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2. Dez 2021

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Business

Business Angels investieren nicht aus Nettigkeit, sondern anhand rationaler Entscheidungen

Journalist: Katja Deutsch

Acht von zehn Frauen haben beim Thema Finanzen große Unsicherheiten. Lea-Sophie Cramer, Gründerin des Toyherstellers Amorelie, glaubt, dass sich diese Unsicherheit auch im Gründen niederschlägt: Der Umgang mit sehr großen Summen, die Schwierigkeiten der Finanzierung, die Verantwortung schreckten viele ab. 

Lea-Sophie Cramer, Gründerin und Unternehmerin; Foto: Presse

Dabei muss man davor keine Angst haben. „Wenn man Kapital braucht und dazu externe Investoren ins Boot holt, dann wissen diese genau, was sie tun. Das sind Profis, die ihr Risiko kennen und bewusst eingehen“, so die Unternehmerin. Als Gründerin sieht sie sich in der Verpflichtung, das Beste aus dem Geld zu machen, und alles dafür zu tun, das Geschäft nach vorne zu bringen. Aber ob es funktioniere, könne letztendlich keiner wissen und die Geschäftsfrau rät dazu, sich dabei auch nicht völlig verrückt machen. Sie investiert auch selbst als Angel in Unternehmen – und einige davon haben es nicht geschafft. Das ist im Einzelfall immer schwierig, aber gehört zu einem Start-up-Ökosystem dazu: „Wir bekommen keine Einhörner, wenn wir nicht auch Insolvenzen haben!“

Investoren betrachten ihr Investment in Start-ups als Teil ihrer Portfoliostrategie. Zu diesem Geschäft gehört, dass ein Teil der Investments vielleicht nicht funktionieren wird. Investoren investieren weder aus Mitleid noch aus Nettigkeit, sondern anhand einer rationalen Entscheidung. Funktioniert es, nehmen sie sehr hohe Renditen mit. Lea-Sophie Cramer hatte ihren Eltern bei ihrer eigenen Gründung von Amorelie verboten, mit einzusteigen. Denn geben Privatmenschen ihr Geld, bedeute das eine andere Emotionalität. Unternehmensgründer haben hier eine große Verpflichtung, die Geldgeber noch viel expliziter vor den möglichen Risiken zu warnen.

Ab dem vierten Jahr lief das Geschäft ihres Onlineshops für Toys plötzlich hervorragend. Alle Investoren haben ihr investiertes Geld um ein Vielfaches zurückerhalten. 

Zur Gründung von Amorelie investierten zwei Investoren jeweils 30.000 Euro, beide hatten bereits einen erfolgreichen Exit hinter sich. Das hat nur einen Monat gedauert, die anschließenden Finanzierungsrunden jeweils um die acht bis neun Monate. Nachdem das Start-up günstige Restplätze für Werbung im Fernsehen kaufen konnte, gingen die Umsätze steil nach oben. Dadurch wurde ProSiebenSat1 auf Amorelie aufmerksam und bot an, kostenfrei Werbung gegen Anteile zu schalten.

„Ein Start-up zu gründen,ist ein sehr hartes Geschäft, für das man eine große Vision braucht, wissen muss, was die Welt bewegt und was einem selber Spaß macht. Da man ständig zu wenig Ressourcen an Mitarbeitern, Zeit und Geld hat, sind Fokussierung und Priorisierung das wichtigste. Man muss immer wieder Hypothesen bilden und diese schnell und kosteneffizient testen.“ Im Start-up-Bereich geht es immer auch ums unternehmerische Überleben. 

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.