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17. Dez 2019

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Gesellschaft

3 Fragen an Volker Steinmetz über Terrorversicherung

Journalist: Chan Sidki-Lundius

Volker Steinmetz, Leiter Vertrieb und Underwriting EXTREMUS Versicherungs-AG. Der Spezialversicherer schützt Unternehmen gegen finanzielle Verluste durch Terroranschläge.

Wie stufen Sie das Terrorrisiko in Deutschland ein?

Vor dem Hintergrund der letzten Terroranschläge ist von einer unvermindert hohen Bedrohungslage auszugehen. Gefährdet sind insbesondere Objekte mit großen Menschenansammlungen und Citylagen. Dies begründet einen hohen Absicherungsbedarf, auch für Anleger und Investoren. Potenziell gefährdete Risiken stellen z. B. auch Gotteshäuser, Hotels, Messen, Einkaufzentren bzw. -passagen, Kliniken, Flughäfen, Bahnhöfe, Chemie- und Pharmaunternehmen, Energieversorger, Stadien, Veranstaltungshäuser und ihre angrenzenden Immobiliennachbarschaft dar.

Warum gibt es eine eigenständige Terrorversicherung?

Nach dem 11. September 2001 brachen weltweit alle Terrorkapazitäten zusammen. Eine Deckung von industriellen, gewerblichen und institutionellen Risiken gegen Terrorakte war plötzlich nicht mehr möglich. In Deutschland wurden alle bestehenden Terrordeckungen gekündigt, weil das Ausmaß der Schäden nicht quantifizierbar war und nach wie vor ist. Unter Mitwirkung des Bundes, des BDI und des GDV kam es am 3. September 2002 zur Gründung der EXTREMUS Versicherungs-AG in Köln.

Wie sieht die zweigeteilte Absicherungslösung aus?

Sachversicherer bieten in Verträgen mit einer Summe von bis zu 25 Mio. Euro die Terrorversicherung an bzw. schließen die Deckung nicht aus. Ab 25 Mio. Euro deckt EXTREMUS Terrorschäden bis zu einer Jahreshöchstentschädigung von aktuell 9 Mrd. Euro. Davon trägt die privatwirtschaftliche (Rück-)Versicherung zunächst 2,52 Mrd. Euro. Danach steht der Staat mit einer Staatsgarantie von 6,48 Mrd. Euro bereit.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.