25. Jun 2019
|
Business
Journalist: Armin Fuhrer
Die Digitalisierung der Firmen-Flotten bietet große Vorteile für Unternehmen. Doch gerade bei kleinen Betrieben gibt es noch viel Luft nach oben.
Fuhrparkmanager kennen das: Oft fehlt ihnen der detaillierte Überblick über die Auslastung und die aktuelle Nutzung der Unternehmensflotte. Die Folgen können zum Beispiel erhöhte Kosten für den Kraftstoff, eine falsche Abrechnung der privat genutzten Zeit eines Firmenwagens und der Kilometer oder eine mangelnde Wartung sein. Natürlich ist es einfacher, die Kontrolle über eine kleine Flotte zu behalten, als über eine große. Aber andererseits können unnötige Ausgaben für die Flotte gerade für kleinere Betriebe ein empfindlicher Kostenpunkt sein.
Vor diesem Hintergrund ist es eigentlich erstaunlich, dass nach aktuellen Umfragen ausgerechnet kleine Unternehmen und Betriebe noch immer der technischen Entwicklung hinterherhinken. So ergab eine Anfang Juni vorgestellte Untersuchung der herstellerunabhängigen Plattform RIO, dass bislang nur gut die Hälfte der Flottenbetreiber digitale Dienstleistungen für ihre Fahrzeugflotte oder Transportaufgaben nutzen. Dabei ist der Wunsch nach praktischen digitalen Angeboten durchaus vorhanden und wächst stetig, vor allem, wenn es um die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen geht.
Besonders groß ist der Erhebung zufolge noch immer die Unkenntnis über cloudbasierte Lösungen. Doch gerade sie bieten die Möglichkeit, in Echtzeit Daten über den Standort, die Bewegung oder die Fahrtzeit der Flotte zu liefern. So eignen sich zum Beispiel Tracking-Lösungen dazu, das Flottenmanagement deutlich transparenter zu gestalten. Die leicht einzusetzenden Tracker erfassen den Zustand des Fahrzeuges, die Batteriespannung und die Motordaten. Anschließend senden sie diese Daten über das Mobilfunknetz an eine Cloudplattform. Auf diese Berichte können dann die Logistiker des Unternehmens zurückgreifen und Informationen über das Fahrverhalten ihrer Fahrer wie Geschwindigkeitsüberschreitungen erhalten. Unter anderem können so auch Ausfallzeiten der Fahrzeuge verringert werden, da rechtzeitig erkannt werden kann, zu welchem Zeitpunkt eine Wartung des Fahrzeugs ansteht.
Vor der Einrichtung eines Telematik-Systems sollte man sich einige Gedanken machen und sie gut vorbereiten. Sinnvoll ist es beispielsweise, sich einen Überblick über die Abläufe, die regelmäßig zu bewältigen sind, zu verschaffen. Ebenso ist es wichtig, die schon vorhandene IT-Struktur zu kennen, damit der Telematik-Anbieter Schnittstellen für die Einbindung erkennen kann. Es sollte ebenfalls darauf geachtet werden, dass der Anbieter einen guten und möglichst auch deutschsprachigen Service und Support hat und man als Kunde einen persönlichen Ansprechpartner an die Seite gestellt bekommt. Informationen und Einschätzungen der Leistungen des Telematik-Anbieters von dritter, also unabhängiger Seite einzuholen, ist immer sinnvoll. Treten vermehrt Berichte über bestimmte Mängel oder Klagen von Kunden auf, sollte man den Anbieter besser meiden. Wichtig ist die Beschaffung von Informationen Dritter auch für die Einschätzung des technologischen Standes des Anbieters, den ein Kunde gewöhnlich selbst nicht überschauen kann.