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10. Jul 2023

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Wirtschaft

Auch ein Skigebiet kann nachhaltig werden

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Mariska Helmendach/unsplash, wisthaler.com

Marco Pappalardo, Marketing-Direktor der Skidestination „Dolomiti Superski", spricht über die Ansätze für nachhaltigen Tourismus.

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Marco Pappalardo, Marketing-Direktor beim Skikarussel „Dolomiti Superski“

„Nachhaltigkeit bedeutet für uns den Dreiklang aus Ökologie, Wirtschaft und Sozialem.“

In den Dolomiten arbeiten wir seit drei Generationen sehr erfolgreich im Tourismus. Unseren Erfolg haben wir unserer wundervollen Natur zu verdanken, deshalb ist es für uns ganz selbstverständlich, dass wir diese schützen. Vor drei Jahren haben wir beschlossen, das Thema glaubwürdige Nachhaltigkeit zur Hauptpositionierung von Dolomiti Superski zu machen. Nachhaltigkeit bedeutet jedoch für uns den Dreiklang aus Ökologie, Wirtschaft und Sozialem. Da die Menschen hier in ihren Dörfern leben, können wir so auch weiterhin Auswanderung vermeiden.

Studien besagen, dass 75 Prozent des CO2-Ausstoßes eines Urlaubes durch die An- und Abreise erfolgt. Deshalb versuchen wir, zum einen bessere Bahnanbindungen zu bekommen und insbesondere auch die internationalen Verbindungen zu verbessern, und zum anderen zukünftig die Möglichkeit anzubieten, die Ausrüstung komfortabler zu transportieren. Im Pustertal gibt es beispielsweise drei Skigebiete, deren Talstationen direkt an die Bahnhöfe angebunden sind: hier kann man also ganz einfach ohne Pkw anreisen und direkt in den Lift einsteigen.

Gondeln, Berg- und Talstationen sind zwar optisch oft nicht reizvoll, im Vergleich zu einer Straße oder einem Tunnel jedoch sehr viel kostengünstiger als Beförderungsmittel und sehr viel schneller im Rückbau. Betrieben werden sie bei uns außerdem schon immer nachhaltig, mit Strom aus Wasserkraft.

Auch die technische Beschneiung läuft bei uns erst ab einer gewissen Temperatur. Durchschnittlich läuft eine Kanone pro Skisaison 180 bis 190 Stunden, also insgesamt sechs bis sieben Tage. Die Hälfte dieser Tage Anfang November, sodass eine gewisse Schneebasis vorbereitet werden kann, die restliche Zeit dann während der Saison. Das Wasser dafür entnehmen wir den Speicherbecken, die auch aus zivilschutztechnischen Gründen angelegt wurden. Mit der Schneeschmelze und auch im Sommer und Herbst füllen sie sich wieder und das Wasser geht in den natürlichen Kreislauf zurück.  Die Dolomiten sind jedoch nicht nur eine tolle Skidestination, sondern üben das ganze Jahr über eine große Anziehungskraft auf Naturliebhaber aus und sind mit ihrer einzigartigen Landschaft zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.