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9. Mär 2022

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Business

Das Produktdesign als zentraler Schlüssel

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: BDI

Ohne die Kreislaufwirtschaft können die Klimaziele nicht erreicht werden, sagt Claas Oehlmann, Geschäftsführer der BDI-Initiative Circular Economy.

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Claas Oehlmann, Geschäftsführer der BDI-Initiative Circular Economy

In Politik und Wirtschaft ist das Bewusstseinvon der Notwendigkeit einerfunktionierenden Kreislaufwirtschaft zum Schutz von Ressourcen und Klima deutlich gewachsen. „Ein klimaneutraler Industriestandort ist auf einen effizienteren Umgang mit natürlichen Rohstoffen angewiesen. Konkret heißt das, Materialien wie Metalle, Kunststoffe, Glas und Holz so lang wie möglich zu nutzen“, betont Claas Oehlmann, Geschäftsführer der BDI-Initiative Circular Economy.

Das Produktdesign ist dabei der zentrale Schlüssel. Deshalb hat der BDI die Initiative „Circular Economy“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von mehr als 50 Unternehmen und Verbänden. „Das Ziel ist es, das zirkuläre Wirtschaften als Prinzip in der industriellen Wertschöpfung in Deutschland zu verankern“, erklärt Oehlmann.

Klar sei: Für das Erreichen der Klimaziele führe kein Weg an der zirkulären Wirtschaft vorbei. „Allein in der EU hat der Ausbau der Kreislaufführung von Rohstoffen das Potenzial, CO2-Emissionen um bis zu 56 Prozent bis 2050 im Bereich des Materialeinsatzes zu senken“, so Oehlmann. Die Kreislaufwirtschaft trage auch dazu bei, die Rohstoffversorgung zu stabilisieren. „Wie wichtig das ist, zeigen die aktuellen Lieferengpässe. Die Industrie will die Menge der zurückgewonnenen Rohstoffe daher kontinuierlich steigern.“

Dazu müsse die EU ihre Produktpolitik auf die Kreislauffähigkeit von Produkten ausrichten. Kriterien wie etwa die Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit von Produkten sollten künftig Einzug in erfolgreiche Geschäftsmodelle erhalten, meint der BDI-Experte.

Eine große Rolle spiele dabei eine moderne Infrastruktur, betont Oehlmann. Entscheidend für das Recycling von Verpackungen ist, wie die verwendeten Materialien wieder voneinander getrennt und in hoher Qualität zurückgewonnen werden können. Dafür braucht es eine Infrastruktur von modernen Recyclinganlagen.

Darauf weisen auch Unternehmen hin, die bereits innovativ arbeiten. So müssten Recycling- und Sortierraten festgelegt, die Sortierqualität gesichert, ein Anreizsystem für die Unternehmen zur Einführung der Kreislaufwirtschaft durch den Staat sowie ein Design for Recycling geschaffen werden.

Claas Oehlmann sieht in der Kreislaufwirtschaft gute Chancen für die deutsche Industrie. Sie könne Kreislaufwirtschaft „Made in Germany“ zu einem globalen Wettbewerbsvorteil ausbauen. „Deutschland hat wegen seiner hohen technologischen Kompetenz großes Potenzial, zum Leitanbieter neuer Technologien zu werden, die eine wirtschaftlich sinnvolle Wiederverwendung eingesetzter Rohstoffe ermöglichen.“ Eine weitere Chance liege in der Digitalisierung der Produktkreisläufe.

Künftig sollten Produktinformationen für Unternehmen sowie Kundinnen und Kunden dezentral über einen digitalen Produktpass abrufbar sein, unter anderem zu Art und Zeitpunkt von Reparatur und Recycling. Zur Wahrung von Geschäftsgeheimnissen muss der Gesetzgeber zügig den datenschutzrechtlichen Rahmen schaffen.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.