Diesen Artikel teilen:

4. Nov 2019

|

Lifestyle

Darm gut, alles gut

Journalist: Kirsten Schwieger

Wie gesunde Ernährung, Bewegung und innere Ruhe zu einem gesunden Magen- und Darmtrakt und mehr Vitalität führen.

„Der Tod steckt im Darm“ wusste schon der mittelalterliche Arzt Paracelsus. So nehmen viele Krankheiten ihren Ursprung tatsächlich in dem lebenswichtigen Organ. Doch in Zeiten moderner Ernährungs- und Präventivmedizin lässt sich diese pessimistische Prognose auch umkehren. So formuliert die renommierte Gesundheitsexpertin und Autorin Dr. med Anne Fleck dann auch optimistisch: „Das Leben steckt im Darm! Eine intakte Darmflora ist einer der wichtigsten Schlüssel zur Gesundheit und kann vielen Krankheiten vorbeugen. Wer sich individuell passend und ausgewogen ernährt, ausreichend bewegt und trinkt sowie für Ruhe und Regeneration sorgt, schafft die Basis dafür.“ Doch ein gesunder Darm ist nicht nur aus Präventionssicht bedeutend, sondern auch zur Krankenbehandlung relevant. „Viele Krankheiten, auch chronisch-entzündliche Erkrankungen, lassen sich durch diesen gesunden Lebensstil lindern oder heilen“, weiß die Ärztin.

„Allgemein gültig lässt sich sagen, dass nicht nur das „was“ wichtig ist, sondern auch das ‚wann‘ und ‚wie‘. Drei tägliche, achtsame Mahlzeiten sind ideal, wobei die Pause zwischen Abendessen und Frühstück möglichst lang sein sollte“, erklärt die Präventivmedizinerin. Und: „Gründliches Kauen ist ebenfalls wichtig für die Magen- und Darmgesundheit, da im Speichel befindliche Verdauungsenzyme die Nahrung vorverdauen.“

„Das A und O für eine gesunde Darmflora sind Ballaststoffe“, postuliert Ernährungsmedizinerin Fleck, „und zwar idealerweise in Form von faserstoffreichem Gemüse. So fördern Ballaststoffe nicht nur die Verdauung, sondern viele haben auch präbiotische Eigenschaften, als dass sie Nahrung für die guten Darmbakterien (Probiotika) darstellen. Diese lebenden Mikroorganismen wie Lacto- oder Bifidobakterien finden sich in Joghurt, Kefir und fermentierten Lebensmitteln. „Auch Apfelpektin und resistente Stärke sind eine Delikatesse für diese Keime“, weiß Fleck. Haben die guten Darmbakterien die Oberhand, ist die Darmflora intakt. Eine Dysbalance dagegen ist der Nährboden für Krankheiten.

Eine wichtige Rolle für die Darmgesundheit spielt zudem regelmäßige Bewegung, da sie nicht nur die Verdauung anregt, sondern auch die Ansiedlung guter Darmbakterien. „Ich empfehle meinen Patienten sanfte Sportarten wie Walken oder Schwimmen. Auch Darmmassagen stimulieren Durchblutung und Lymphfluss im Bauchraum und sind eine hervorragende Maßnahme bei Verdauungsbeschwerden oder anderen Störungen im Darmbereich“, weiß die Internistin und Rheumatologin. Auch innere Ausgeglichenheit und Stressreduktion wirken sich positiv auf den Magen und die Darmflora auf. „Stressoren unseres modernen Alltags reduzieren die guten Darmbakterien. Viele vergessen, dass auf extreme Anstrengung Regeneration folgen muss. Achtsamkeit und Meditation sind gute Entschleuniger“, empfiehlt Präventivmedizinerin Fleck und resümiert: „Wer all diese Empfehlungen und Dankbarkeit als Ritual beherzigt, wird sein Wohlbefinden steigern und Krankheiten vorbeugen beziehungsweise lindern.“

11. Jul 2025

|

Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

|

Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.