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15. Mär 2023

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Business

Auf die richtige Software setzen

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Presse, DMB/Jochen Rolfes, Pexels

3 IT Experten über Software, Cloud, Digitalisierung und vieles mehr.

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Melanie Wagner, Country Managerin DACH bei HiBob

Frau Wagner, worin liegen die Vorteile von Human-Ressource-Software?
In der Zeitersparnis, Flexibilität, Transparenz sowie der Fülle an Daten. Ein weiterer Vorteil ist die Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse in den Unternehmen. Die HR-Software zahlt mit ihren Funktionalitäten auf die Unternehmenskultur ein und fördert die Mitarbeiterbindung. Zudem ist sie ein wichtiges Tool für datenbasierte Unternehmensentscheidungen. Das ist gerade in schwierigen Zeiten nicht zu unterschätzen.

Wer kann in den Unternehmen damit arbeiten?
HR-Software lässt sich leicht vom Management, Personaler:innen und den Teams bedienen. Sie verbindet die Angestellten orts- und zeitunabhängig und stärkt die Zusammenarbeit sowie den Zusammenhalt der Mitarbeitenden.

Wie wichtig ist eine unkomplizierte Konfigurierbarkeit der Software?
Sie ist das A und O. Die Software sollte sich selbsterklärend von allen Mitarbeitenden bedienen lassen. Personalverantwortliche und Management sollten unternehmensspezifische Anpassungen im System vornehmen können. Die HR-Software muss die Integration anderer Tools ermöglichen.

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Frank Karlitschek, Vizepräsident des Bundesverband IT-Mittelstand

Sollte der Mittelstand die Cloud-Technologie ausbauen?
Auf jeden Fall, denn besonders durch den aktuellen Mangel an IT-Fachkräften haben die meisten Anwenderunternehmen nicht die Kapazitäten und Expertise, um ihre IT-Infrastruktur in-House zu betreuen. Dabei ist es wichtig, auf Cloud-Lösungen zu setzen, die nachhaltig sowie digital souverän sind und den Datenschutz wahren. Außerdem müssen lock-in Effekte vermieden werden. Dazu kann Open Source einen wichtigen Beitrag leisten.

Was muss der Mittelstand dafür tun?
Anwenderunternehmen sollten sich genau informieren, welche Angebote am Markt existieren. Inzwischen gibt es z. B. sehr leistungsfähige europäische Cloud-Anbieter, die Datenschutz auf Basis europäischer Gesetze garantieren und Unabhängigkeit von großen Tech-Konzernen schaffen.

Auch KI macht gerade von sich reden. Welche Chancen birgt sie?
KI bietet die spannende Chance, eintönige Tätigkeiten zu automatisieren und somit effizienter zu arbeiten. Wichtig ist hier, dass transparent ist, mit welchen Daten die KI trainiert wurde. Denn nur mit den richtigen Daten kann sie gute und diskriminierungsfreie Ergebnisse liefern.

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Marc S. Tenbieg, geschäftsführender Vorstand Deutscher Mittelstands-Bund (BMB) e.V.

Digitalisierung ist im Mittelstand eines der zentralen Themen. Häufig geht es dabei neben digitalen Geschäftsprozessen grundsätzlich auch um einen professionelleren Umgang mit Daten. Unternehmen sind gut beraten eine sichere und modere IT-Infrastruktur zu nutzen, die den hohen Anforderungen des Datenschutzes genügt. Dies können kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nur schwer selbst aufbauen und greifen verstärkt auf Cloud-Lösungen zurück. Hierbei sollten ausschließlich in Deutschland oder zumindest in der EU physisch bereitgestellte Cloud-Infrastrukturen genutzt werden. Die zunehmende Anzahl an Cyberattacken, insbesondere auch auf KMU, haben Unternehmen sensibel im Hinblick auf Datensicherheit gemacht. Allein schon vor diesem Hintergrund bieten Cloud-Lösungen häufig auch schon eine solide Grundsicherheit an. Künstliche Intelligenz sollten man nicht als Spielwiese der IT-Nerds abtun. In den nächsten Jahren werden in immer mehr Unternehmenslösungen auch KI-Tools Einzug halten. Von daher empfehlen wir, sich jetzt schon mit möglichen Einsatzszenarien im Unternehmen zu befassen.

