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2. Mär 2020

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Lifestyle

Auf Reisen mit... Melanie Schillinger

Journalist: Alicia Steinbrück

Was hat dich dazu inspiriert, mit dem Bloggen anzufangen, und wann war das?

Das war im Jahr 2014. Ich saß gerade mal wieder, wie gefühlt einfach jeden Tag meines Lebens, im Büro. Draußen vor dem Fenster fingen gerade die Kirschbäume an zu blühen, und ich hatte das ungute Gefühl, dass doch gerade erst Frühling und Sommer war. Die Zeit, und rückblickend gesehen auch Jahr für Jahr, ging einfach so schnell und ereignislos an mir vorbei. Es fühlte sich an, als würde ich diese, immer nur im Büro sitzend, mehr oder weniger einfach so vergeuden und verstreichen lassen. In diesem Moment beschloss ich zu kündigen und mich von nun an viel mehr den Dingen zu widmen, die mein Herz glücklich machen: Dem Reisen und andere Menschen daran teilhaben zu lassen!

Welche war die schönste Reise, die du bisher machen durftest?

Eine meiner schönsten Reisen war die nach Namibia und Botswana. Wir haben uns einen Jeep mit Dachzelt gemietet und sind einfach drauflosgefahren. Diese beiden Länder sind so unglaublich vielseitig: Wir haben die riesigen, rotleuchtenden Dünen in der Wüste Namib bestiegen, die großen Elefantenherden im Chobe Nationalpark besucht und sind auf der Suche nach Hippos im traditionellen Mokoro entlang der schmalen Wasserwege des Okavango Deltas gepaddelt. 

Während wir in der Nacht nur durch ein paar Lagen Stoff von der wilden Natur Afrikas getrennt waren, konnten wir jedes einzelne Geräusch draußen im Busch ganz genau hören – und am Morgen die Spuren erkennen, die Hippos, Schakale & Co. rund um unser Auto hinterlassen hatten. Näher als in einem Zelt kann man der Natur fast nicht mehr kommen!

 Lesen Sie mehr zum Thema Reisen nach Afrika: Durch Buschsavannen und Wüsten

Welches Reiseziel steht als nächstes auf der Bucketlist?

Ein Ziel, das schon ewig auf meiner Bucketliste steht, ist Papua-Neuguinea. Leider hat das bis jetzt noch nicht geklappt. Mein Traum ist es, durch den dichten Dschungel des Baliem-Tals zu wandern, die bunten Paradiesvögel zu beobachten und an einem traditionellen Stammesfest der Ureinwohner teilzunehmen!

Was macht einen für dich perfekten Urlaub aus?

Ich glaube, für mich macht eine gute Mischung aus Abenteuer, Erkundungen und entspanntem Wohlfühlen einen Urlaub perfekt. Während ich in den ersten Tagen an einem noch unbekannten Ort möglichst viel sehen und entdecken möchte, brauche ich gegen Ende jeder Reise immer ein paar Tage an einem schönen Fleck, an dem ich mich entspannen und das Erlebte verarbeiten kann.

Was für mich außerdem zu einem schönen Urlaub dazugehört, ist gutes und landestypisches Essen. Ich finde, auch durch das Probieren der regionalen Küche lernt man einen Ort sehr gut kennen. Außerdem macht mich leckeres Essen einfach glücklich, zuhause ebenso wie auf einer Reise!

Welche Tipps und Tricks hast du für die Reiseplanung?

Ich nutze eigentlich keine speziellen Apps oder Tools für meine Reiseplanung und ich versuche zum Beispiel auch nie, auf Biegen und Brechen den günstigsten Flug für eine Destination zu bekommen. Ich buche einfach, was sich für mich am besten anfühlt. Das ist dann ganz oft auch der etwas teurere Direktflug statt des günstigeren Flugs mit ein oder zweimal umsteigen. Was nützt es mir, zwar mit ein paar Euros mehr im Geldbeutel, dafür aber völlig gerädert an meinem Ziel anzukommen, wenn ich dann die ersten Tage meiner Reise gar nicht richtig genießen kann!

Mein wichtigster Tipp bezüglich Reiseplanung ist aber dieser: Packe nicht zu viel in zu wenig Zeit. Lass dir vor Ort unbedingt genügend Lücken, um das Erlebte auch verarbeiten zu können und auch, um einen Ort so richtig kennenlernen zu können. Von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu hetzen macht selten zufrieden und glücklich. Meist sind es die kleinen Momente dazwischen, die später als die schönsten Reiseerinnerungen hängenbleiben.

Spannende Reiseberichte und tolle Bilder gibt es auf ihrem Blog: www.goodmorningworld.de 

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.