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18. Dez 2019

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Business

„Als Gründer braucht man Leidenschaft“

Journalist: Armin Fuhrer

Wer ein Startup gründen möchte, sollte nicht nur Disziplin mitbringen, sondern auch für sein Thema brennen, sagt Ex-Formel1-Weltmeister Nico Rosberg

Nico Rosberg, Ex-Formel1-Weltmeister und Investor, Foto: Presse

Sie selbst investieren in Unternehmen, die umweltfreundliche Mobilität fördern. Was für Aktivitäten sind das genau?

Ich investiere viel im Bereich der First- und Last-Mile-Mobilität wie z.B. Elektroscooter oder technische Zukunftsforschungen wie Flugtaxis. Ich beschäftige mich natürlich intensiv mit Mobilitätsthemen, da dies ein logischer Übergang von meiner Karriere im Rennsport war, beschränke mich aber auch nicht darauf. Als Marke versuchen wir, einen holistischen, 360-Grad Ansatz zum Thema Nachhaltigkeit zu verfolgen, das heißt, ich unterstütze nicht nur Startups, sondern als Markenbotschafter auch große Marken wie die Deutsche Bahn oder die Kempinski Hotel Gruppe in ihrer Mission für mehr Nachhaltigkeit. 

Warum halten Sie solche Investitionen für wichtig und sinnvoll?

Um der nächsten Generation eine Welt zu hinterlassen, welche der heutigen entspricht, müssen wir jetzt handeln! Jeder ist gefragt, seinen Teil zu leisten. In meinem Fall lassen sich glücklicherweise meine Herzensthemen und geschäftlichen Engagements gut vereinen und ich kann durch meine Investments nicht nur Gutes bewirken, sondern auch die Zukunft aktiv mitgestalten.  

Sie engagieren sich auch dafür, dass die Formel 1 vom Verbrennungsmotor auf Elektro umsteigt. Warum? Und halten Sie das für realistisch?

Ich versuche mich, wo es geht, bei diesen Themen einzubringen und mit meiner Erfahrung aus Rennsport und Business meinen Teil beizutragen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor alle unsere Mobilitäts-Lösungen nur noch durch nachhaltige Energien angetrieben werden. Dies wird dann auch im Motorsport der Fall sein. Wie genau das in der Formel-1 aussehen wird, wird sich dann zeigen. 

Ein Tipp für Gründer: Reicht es, wenn man „nur" Geld verdienen möchte oder sollte man auch wirklich hinter der Sache stehen, in die man Zeit, Arbeit und Geld investiert?

Es reicht nicht, sich nicht nur mit einem Thema oberflächlich zu beschäftigen. Wenn man wirklich erfolgreich sein möchte, muss man für seinen Bereich eine Leidenschaft entwickeln. Konsumenten sind immer informierter und finden Nachhaltigkeit und ähnliche Themen in ihrem Kaufprozess zunehmend wichtig.

Welche Eigenschaften benötigt man als Gründer?

Ich glaube, dass jeder Gründer hier etwas anders ist. Jedoch gibt es Eigenschaften, die generell wichtig sind. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, und für mich sind Disziplin, Leidenschaft, harte Arbeit und Durchhaltevermögen von größter Wichtigkeit.

Nehmen Sie etwas aus Ihrer Zeit als Formel 1-Fahrer mit, das Ihnen als Gründer und Investor hilft?

Die Eigenschaften, die für mich heute wichtig sind, gleichen stark denen, welche ich auch schon in der Formel 1 mitbringen und entwickeln musste. Schon damals war ein bestimmter Fokus, eine Disziplin und natürlich auch Leidenschaft am Rennsport wichtig. Dies trifft genauso auf meine derzeitigen Engagements zu. 

Bietet die Mobilitätsbranche gute Bedingungen für Gründer?

Es gibt eine unendliche Menge an Branchen, welche für Gründer interessant sein können. Das macht ja das Unternehmertum so attraktiv! Mobilität ist generell in einem positiven Umschwung, daher ist dort sicherlich noch viel zu erreichen. Nachhaltige, oder genaugenommen umwelt- und ressourcenbewusste Themen werden zunehmend einen Platz in der Wirtschaft haben.

Glauben Sie, dass Startups in Deutschland ausreichende Förderungsmöglichkeiten finden oder könnten der Staat oder die Banken mehr tun?

Man kann Jungunternehmer sicherlich noch besser unterstützen. Es gibt jedoch auch schon vielfältige Förderprogramme für Existenzgründer, die den Start in die Selbstständigkeit in Deutschland erleichtern. Zudem stehen auch zahlreiche Fördermittel vom Staat für Unternehmen zur Verfügung. Allerdings ist es durch die Vielzahl an Angeboten und Akteuren gerade für neue Unternehmensgründer nicht immer ganz leicht den Durchblick zu bewahren. Am besten ist es sich frühzeitig gut zu informieren, sich zu vernetzen und so viel wie möglich von anderen zu lernen. 

Es passiert auch, dass Gründer scheitern. Sollte man in einem solchen Fall neu starten?

Man sollte niemals aufgeben! Unternehmertum setzt Belastbarkeit und positive Denkweise voraus. Wie sagt man so schön? Es spielt keine Rolle, wenn man scheitert. Letztendlich hängt es davon ab, wie man sich davon erholt und aus Fehlern lernt, wie erfolgreich man im Geschäft und im Leben sein wird.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.