23. Okt 2025

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Wirtschaft

Auf dem richtigen Weg – Ein Beitrag von Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche

Ende August schlug das Herz der gesamten Games-Welt wieder in Deutschland: Die gamescom, das weltweit größte Games-Event, schloss mit beeindruckenden Rekorden. Damit ging von der gamescom 2025 ein besonders positives Signal für die Games-Branche in Deutschland und weltweit aus. Nach zwei herausfordernden Jahren für die Branche inmitten einer globalen Konsolidierungswelle und angespannter Weltwirtschaftslage konnte man regelrecht spüren, wie sich die Stimmung verbessert. Der große Erfolg der gamescom unterstreicht den lang erwarteten Aufwärtstrend. Auch mit Blick auf die deutsche Games-Branche stimmen mehrere Entwicklungen der vergangenen Monate positiv: Nachdem die Games-Unternehmen viele Jahre unterschätzt wurden und durch schlechte Rahmenbedingungen im internationalen Vergleich bis zu 30 Prozent Kostennachteile hatten, ging es seit 2020 in diesen Punkten zwar endlich aufwärts. Die anhaltenden Probleme und Antragsstopps bei der Games-Förderung des Bundes hatten jedoch zuletzt zahlreiche Games-Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt und Deutschland im internationalen Vergleich wieder aus dem Rennen um die besten Games-Standorte geworfen. Die Folge war nach vielen Jahren des Wachstums ein Rückgang bei der Anzahl der Games-Unternehmen und -Beschäftigten. Doch mit dem Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD kam endlich wieder ein wichtiger Impuls. Die schwarz-rote Koalition würdigt darin nicht nur die umfassenden Potenziale und Vorreiterrolle der Games-Branche. Sie schreibt die Notwendigkeit fest, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Games-Standortes zu erhöhen. Keine 100 Tage nach Amtsantritt lässt die neue Bundesregierung, allen voran Games-Ministerin Dorothee Bär, Taten folgen: So sollen die Mittel der Games-Förderung für 2025 auf insgesamt 88 Millionen Euro erhöht werden – ab 2026 jährlich sogar auf 125 Millionen Euro. Diese Erhöhung orientiert sich endlich viel stärker am tatsächlichen Förderbedarf als die bisherige Summe von 50 Millionen Euro, bei der es wiederholt zu mehrmonatigen Antragsstopps gekommen war. Anfang August wurde zudem endlich auch der letzte Förderantragsstopp wieder aufgehoben und damit der Start von mehr neuen Spieleentwicklungen ermöglicht. Der angekündigte Aufbau eines eigenständigen Games-Referats im Forschungsministerium von Dorothee Bär soll zudem wieder die notwendige Handlungsfähigkeit für Games-Projekte innerhalb der Regierung stärken. >Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Auch beim E-Sport wurden wichtige Knoten nach jahrelangem Hin und Her durchschlagen: Ab Anfang 2026 sollen E-Sport-Vereine endlich als gemeinnützig behandelt werden. Vor dem Hintergrund der enormen Popularität von E-Sport und der angekündigten Olympischen E-Sport-Spiele ist diese gesellschaftspolitische Würdigung ein wichtiges Signal für den deutschen E-Sport und die vielen Menschen, die sich bisher schon in diesem Bereich engagiert haben. Der Games-Standort Deutschland ist also wieder auf der richtigen Spur. Die vielen positiven Schritte der vergangenen Wochen und Monate ebnen den Weg bis zur Umsetzung der zusätzlichen steuerlichen Games-Förderung, die den weltweiten Standard darstellt und im internationalen Wettbewerb erfolgsentscheidend ist. Nicht nur wird diese den deutschen Games-Unternehmen mehr Planungssicherheit geben und für sie endlich konkurrenzfähige Rahmenbedingungen wie in erfolgreichen Ländern wie Kanada oder Frankreich schaffen. Wichtig ist die steuerliche Förderung auch für den gesamten Wirtschaftsstandort und sogar den Fiskus. Denn für jeden Förder-Euro entstehen zusätzliche 3,40 Euro an Steuern und Sozialabgaben, 4,80 Euro an zusätzlichen Investitionen sowie 8,70 Euro an Bruttowertschöpfung. Jeder Euro, der in die Games-Förderung fließt, sorgt also für zusätzliche Einnahmen für Deutschland. Jetzt muss es nur noch schnell in die Umsetzung gehen, damit wir dieses enorme Potenzial der Games-Branche auch am Digital- und Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig nutzen können und den positiven Zukunftsaussichten für Games auch hierzulande nachkommen. Die Rekorde der gamescom, die positiven Weichenstellungen in der deutschen Games-Politik und viele optimistische Wachstumsprognosen zeigen: Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Das wirtschaftliche Potenzial der Games-Branche ist daher noch längst nicht ausgeschöpft, wie wir insbesondere in wachstumsstarken Regionen wie Südostasien und Südamerika mit unseren Formaten gamescom asia und gamescom latam selbst Jahr für Jahr sehen.