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15. Jul 2024

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Wirtschaft

„Der Mittelstand ist ein Gütesiegel“ - mit Marc S. Tenbieg

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Pavel Chernonogov/pexels

Mittelständische Unternehmen sind vielen Herausforderungen ausgesetzt, aber sie sind sehr widerstandsfähig, sagt DMB-Geschäftsführer Marc S. Tenbieg.

Herr Tenbieg, wie beurteilen Sie die Situation des deutschen Mittelstandes derzeit?

Die Zeiten sind herausfordernd, keine Frage. Die Wachstumsprognosen sind mau und nicht so, wie wir sie über Jahre gewohnt waren. Das kann uns nicht zufriedenstellen. Andererseits muss man aber auch sagen, dass wir in Deutschland Probleme, vor allem die Coronapandemie, bewundernswert gut weggesteckt haben. Das zeigt: Der Mittelstand ist extrem widerstandsfähig.

Was hemmt mittelständische Unternehmen denn am meisten?

Wir profitieren von unserem starken Export, von offenen Märkten und von der Globalisierung. Wenn das nicht funktioniert, wird es für die hiesige Wirtschaft schwieriger. Sorge bereitet mir die Diskussion über Schutzzölle, wie sie die USA gegen China ausgesprochen haben und die EU ebenfalls plant. Natürlich hemmt der Fachkräftemangel immer mehr Unternehmen. Auch die hohen Energiekosten, die große Bürokratie und die oft langen Planungsverfahren belasten die Unternehmen. Und die Politik ist heute für Unternehmen oft zu unberechenbar.

Was kann der Mittelstand selbst auch noch besser machen?

Richtig ist: Man darf der Politik nicht alles in die Schuhe schieben. Unternehmen müssen den Mut aufbringen, zu investieren. Schließlich bedeutet investieren, heute etwas zu tun, damit das Unternehmen übermorgen gut dasteht. Eine gute Vernetzung, bei der der DMB viel Unterstützung bieten kann, ist ebenfalls wichtig. Und nicht zuletzt sind Investitionen in die Digitalisierung und Nachhaltigkeit zukunftsträchtig – genauso wie die Fortbildung der eigenen Mitarbeitenden.

Kommt dem Mittelstand auch eine Vorbildfunktion zu?

Mehr denn je sogar. Er erkennt schnell Chancen, aber auch Lücken und kann sie nutzen oder stopfen. Und seine regionale Vernetzung kann ein Vorbild auch für die Großen sein. Aber er lernt gerade auch mit Blick auf die eigenen Mitarbeitenden von den ganz großen Unternehmen, zum Beispiel, was die Nutzung digitaler Lösungen bei der Fortbildung betrifft. Insgesamt ist der deutsche Mittelstand weiterhin ein Gütesiegel in Europa und der Welt, das andere gerne nachahmen.

14. Nov 2024

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Wirtschaft

Tierfutter im Überblick

**Bio für weniger Rückstände** Biofutter wird aus biologisch erzeugten Zutaten und Inhaltsstoffen hergestellt. Aufgrund der Richtlinien für biologische Landwirtschaft werden dabei keine bzw. weniger synthetische Pestizide, chemische Düngemittel oder genetisch veränderte Organismen eingesetzt. Von Vorteil ist hierbei vor allem, dass dadurch weniger Rückstände, beispielsweise von Antibiotika im Futter enthalten sind. Gut zu wissen: Antibiotikarückstände in Fleisch sind enorm schlecht verträglich und können sogar zu Krankheiten führen. Auch wird bei Biofutter auf eine nachhaltige und artgerechte Tierhaltung Wert gelegt, was dem Schutz der Umwelt dient und die Lebensqualität der Tiere steigert. Häufig ist Biofutter gut geeignet für empfindliche Tiere, aufgrund der hochwertigen und natürlichen Inhaltsstoffe. Wenn Tiere beispielsweise Unverträglichkeiten haben, vertragen sie Biofutter meist besser. Ein Nachteil von Biofutter ist allerdings der Preis, welcher meist teurer ist als herkömmliches Futter. Allerdings ermöglicht der höhere Preis den Bio-Bauern ein nachhaltiges und angemessenes landwirtschaften. ![pexels-rdne-7782871.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_rdne_7782871_6a7a305874.jpg) **Probiotika und Zusatzfutter** Häufig bekommen Tiere mit einer empfindlichen Verdauung Probiotika oder Zusatzfutter verabreicht. Probiotika sind Futterzusätze, die aus lebenden Mikroorganismen bestehen und auch bei Menschen eine positive Wirkung auf das gesamte Verdauungssystem haben. Auch das Immunsystem kann durch die Einnahme von Probiotika gestärkt werden. Ein dritter positiver Aspekt von Probiotika: Das Wohlbefinden in Stresssituationen kann gesteigert werden. Bei Tieren ist dies beispielsweise der Tierarztbesuch. In Zusatzfutter allgemein sind auch häufig Vitamine, Mineralien oder andere Ergänzungen enthalten, abhängig von den Gesundheitszielen der Tiere. Durch die gezielte Zugabe bestimmter Zusatzstoffe im Futter können Mangelerscheinungen behoben und gesundheitliche Probleme gelindert werden. Hierzu zählen meist auch Allergien. Es sollte immer evaluiert werden, welches Tier welches Futter und gegebenenfalls welche Zusatzstoffe benötigt. Die Wirkung kann unterschiedlich ausfallen und nicht bei jedem Tier ist die Gabe von Probiotika gleichermaßen effektiv. Ein Nachteil ist – ähnlich wie beim Biofutter –, dass hochwertige probiotische Zusätze und Ergänzungen im Zusatzfutter meist teuer sind. ![pexels-mohd-adnan-khan-78969656-14965274.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_mohd_adnan_khan_78969656_14965274_1e096f4b04.jpg) **Performancefutter für aktive Tiere** Unter Performancefutter versteht man spezielles Futter, um den erhöhten Nährstoffbedarf von aktiven, arbeitenden oder sportlichen Tieren zu decken. Meist enthält Performancefutter einen erhöhten Anteil an Proteinen, Fetten und Energie. Vorteile dieses speziellen Futters sind die höhere Leistungsfähigkeit der Tiere, da das Futter auf den gesteigerten Energiebedarf angepasst ist. Insbesondere auch bei intensiver Bewegung wird gewährleistet, dass genügend Nährstoffe aufgenommen werden und die Tiere weiterhin Leistungsfähig bleiben. Auch enthält Performancefutter oft zusätzliche Nährstoffe, die Muskulatur, Gelenke und die allgemeine Fitness unterstützen. Hierzu zählen vor allem Omega-3-Fettsäuren. Diese tragen auch zu einer schnelleren Regeneration nach intensiver Aktivität bei. Es gilt zu beachten, dass dieses spezielle Futter nur für sehr aktive Tiere geeignet ist, da es ansonsten zu Übergewicht führen kann. Wie auch Zusatzfutter und Biofutter, ist bei Performancefutter aufgrund der speziellen und hochwertigen Inhaltsstoffe meist ein teurerer Preis zu erwarten. ![GemaesteteLarven_und_Junglarven.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Gemaestete_Larven_und_Junglarven_5eda974d54.jpg) **Insekten als Umweltretter** Larven der Schwarzen Soldatenfliege oder Mehlwürmer werden häufig aufgrund ihres Proteingehalts als Basis von Insektenfutter genutzt. Klingt erstmal überraschend? Futter aus Insekten ist der neueste Trend in der Landwirtschaft und auch im privaten Bereich. