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29. Jun 2022

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Lifestyle

Der berühmte Blick über den Tellerrand

Journalist: Julia Butz

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Foto: Presse, Carlos Lindner/unsplash

„Tun, machen, unternehmen, den Gästen zuhören. Das ist das Erfolgsrezept eines erfolgreichen Gastronomen.“ Spitzenkoch und kulinarisches Allroundtalent Christian Lohse im Gespräch.

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Christian Lohse, deutscher Spitzenkoch und kulinarischer Entertainer, Berater sowie Coach

Wie muss sich das Anfühlen, nach über drei Jahrzehnten die Sternegastronomie zu verlassen, nach diversen Auszeichnungen und Stationen in ganz Europa, Arbeiten als Privatkoch für den Sultan von Brunai, bis zum eigenen zweifach sterngekrönten Restaurant und dem mit zwei Michelin-Sternen und 19 Gault-Millau-Punkten ausgezeichneten Fischers Fritz in Berlin, in dem sich die Prominenz und internationale Gäste die Klinke in die Hand gaben. „Es hat unglaublich viel Freude gemacht. Aber irgendwann ist auch da ein Ende erreicht. Manche beißen sich so fest an Sachen. Ich will immer weiter nach vorne gehen.“ Sagt Christian Lohse, deutscher Spitzenkoch und kulinarischer Entertainer. Als Coach und Juror in diversen Formaten von Grill den Henssler bis The Taste und Kitchen Impossible aktiv, gilt er als prominenter TV-Koch der ersten Stunde. Da ist es leicht vorstellbar, dass man in einem Sternerestaurant mit rund 100 Mitarbeitern und 7-tägiger Öffnungszeit vom Mittag bis Abend und gut laufendem Cateringgeschäft nicht mehr wirklich selbst hinterm Herd stehen kann. „Mein damaliger Mentor hat immer gesagt: Koch lieber nur 2 Sterne, da verdienst Du gutes Geld. Bei 3 Sternen hast du die Erbsenzähler im Restaurant sitzen.“ So kann Christian Lohse bei einem Prokopf-Umsatz von durchschnittlich € 560,00 auch auf den Erfolg eines des ertragsreichsten Sternerestaurants in Europa zurückblicken. „Alle Stars und Promis waren da, außer leider Sean Penn und Mike Tyson.“

Heute ist Christian Lohse als Berater für die Industrie, Gastronomie und den Nachwuchs tätig. Was er dem Nachwuchs mit auf den Weg geben würde? „Tun, machen, unternehmen, Mut haben. Nie den Kontakt zu den Produzenten und den Gästen verlieren, zuhören. Und nicht abgehoben sein.“ Der Blick über den Tellerrand, die Welt zu bereisen und unterschiedlichste Länderküchen kennenzulernen, sei immens wichtig. Nicht um zu kopieren, sondern um seine Quintessenz daraus zuhause mit regionalen Produkten darzustellen. Die moderne Personalführung mit flachen Hierarchien und ohne autokratischen Führungsstil, begrüßt Christian Lohse bei der jungen Generation sehr. Allen Köchen mit Sterneambitionen rät er, sich nicht verrückt zu machen oder die Inspekteure des Guide Michelin gar selbst einzuladen. „Die kommen schon von allein.“

In seiner Funktion als Berater für einen Tiefkühlproduzenten half Christian Lohse, Fertiggerichte neu zu interpretieren und modern umzusetzen. Dabei in anderen Mengen denken zu müssen, Marktforschungs- und Marketingaspekte miteinfließen zu lassen, fasziniert ihn bis heute. Eben, den Blick über den Tellerrand nie zu verlieren.

