Diesen Artikel teilen:

27. Sep 2023

|

Wirtschaft

Den Durchblick bekommen

Journalist: Kirsten Schwieger

|

Foto: Anna Shvets/unsplash

Innovative Vision KI ermöglicht die Gesundheitsüberwachung von Tierbeständen sowie die selektive Unkrautvernichtung.

Wenn Künstliche Intelligenz (KI) Computern das Denken ermöglicht, erlaubt KI der Bildverarbeitung das Sehen, Beobachten und Verstehen (Vision KI). Sensoren sind dabei die Augen und Ohren der KI. Diese messen beispielsweise Schwingungen, Ströme und Temperaturen. Optische Systeme erfassen Daten wie Farbe, Kontur und Entfernung welche die KI präzise klassifiziert. Angereichert mit Informationen aus anderen Sensorsystemen wie Radar ergeben sich exakte, vollständige Bilder, welche sich auf vielfältige Weise in der Landwirtschaft einsetzen lassen. So lässt sich beispielsweise im Themenkomplex „Livestock Management“ der Gesundheitsstatus von Tieren überwachen und direkt beeinflussen. Kamera, Radar oder auch tragbare Sensoranhänger (Wearable Tags) wie Ohrmarken liefern dabei wichtige Vitalparameter wie Gruppenverhalten, Temperatur, Atemfrequenz oder Pulsvariabilität.

Auch der Gang eines Tieres oder dessen Nahrungsaufnahme ermöglicht KI, Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand zu ziehen.

Interessant ist Vision KI auch für den Bereich der selektiven Unkrautvernichtung. So nehmen beispielsweise Drohnen Bilder von überflogenen Feldern auf, identifizieren per KI Unkräuter und Schädlinge in Echtzeit und erstellen Applikationskarten für die selektive Behandlung. Spektrale Informationen und Infrarot erweitern den Erkenntnisgewinn für Düngungsbedarf, auch bei dicht gewachsenem oder verdecktem Unkraut. KI wird auch direkt auf autonomen Robotern eingesetzt, die die Felder nach Unkraut-, Schädlings und Krankheitsidentifizierung selbstständig bearbeiten. Für den jeweiligen Einsatz können jeweils die maßgeschneiderten, in der Cloud erstellten und aktualisierten Datenmodelle von Cloud-Servern heruntergeladen werden, so dass Sie optimal für ihren Einsatz gewappnet sind.

27. Nov 2025

|

Wirtschaft

Landmaschinen-Hersteller: „In 10 Jahren ist KI auf dem Acker“ – mit Philipp Horsch, Geschäftsführer des Landmaschinen-Herstellers Horsch mit Sitz in Schwandorf bei Regensburg

![Philipp Horsch 2023 (2) ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Philipp_Horsch_2023_2_ONLINE_6f2ac62a0a.jpg) ``` Philipp Horsch, Geschäftsführer des Landmaschinen-Herstellers Horsch mit Sitz in Schwandorf bei Regensburg ``` **Wo steht deutsche Landmaschinen-Technik im internationalen Vergleich?** Deutschland ist da führend. Wir haben im Gegensatz zu anderen Ländern eine sehr exportfreudige Industriekultur. Trotzdem macht uns die geopolitische Situation Sorgen. **Sie meinen die US-Zölle?** Ja, unter anderem. Zum Glück sind die USA für uns nur ein kleiner Markt. Wir machen dort nur ca. fünf Prozent unseres Umsatzes. **Wann kommt denn die KI auf den Acker?** Ich schätze, dass wir in 5-10 Jahren soweit sind. Die Situation auf dem Acker ist erheblich komplexer als auf der Straße. Sie wissen z. B. nie genau, wann es wie viel regnen wird. Der Boden verändert sich ständig. Davon hängt aber z. B. ab, wie tief das Saatgut eingebracht werden muss. Hinzu kommen Einflüsse im Bereich der Oberfläche wie organische Rückstände oder Steine. Trotzdem wird schon heute automatisiert gefahren, d. h.: Die Maschine fährt autonom, der Fahrer überwacht sie nur noch. **Was wird später mal aus Ihrem Familienunternehmen?** Der Generationswechsel ist eines der wichtigsten Themen eines jeden Unternehmens. Bei uns sieht es gut aus: Wir sind vier Gesellschafterfamilien mit 13 Kindern in der nächsten Generation. Wahrscheinlich die Hälfte davon tendiert in unsere Firma, vier davon sind schon operativ im Unternehmen tätig.