die wir brauchen, wenn wir auf fossile Brennstoffe und Kernkraft verzichten wollen?

Das Potenzial von Wind und Sonne liegt schon immer weit über dem künftig benötigten Energiebedarf. Schon Flächenziele von jeweils zwei Prozent würden ausreichen, um den Strombedarf bilanziell vollständig aus erneuerbaren Energien zu decken. Zudem geht die Elektrifizierung mit erheblichen Effizienzgewinnen einher: Ein E-Auto und eine Wärmepumpe benötigen jeweils weniger als ein Drittel der Energie ihrer fossilen Vorgänger.

Stichwort „Dunkelflaute“. Wie können wir Versorgungsengpässe vermeiden, wenn es vielleicht plötzlich wochenlang bedeckt bleibt?

Wir brauchen mehr Batteriespeicher, flexible Lasten, sowie den Netzausbau. Für saisonale Schwankungen sind außerdem flexible Back-up-Kraftwerke nötig, die über eine längere Dunkelflaute hinweg mit grünen Gasen betrieben werden können. Entscheidend ist aber die Einführung einer Absicherungspflicht, die Versorger verpflichtet, ihre Stromlieferungen in jeder Viertelstunde abzusichern. So wird Versorgungssicherheit marktwirtschaftlich gewährleistet – statt durch milliardenschwere Subventionen, die teuer und im Gesamtsystem eher schädlich sind.

Worauf setzen Sie beim Thema Tagesschwankungen, dass also zu bestimmten Tageszeiten mehr Strom benötigt wird als zu anderen?

Für die Bewältigung von Tagesschwankungen braucht es intelligente Steuerung, flexible Lasten und die Integration von Speichern. Moderne Smart Meter und Home Energy Management Systeme ermöglichen es, den Verbrauch an die Erzeugung anzupassen. Eine täglich größere Rolle spielen auch sogenannte Großbatteriespeicher, die zunehmend ans Netz kommen und das System mit Flexibilität versorgen.

Wie werden wir künftig Strom langfristig speichern?

Die langfristige Stromspeicherung wird derzeit vor allem durch chemische Energieträger realisiert, etwa in Form von Bioenergie, Power-to-Gas oder Power-to-X, sowie durch die Speicherung thermischer Energie. Gleichzeitig wird an innovativen Technologien geforscht, etwa Eisen-Luft- oder Redox-Flow-Batterien. Hier ist Technologieoffenheit genau richtig: Wir wissen nicht, welcher Durchbruch als Nächstes bevorsteht. Deshalb ist ein offenes, marktwirtschaftliches Marktdesign von entscheidender Bedeutung, um Innovationen zu ermöglichen.

Welche Speichertechnik wird sich letztendlich durchsetzen?

Es wird nicht die eine Speichertechnik geben, die sich durchsetzt. Vielmehr wird ein Mix aus verschiedenen Technologien die Zukunft bestimmen: Batteriespeicher für kurzfristige und mittelfristige Speicherung, Wasserstoff und Power-to-Gas für saisonale Speicherung für große Mengen. Forschung und Energiewirtschaft entwickeln eine Vielfalt an Lösungen, um flexibel auf unterschiedliche Bedarfe reagieren zu können.

Interessanter Fakt:

Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft ist die Interessenvertretung von Konzernen und Start-ups, die sich mit erneuerbarer Energie befassen. Er fordert faire Wettbewerbsbedingungen im Energiemarkt, weniger Regulierungshürden, Digitalisierung und mehr Raum für innovative, dezentrale Geschäftsmodelle.

10. Dez 2025

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Business

Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.