10. Dez 2025
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Im digitalen Wandel zählt eines: Führungskräfte müssen Zukunfts- und Innovationskompetenzen entwickeln, um Unternehmen sicher durch die Transformation zu führen.

Prof. Dr. Stefanie Kisgen, CEO Steinbeis School of International Business and Entrepreneurship (SIBE)
Die Kraft der schöpferischen Zerstörung setzt Neues durch und verdrängt Altes, weshalb Innovationsfähigkeit zentral für Zukunftsfähigkeit ist.
Unternehmen befinden sich in einem rasanten digitalen Umbruch – entsprechend müssen sich auch Führungskräfte neu aufstellen. In Zeiten der Unsicherheit ist eine neue Art der Führung gefragt, die auf Zusammenarbeit und Vernetzung setzt. Wichtig ist, dass sich Entscheider auf künftige Herausforderungen vorbereiten und ihre Fähigkeiten laufend weiterentwickeln. Zukunfts- und Innovationskompetenz stehen dabei im Fokus: Sie ermöglichen es, den Wandel aktiv zu gestalten. Laut Studien erkennen viele Mittelständler bei ihren Beschäftigten noch erhebliche Kompetenzlücken. Entsprechend investieren Firmen verstärkt in Weiterbildung und Führungskräfteentwicklung, auch Hochschulen ziehen nach. Neue Konzepte der Business Leadership Education verknüpfen Wissenschaft mit Praxis. Die Steinbeis School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) setzt hier gezielt an. CEO Prof. Dr. Stefanie Kisgen erklärt im Interview, wie das gelingt.
Frau Prof. Kisgen, warum brauchen Unternehmen heute gezielt Zukunfts- und Innovationskompetenzen – und wie adressiert die SIBE genau diese Lücke? Wandel begleitet die Menschheitsgeschichte, und wir erleben ihn heute in einer stark beschleunigten Form. Unternehmen, die an bisherigen Produkten, Dienstleistungen, Märkten oder Prozessen festhalten, bleiben nicht lange überlebensfähig. Die Kraft der schöpferischen Zerstörung setzt Neues durch und verdrängt Altes, weshalb Innovationsfähigkeit zentral für Zukunftsfähigkeit ist. Dafür braucht es gezielte Zukunfts- und Innovationskompetenzen. Genau hier setzen die Bildungs- und Forschungsprogramme der SIBE an. Wir befähigen Teilnehmende unserer Master- und Promotionsprogramme in Leadership, Management und Innovation, Innovationsprojekte in Organisationen zu planen, zu steuern und umzusetzen. Seminare wie Strategic Foresight gehören zum Curriculum, ebenso die kontinuierliche Kompetenzentwicklung. Zusätzlich begleiten wir Unternehmen in Zukunftsstudien, um den systematischen Aufbau von Zukunftskompetenzen weiter zu stärken.
Wie verankert man Future Foresight in Organisationen, die im Tagesgeschäft oft kaum Raum für strategisches Denken finden, und welche Methoden setzen Sie dabei ein? Die Auseinandersetzung mit möglichen Zukünften ist wegen der zunehmend kürzeren Innovationszyklen wichtiger denn je. Vielen Organisationen fehlt ein freier Geist, der bestehende Strukturen unabhängig hinterfragt, analytisch-methodische Stärke sowie die Fähigkeit, Empfehlungen in konkrete Innovationen zu überführen. Hier setzt das SIBE-Modell an. Wir vermitteln motivierte Jungakademikerinnen und Jungakademiker in Unternehmen und befähigen sie fachlich, analytisch und persönlich, Future-Foresight-Projekte umzusetzen. Im Seminar Strategic Foresight arbeiten wir mit einer Toolbox von über 40 Methoden, die gemeinsam mit Professor von der Gracht publiziert wurde. Dazu zählen Umfeldanalysen, Real-Time-Delphi, Cross-Impact-Analysen, Szenarien und Backcasting. Die Arbeit wird ergänzt durch den Austausch mit Expertinnen, Experten, Kommilitoninnen, Kommilitonen und einem breiten Netzwerk, das den Blick für Entwicklungen erweitert.
Seit Jahren gilt Ihr Unternehmen als Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Welche neuen Modelle oder Partnerschaften entwickeln Sie aktuell, um Deutschland zukunftssicherer aufzustellen? Seit der Gründung der SIBE vor über 30 Jahren setzen wir auf die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Bildungs- und Forschungsangebote. Neu hinzugekommen ist ein MBA-Programm mit Schwerpunkt Künstliche Intelligenz und Quantencomputing in Kooperation mit der Universität für Weiterbildung Krems, IBM und der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Gleichzeitig stärken wir internationale Partnerschaften mit führenden Universitäten. Anfang 2025 kam die Kooperation mit Alma Mater Europaea – European Center Herrenberg hinzu, initiiert durch die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste. Ziel ist es, Wissenschaft und Wissenstransfer in Innovation und Leadership zu fördern. Die Akademie vereint über 2.000 Forschende und 38 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger. Damit erweitern wir den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und stärken die Grundlagen für innovationsorientierte Entwicklung in Deutschland.
Die Auseinandersetzung mit möglichen Zukünften ist wegen der zunehmend kürzeren Innovationszyklen wichtiger denn je.
Mit der Erfahrung aus über 5.000 realisierten Projekten unterstützt die Steinbeis School of International Business and Entrepreneurship Unternehmen dabei, Innovationsimpulse und -ideen zur Umsetzung inkrementeller, radikaler und disruptiver Lösungen zu gestalten. www.steinbeis-sibe.de