19. Sep 2025
|
Lifestyle
Journalist: Kirsten Schwieger
|
Foto: Presse
Zwischen Bootcamp und Kindergeburtstagen: Wie Fiona Erdmann es schafft, in Dubai drei Kinder großzuziehen – und ein Familienimperium aufzubauen.
Welche Routinen oder Denkweisen helfen dir, Beruf und Familie zu vereinbaren?
Alles, was wir tun, tun wir für unsere Familie. Diese Einstellung hilft mir, Entscheidungen schneller und leichter zu treffen. Und ich erinnere mich oft daran: Es ist alles nur eine Phase – sei es die Trotzphase meines Sohnes oder eine besonders stressige berufliche Zeit. Zu wissen, dass es vorbeigeht, hilft, den Moment entspannter zu nehmen. Wichtig ist für mich auch, Prioritäten immer wieder neu zu setzen: Wenn ein großes Projekt ansteht, rücken die Kinder mal kurz in den Hintergrund – aber danach sind sie wieder absolute Priorität.
Wie lebt ihr eine Partnerschaft auf Augenhöhe mit fairer Aufgabenverteilung?
Wir arbeiten beide extrem hart, aber jeder bringt sich mit seinen Stärken ein. Mo ist bei uns derjenige, der sich um die Zahlen, Strategien und geschäftlichen Strukturen kümmert – das liegt ihm einfach richtig gut. Ich unterstütze ihn dabei, kümmere mich aber zusätzlich um die Kinder, weil ich das bewusst so möchte. Das ist für mich kein Zurückstecken, sondern eine Entscheidung aus Überzeugung – und es läuft so für uns am besten. Wir respektieren die Aufgaben des anderen und wissen, was jeder leistet. Genau das ist für uns Partnerschaft auf Augenhöhe.
Wie findest du trotz hoher Belastung Auszeiten – und was rätst du anderen Müttern?
Ganz ehrlich: Ich habe da selbst noch kein perfektes Rezept gefunden. Ich stelle oft die Bedürfnisse meiner Familie und meines Jobs über meine eigenen. Ich bin extrem belastbar – aber das würde ich niemandem empfehlen. Ich arbeite daran, mir bewusster Auszeiten zu nehmen. Ab und zu gönne ich mir eine Massage oder einen Spa-Besuch – aber da geht definitiv noch mehr.
Wenn du lernst, Dinge anzunehmen, wie sie sind, kommt die Gelassenheit – und mit ihr der innere Frieden.
Was tust du für deine körperliche und mentale Gesundheit?
Sport, Hydration, Liebe. Ohne Sport geht bei mir nichts – weder körperlich noch mental. Ich achte auch sehr auf meine Ernährung: viel Gemüse, kein Zucker, kein Frittiertes. Ich liebe einfach gesundes Essen. Und ich nehme viele Supplements, um meinen Körper optimal zu unterstützen.
Wie kann man Themen wie Bindungsprobleme, Erschöpfung oder Überforderung enttabuisieren?
Indem man offen darüber spricht – und zeigt, dass niemand perfekt ist. Früher wollte ich alles 150 Prozent perfekt machen, habe nachts um Eins noch Geschenke neu eingepackt, weil das Papier nicht schön genug war. Heute sag ich: Es ist gut so, wie es ist. Das Zauberwort lautet: Akzeptanz. Wenn du lernst, Dinge anzunehmen, wie sie sind, kommt die Gelassenheit – und mit ihr der innere Frieden.
Was hättest du dir als junge Mutter gerne früher gewünscht?
Zu wissen, dass der Körper genau weiß, was er tut – auch beim Stillen. Ich hatte beim ersten Kind viel Unsicherheit, ob ich genug Milch habe. Heute weiß ich: Der Körper stellt sich darauf ein. Nur ganz selten gibt es medizinische Gründe, warum Stillen nicht funktioniert. Dieses Wissen hätte mir viel Druck erspart.
Wie lässt sich der gesellschaftliche Druck beim Stillen abbauen?
Durch Aufklärung – und durch mehr Rückhalt für die Mütter. Viel Druck kommt von außen. Beim dritten Kind habe ich mich davon nicht mehr verunsichern lassen und einfach auf mein Gefühl vertraut. Und das hat super geklappt.
Wie lebt es sich in Dubai, insbesondere im Hinblick auf Familie und Karriere?
Ich lebe bereits seit acht Jahren in Dubai, habe meinen Partner hier kennengelernt und meine Familie hier gegründet. Für uns ist Dubai der perfekte Ort, um unsere Kinder großzuziehen. Sicherheit, Bildung, Lebensqualität – hier passt für uns einfach alles. Und wir konnten hier ein kleines Imperium aufbauen – das wäre in der Form anderswo nicht möglich gewesen. Klar ist es gerade viel, was wir stemmen. Aber wir arbeiten auf ein großes Ziel hin. Ende des Jahres wollen wir es erreicht haben – und dann werde ich auch etwas zurücktreten. Es ist eben: einfach nur eine Phase.
Fionas größte Vorbilder sind ihre Mutter und ihre Oma. Eigentlich wollte die Influencerin, die durch ihre Modelkarriere bekannt wurde, früher Sängerin werden. Mit einer engen Freundin hat sie gerade den Song „Besser Sad“ veröffentlicht – eine Hymne auf ihre langjährige Freundschaft. Die selbsternannte DIY-Queen schafft es, aus scheinbar Nichts etwas Wunderschönes zu kreieren. In Dubai hat die 36-Jährige ihr komplettes Haus inklusive Garten selbst gestaltet – mit ganz viel Liebe zum Detail.