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22. Jun 2021

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Lifestyle

Creative Convenience Cooking

Journalist: Kirsten Schwieger

Täglich frisch zu kochen ist im Homeoffice genauso unrealistisch, wie Takeaway teuer und Fertiggerichte unsexy sind. Der Mix macht’s: Convenience goes Cooking.

Quarantänekochen ist in aller Munde. Kein Wunder, Restaurants sind schon seit Monaten dicht und jeden Tag Takeaway gibt das Portemonnaie auch nicht wirklich her. Doch auch der Faktor Zeit ist im Homeoffice begrenzt – insbesondere dann, wenn „nebenbei“ noch Schulaufgaben- oder Kinderbetreuung auf dem Stundenplan stehen. Jeden Tag frisch kochen ist also unrealistisch. Selbst mit Kochboxen (Fresh Convenience), die zudem auch schon in Richtung Takeaway-Budget tendieren. Damit die lieben Kinder – und man selbst auch – also täglich was Gesundes auf den Teller bekommen, heißt es entweder in größeren Mengen Vorkochen („Och nö, schon wieder der Eintopf von gestern und vorgestern?“) oder Upcycling. Letzteres meint das Aufmotzen von Fertigprodukten.

Pimp-Ideen für Fertiggerichte gab es auch schon vor Corona, aber in der Pandemie läuft dieser Trend zu Höchstform auf. Auf Pinterest und Instagram über-bieten sich Hobbyköche gegenseitig mit dicht und jeden Tag Takeaway gibt das Portemonnaie auch nicht wirklich her. Doch auch der Faktor Zeit ist im Homeoffice begrenzt – insbesondere dann, wenn „nebenbei“ noch Schulaufgaben- oder Kinderbetreuung auf dem Stundenplan stehen. Jeden Tag frisch kochen ist also unrealistisch. Selbst mit Kochboxen (Fresh Convenience), die zudem auch schon in Richtung Takeaway-Budget tendieren. Damit die lieben Kinder – und man selbst auch – also täglich was Gesundes auf den Teller bekommen, heißt es entweder in größeren Mengen Vorkochen („Och nö, schon wieder der Eintopf von gestern und verfeinern – egal ob italienisch, asiatisch oder als klassische Hausmannskost. Zum Beispiel Pilze anbraten, Olivenöl mit geriebener Zitronenschale über die erhitzten, frischen Tagliatelle geben und mit geriebenem Parmesan überstreuen – das toppt jede rosa-Mittelklasseitaliener-Soße. Selbst fertige Tomatensoßen gehen, angereichert mit frischen Tomaten, Kapern und Kräutern, glatt als selbst gemacht durch.

Sogar Instantnudeln können sich mit frischem Gemüse und/oder Fleisch sehen lassen. Als Asia-Style mit Tofu genauso wie als italienische Carbonara mit frischem Ei und Parmesan. Mit Butter und frisch geriebener Muskatnuss aufgepeppt schmeckt auch Kartoffelpüree aus der Tüte fast wie selbstgemacht. Daraus lassen sich sogar zünftige Kartoffelpuffer machen – oder Aufläufe mit Brokkoli und Blumenkohl.

Auch der Inbegriff des Fertiggerichts, der Tiefkühlpizza, lässt sich geschmacklich und optisch pimpen. Wer eine Pizza Margherita aus dem Tiefkühlfach mit frischem Gemüse wie Paprika, Zucchini, Champignons und Tomaten aufpeppt, bekommt sogar die tägliche Vitaminration in seine Kinder geschummelt. Salami ginge natürlich auch, allerdings bilden sich bei der heißen Kombi von gepökelter Wurst und Käse gesundheitsschädliche Nitrosamine.

Selbst mit Konserven lassen sich nahrhafte und ansehnliche Gerichte zaubern. Zum Beispiel Linseneintöpfe, verfeinert mit frischem Lauch, Karotten oder Kochwurst. Oder kalter Linsensalat mit klein gehackter Paprika und Tomaten in einer Olivenöl-Vinaigrette. Auch eine Dose Thunfisch kann die Basis eines Pasta-Gerichtes mit Sahne und TK-Spinat darstellen. Oder zusammen mit einem hartgekochten Ei und ein paar Walnüssen einen eintönigen grünen Salat in eine Kreation der französischen Riviera verzaubern. 

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.