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16. Mär 2022

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Business

Cybersicherheit im Umbruch

Journalist: Dejan Kosmatin

Die Attacken 2021 auf SolarWinds, Kaseya und Colonial Pipeline wurden mit professionell vertriebener Schadsoftware verübt. Damit ist ein gefährliches Geschäftsmodell entstanden. Wir sprachen mit Frau Dr. Haya Shulmann vom Fraunhofer SIT, Nationales Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE und Goethe-Universität Frankfurt über die aktuelle Situation der Cybersicherheit.

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Dr. Haya Shulmann vom Fraunhofer SIT, Nationales Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE und Goethe-Universität Frankfurt

Der Branchenverband Bitkom schätzt den Gesamtschaden durch Cyberangriffe in der deutschen Wirtschaft auf jährlich ca. 223 Milliarden Euro. Das ist mehr als doppelt so viel wie noch vor ein paar Jahren. Unterschätzt die deutsche Wirtschaft das Thema Cybersicherheit und fehlt es am Bewusstsein für die Gefahr?

Das Bewusstsein für die Verwundbarkeit durch Cyberangriffe ist in deutschen Unternehmen tatsächlich sehr hoch. So zeigt etwa das Risiko-Barometer der Allianz, dass die Cybergefahren zu den größten Sorgen der Unternehmen gehören. Die große Mehrheit, laut Bitkom-Umfragen 88 %, wurde bereits angegriffen oder haben unmittelbare Erfahrungen mit Cybercrime, Wirtschaftsspionage oder IT-bedingten Ausfällen. In Deutschland finden Angriffe und Datenschutzvorfälle auch regelmäßig große öffentliche Beachtung. Allein die Ransomware-Vorfälle der vergangenen Monate und die neuen Herausforderungen durch das Homeoffice haben das Thema an allen Seiten präsent gemacht.

Trotzdem scheint sich die Cybersicherheitslage deutlich zu verschlechtern. Woran liegt das und welche Rolle spielt das Darknet dabei?

Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen. Nahezu alle Lebensbereiche werden digitalisiert und damit wird auch alles angreifbar. Die Pandemie hat diese Tendenz nochmal verstärkt. Existierende Schutzmöglichkeiten werden oft nicht ausreichend genutzt. Im Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE beobachten wir das Darknet hinsichtlich geleakter Passwörter und Anzeichen für erfolgreiche Einbrüche und untersuchen regelmäßig die IT-Systeme und Netze von Organisationen. Wir betrachten dabei nicht nur Unternehmen, sondern auch Behörden und Bildungseinrichtungen oder jüngst die im Bundestag vertretenen Parteien. Das Resultat unserer Analysen ist meist ernüchternd, denn viele Probleme, die wir finden, sind wohlbekannt. Da gibt es angreifbare Fehlkonfigurationen oder alte Softwareversionen mit eigentlich längst geschlossenen Schwachstellen. Etablierte Schutzmechanismen wie Mail-Überprüfung gegen Phishing, 2-Faktor-Authentifikation, Netzsegmentierung oder Verschlüsselung werden viel zu selten angewandt.

Generell stellen wir fest, dass die Angreifenden immer besser werden. Das gilt insbesondere für die staatlich finanzierten Gruppen, die mit manchmal sehr viel Aufwand einzelne Organisationen oder Personen angreifen. Das gilt aber auch für Kriminelle, die ihre Opfer mit Ransomware erpressen, also die Daten ihrer Opfer verschlüsseln oder damit drohen, erbeutete Daten zu veröffentlichen. In diesem Bereich hat sich eine arbeitsteilige Industrie mit hochspezialisierten Dienstleistern entwickelt, die Malware-Toolkits anbieten, Botnetze vermieten oder im Auftrag den kompletten Angriff durchführen. Ganz einfache Angriffe wie Mail-Bomben findet man im Darknet schon für zehn Euro. Infostealer zur Erbeutung von Passwörtern kann man schon für 150 Euro als Malware-as-a-Service mieten. Nach oben gibt es aber natürlich keine Grenzen.

Wie können sich Unternehmen und Behörden überhaupt noch schützen angesichts eines solch gut organisierten und fähigen Cybercrime-Ökosystems?

Bereits mit Standardansätzen wie dem BSI Grundschutz lassen sich viele Angriffe verhindern. Das fängt mit Organisationsfragen und IT-Management-Prozessen an: wer ist verantwortlich, wie werden Sicherheitsvorfälle gemeldet, welche Daten sind wie zu schützen. Wichtig ist auch, dass man alle Mitarbeitenden schult und den Ernstfall eines Cyberangriffs regelmäßig probt. Dafür gibt es eigene Übungsumgebungen, beispielsweise die Cyberrange, die wir zu Forschungs- und Weiterbildungszwecken aufgebaut haben. Man muss auch nicht alles selbst machen. Für kleinere Unternehmen wird es oft einfacher und sicherer sein, statt einer eigenen IT einen Cloud-Dienstleister zu verwenden.

Ist es absehbar, wie sich Cybersicherheit weiterentwickelt und worauf sollten Unternehmen bei der Implementierung von IT-Sicherheitsarchitekturen in Zukunft setzen?

Wir sehen gerade einen grundlegenden Wandel, wie Cybersicherheit in Unternehmen und Verwaltungen technisch aufgebaut wird. Die Entwicklung läuft unter dem Schlagwort „Zero-Trust-Architekturen“. Der Ansatz wurde schon vor fast 20 Jahren vorgeschlagen, kommt jetzt aber erst wirklich in der Praxis an. Statt wie früher darauf zu vertrauen, dass Angriffe durch Firewalls und Virtual Private Networks an der Außengrenze abgewehrt werden, geht man bei Zero Trust davon aus, dass Cyberkriminelle es auf jeden Fall in das Unternehmensnetz schaffen. Das entspricht auch der täglichen Erfahrung. Folglich muss jedes interne System einzeln geschützt werden. Die einzelnen Systeme sollen für ihren eigenen Schutz nur so wenig wie möglich auf andere Systeme vertrauen müssen.

Technisch stecken dahinter Dinge wie sichere Identitäten für Geräte, Anwendungen und Menschen, Mehrfaktor-Authentifikation statt Passwörter, sehr restriktive Sicherheit-Policies, kurzlebige Credentials, die Verschlüsselung aller Daten und Kommunikation, und so weiter. All diese Maßnahmen machen es Cyberkriminellen schwerer, in IT-Systeme einzudringen, und vor allem sehr viel schwerer, sich von einem kompromittierten System auf andere auszubreiten. Außerhalb Deutschlands wird dieser Ansatz nicht nur heftig diskutiert, sondern tatsächlich umgesetzt. Die US-amerikanische Regierung hat gerade im Januar 2022 ein Memorandum veröffentlicht, das alle Bundesbehörden zur Einführung einer Zero-Trust-Architektur bis Ende 2024 verpflichtet. Mein Eindruck ist, dass Deutschland da noch etwas hinterherhinkt und viele das Konzept noch als akademisch abtun. Ich hoffe sehr, dass sich das jetzt ändert.

10. Dez 2025

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Business

Bereit, zu gründen? – mit Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH

![_Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal Brand _FÜR HOMEPAGE CELINE_ÜA_9.1-10 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal_Brand_F_Ue_R_HOMEPAGE_CELINE_Ue_A_9_1_10_Online_67743b52db.jpg) ```Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH``` Für Céline Flores Willers, Gründerin und CEO der People Branding Company GmbH, ist Mut einer der entscheidenden Faktoren für den Schritt in die Selbstständigkeit. „Gerade am Anfang kommt oft Gegenwind, auch aus dem eigenen Umfeld“, erzählt sie. „Wenn Freunde oder Familie sagen: ‚Das klappt nie‘, musst du trotzdem an deine Idee glauben. Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten.“ Neben Mut zählt für die Unternehmerin vor allem die intrinsische Motivation: „Es gibt keinen Chef, kein Lob, kein Schulterklopfen von außen. Der Antrieb muss aus dir selbst kommen.“ Ebenso wichtig: eine lösungsorientierte Haltung. „Unternehmer sind im Kern Problemlöser. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Wie in einem Game kommen ständig neue Challenges und du steigst ein Level höher. Genau da braucht es die nötige Resilienz, um sich davon nicht stoppen oder demotivieren zu lassen. Just another problem? Let’s go!“ >Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten. Wer wachsen will, müsse zudem lernen, loszulassen: „Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft. Bau dir ein Team auf und gib Verantwortung ab, nur so bleibst du visionär.“ Und ganz wichtig: Nicht zu sehr in die eigene Idee verliebt sein. Erfolg habe, wer sich kompromisslos am Kunden orientiert. „Fokus auf das, was wirklich hilft, sonst baust du am Markt vorbei.“ Ihr Tipp an junge Gründerinnen und Gründer: So früh wie möglich starten, in einer Lebensphase, die noch frei von großen Verpflichtungen, Krediten oder Bindungen ist. Celines Fazit: Gründen ist kein Spaziergang, sondern ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Doch wer dazu bereit ist, gewinnt Freiheit, Selbstwirksamkeit und die Chance, langfristig seinen eigenen Wert zu gestalten, persönlich wie finanziell. >Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft.

10. Dez 2025

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Licht macht KI endlich effizient – mit Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara

![Anna Waag Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Anna_Waag_Online_d7304419ad.jpg) ``` Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara ``` Deutschlands Hochleistungsrechenzentren verbrauchen heute ca. 20 TWh Strom, bis 2030 wird sich der Verbrauch verdoppeln. Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara, sagt: „Licht ist die Zukunft der KI. Die heutige Technologie und der damit verbundene Stromverbrauch sind nicht nachhaltig und ein limitierender Faktor. Wir entwickeln optische Prozessoren, die nicht mit Strom, sondern mit Licht rechnen und so 100 Mal effizienter sind als heutige KI-Prozessoren. Wie wir in Zukunft unseren Energieverbrauch decken, ist längst eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Unsere Technologie soll den Energiebedarf der Rechenzentren drastisch senken und so einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel für 2026 ist es, mit ersten Pilotkunden eine Roadmap zu entwickeln, damit von Anfang an Kundenbedürfnisse und Entwicklung Hand in Hand gehen und wir so Anforderungen optimal umsetzen. Wir freuen uns, dass die Jury des QIMP High-Tech-Inkubators uns als innovatives junges Unternehmen ausgewählt hat und unseren Weg begleitet.“ Ziel ist es, neuronale KI-Netzwerke mit Licht zu betreiben – schnell, effizient und datensicher. Synara Technologies GmbH wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Halbleitertechnik der TU Braunschweig sowie der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften gegründet. Niedersachsen und vor allem Braunschweig mit dem Nitride Technology Center (NTC), der Braunschweig Zukunft GmbH und dem QIMP High-Tech-Inkubator, bietet ein perfektes Ökosystem zur Entwicklung von Deep-Tech-Startups.

10. Dez 2025

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Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.