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15. Jul 2024

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Wirtschaft

Dem Fachkräftemangel erfolgreich entgegentreten - mit Lara Sophie Bothur

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Austin Distel/unsplash

Im Gespräch mit Deloittes Corporate Influencerin Lara Sophie Bothur.

IMG_2615_online.jpg Lara Sophie Bothur, Corporate Influencerin für Deloitte

Frau Bothur, der Fachkräftemangel ist in aller Munde und wir stehen erst am Anfang der Entwicklung. Was bedeutet das für Arbeitgebende? Wie müssen sie handeln?

Der Fachkräftemangel lässt sich aus meiner Sicht auf verschiedenen Ebenen bekämpfen. Die eine ist das Corporate Influencing, eine neue und sehr effektive Methode, um Unternehmen attraktiv zu präsentieren und neue Mitarbeitende zu gewinnen. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass sie persönlicher, authentischer und nahbarer ist. Das funktioniert vor allem gut über die Businessplattform LinkedIn. Als Corporate Influencerin erzähle ich jeden Tag neue Geschichten und lasse junge Talente in das eintauchen, was mein Unternehmen alltäglich macht.

Ich denke, der Erfolg dieser Methode liegt in ihrem direkten Zugang zu den Menschen, denn schließlich funktioniert Business über Menschen. Die Basis einer jeden guten Beziehung ist Vertrauen, und es fällt viel leichter, einem Menschen dieses Vertrauen entgegenzubringen als einer Marke. Corporate Influencing bietet aber auch eine Möglichkeit, den Mitarbeitenden intern mehr Sichtbarkeit zu ermöglichen, was ihre Motivation erhöht. Für mich ist Corporate Influencing eine neue Form der Kommunikation, auf die Unternehmen setzen sollten. Es schafft Gesichter für Unternehmen.

Die zweite Methode, dem wachsenden Fachkräftemangel entgegenzutreten, ist die Nutzung von Künstlicher Intelligenz, die dem Menschen repetitive Aufgaben abnimmt. Dadurch setzt sie Zeit für andere Aufgaben frei, nämlich solche, die nur Menschen erledigen können. Die Furcht, dass KI ein Jobkiller ist, teile ich nicht. Außerdem schafft KI auch ganz neue Berufsbilder und damit Arbeitsplätze. Aber wir müssen an dieser Stelle noch viel darüber lernen, wie wir mit KI umgehen. Dazu gehört das Aufbauen von technischen Fähigkeiten und konkreten Anwendungen. Das halte ich für eminent wichtig, denn Data und KI werden in Zukunft die Basis vieles sein. Wenn wir das begreifen, kann KI ein sehr erfolgreiches Mittel gegen den Fachkräftemangel sein.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home