15. Nov 2024

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Lifestyle

Rezeptideen für ein köstliches Weihnachtsmenü

![pexels-snappr-27626479_1_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_snappr_27626479_1_online_30ecd4d5a5.jpg) ```1. Antipasti-Tostada``` - 4 kleine Mais-Tortillas - 1 Aubergine - 1 Zucchini - 125 g Ziegenfrischkäse - 125 g Joghurt (10 % Fett) - 2 TL Sesampaste (Tahin) - 75 g Pecorinokäse, Späne - 50 g Haselnüsse, gehobelt - 1 TL Zucker - 1 Handvoll Rucolasalat - Schale einer Bio-Zitrone, fein gerieben - Olivenöl - Aceto Balsamico di Modena g.g.A. (Invecchiato) Aubergine und Zucchini in dünne Scheiben schneiden und salzen. Eine Grillpfanne aufheizen und das Gemüse grillen, bis es weich ist und deutliche Röstspuren aufweist. Gemüse mit Cellophan abdecken. Haselnüsse in einem kleinen Topf ohne Öl leicht anrösten, dann mit dem Zucker karamellisieren und auf Backpapier abkühlen lassen. Ziegenfrischkäse mit Joghurt sowie Sesampaste glattrühren und mit Salz und Zucker abschmecken. Kalt stellen. Die Tortillas nacheinander in einer Pfanne mit reichlich Öl knusprig ausbacken. Auf Küchenpapier entfetten und mit der Frischkäsecreme bestreichen. Darauf das lauwarme Gemüse geben und mit reichlich Olivenöl besprenkeln. Die Tostadas mit Rucola, Käse, Zitronenschale und Nüssen toppen. Mit einigen Spritzern Aceto Balsamico finalisieren. ![claudio-schwarz-cgcteFH-azk-unsplash_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/claudio_schwarz_cgcte_FH_azk_unsplash_online_783bc49ad6.jpg) ```2. Entenbraten und verkohlter Kohl``` - 1 Ente, ausgenommen & küchenfertig - Pökelsalz - 1 Bio-Orange, gespickt mit Nelken - 2 EL Aceto Balsamico di Modena g.g.A. - 4 EL Honig - 1 Spitzkohl - „Five Spices“-Gewürz - 50 g Parmesankäse, fein gerieben - 2 EL Olivenöl - 100 g japanische Mayonnaise (Kewpie) - 1 EL Hoisinsoße - 1 EL Pflaumenmus Ente von innen und außen mit dem Pökelsalz leicht einsalzen. Dann 24 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Den Spitzkohl im Ganzen auf ein Backblech geben und für ca. 2,5 Stunden bei 220 °C Umluft backen. Ente kalt abspülen. Reichlich Wasser in einen großen Topf zum Kochen bringen und die Orange für 2 Minuten hineingeben. Die heiße Orange in die Ente stecken und die Ente in einen Dampfkorb (oder großes Sieb) geben und auf den Topf mit dem kochenden Wasser setzen. Abgedeckt 75-90 Minuten dämpfen. In der Zwischenzeit die Mayonnaise mit Hoisinsoße sowie Pflaumenmus glattrühren und kaltstellen. Backofen auf 230 °C Umluft vorheizen. Honig erwärmen, bis er flüssig ist und mit Balsamico verrühren. Diese Glasur mit einem Pinsel auf die Haut der gedämpften Ente auftragen. Die Ente für 5- 10 Minuten in den Ofen geben, bis sie appetitlich glänzt. Danach 10 Minuten ruhen lassen und die Orange entfernen. Auf einer Servierplatte anrichten. Den Strunk sowie die äußeren verkohlten Blätter vom Spitzkohl entfernen und den Rest in Streifen schneiden. Spitzkohlstreifen mit Olivenöl sowie Parmesan vermengen und mit Salz, Pfeffer und „Five Spices“ abschmecken. Mittig auf vier große Teller verteilen und rundherum Tupfen von der Mayonnaise setzen (hierbei hilft ein Spritzbeutel). ![pexels-taryn-elliott-4099129 2_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_taryn_elliott_4099129_2_online_7079643620.jpg) ```3. Filo-Kuchen mit „Dirty Chai“-Creme``` - 250 g Filo-Teig - 125 g Joghurt (10 % Fett) - 375 g Zucker - 100ml neutrales Öl - 3 Eier - 1 TL Backpulver - Schale und Saft einer Bio-Orange - 150 g Mascarpone - 200 g Sahne - 1 EL Espresso-Bohnen - 2 TL Chai-Tee-Gewürz - 2 EL brauner Zucker - 50 g Butter Am Vortag den Kuchen backen sowie die Sahne vorbereiten. Dazu die Sahne einmal aufkochen und vom Herd nehmen, dann Espresso-Bohnen sowie 1 TL Teegewürz hinzugeben und für 20 Minuten ziehen lassen. Die Sahne durch ein feines Sieb passieren und über Nacht kaltstellen. Filo-Teig in Streifen schneiden (wie Bandnudeln) und mit den Fingerspitzen locker auf einem Backblech verteilen. Im Backofen bei 150 °C (Umluft) für ca. 15 Minuten trocknen lassen. In der Zwischenzeit die Eier mit 125 g Zucker schaumig schlagen, dann Joghurt, Öl und Backpulver unterrühren. Die warmen Filo-Bänder ebenfalls in den Teig geben und mit einem Spatel vermengen. Ofentemperatur auf 170 °C erhöhen, die Teigmasse in eine kleine, gefettete Kastenform geben und für 40 Minuten backen. Während der Kuchen im Ofen ist, stellen Sie einen Sirup her. Dazu in einem Topf 200 ml Wasser mit 250 g Zucker, Orangenschale & -saft sowie 1 TL Teegewürz aufkochen und 5 Minuten köcheln lassen. Den noch warmen Kuchen in der Form ein paar Mal von oben einstechen und mit dem Sirup tränken. Über Nacht auskühlen lassen. Für die Creme die aromatisierte Sahne mit Mascarpone sowie braunem Zucker verrühren und mit einem Handmixer steif schlagen. Den Kuchen in 4 Stücke teilen. Butter in einer Pfanne leicht bräunen und darin die Kuchenstücke von jeder Seite einige Sekunden goldbraun anbraten. Je ein Kuchenstück mit einer Nocke von der Creme anrichten.