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1. Sep 2021

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Business

Bisher bleibt die Insolvenzwelle aus

Journalist: Armin Fuhrer

Ifo-Chef Clemens Fuest scheint recht zu behalten mit seiner Meinung, die Furcht sei übertrieben. Er warnt vor zu massiven Eingriffen des Staates.

Die Mahnungen klangen düster, als die Pandemie Teile des Wirtschaftslebens lahmlegte und ganze Branchen zeitweilig ausschaltete. Experten und Politiker be-fürchteten eine massive Welle von Unternehmensinsolvenzen, und die Warnungen waren, angesichts der Tatsache, dass viele Unternehmen bei gleichbleibenden laufenden Kosten massive Beschränkungen auf der Einnahmeseite bis hin zu finanziellen Totalausfällen zu verkraften hatten, nicht aus der Luft gegriffen. Die Bundesregierung griff zur „Bazooka“, wie Finanzminister Olaf Scholz 2020 verkündete und unterstützte mit zuvor ungeahnten Milliardensummen die betroffenen Unternehmen. Und auch die Bundesländer schossen viel Geld dazu. 

Auch wenn viele Unternehmen lange auf das Geld warten mussten, weil die Verwaltung an ihre Grenzen stieß, so scheint es im Spätsommer 2021 so, als hätten die Unterstützungsmaßnahmen ihre Wirkung nicht verfehlt. Denn die erwartete große Insolvenzwelle ist bislang nicht über Deutschland geschwappt. Ganz im Gegenteil: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der betrieblichen Insolvenzen im April 2021 im Vergleich zum selben Zeitraum 2020 um neun Prozent zurückgegangen. Und im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 ist sogar ein Rückgang von 21 Prozent zu verzeichnen.

Das bedeutet noch nicht zwingend, dass es nicht doch noch zu einem Anstieg der Insolvenzzahlen, vor allem in den  besonders gebeutelten Branchen, kommen kann. Denn wirklich belastbare Zahlen wird es erst einige Monate nach dem Aus-laufen der Insolvenzantragspflicht Anfang Mai geben. Immerhin: Auch die Zahl der Regelinsolvenzen nahm im Juni 2021 im Vergleich zum Juni des Vorjahres leicht um ein Prozent ab.

Der Chef des Ifo, Chef Clemens Fuest, hielt die Debatte über massenhafte Insolvenzen daher schon im Frühjahr für überzogen. Obwohl auch Fuest im Herbst 2020 vor einer sehr schwierigen Situation warnte, stellt sich seit einigen Monaten für ihn die Situation offenbar entspannter dar. Gestützt sehen kann der Ifo-Chef sich durch die Signale aus seinem eigenen Hause, die optimistisch stimmen. Schon im Juni stiegen die Zahlen des Beschäftigungsbarometers, der Exporterwartungen und das vom Ifo ermittelte Geschäftsklima deutlich an. Und so erinnerte Fuest auch mit Blick auf die besonders schwer von der Pandemie betroffenen Reise- und Gastronomiebranchen daran, dass schließlich auch künftig Restaurants und Hotels gebraucht würden, gab aber zu bedenken: „Solange die Pandemie eine Rückkehr zur Normalität verhindert, ist es schwer zu sagen, welche Unternehmen eine Zukunft haben und welche nicht.“

Fuest warnt vor zu massiven Eingriffen des Staates in die Wirtschaft. Zwar sei es richtig, dass er nach einer schweren Krise handele, die Erholung erfordere aber primär privates Engagement und Unternehmertum. „Der Staat hat hier die Aufgabe, wichtige Infrastrukturen und rechtliche Rahmenbedingungen bereitzustellen, aber er soll unternehmerische Entscheidungen und Marktprozesse nicht ersetzen oder dirigistisch steuern“, mahnte er im „Handelsblatt“.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.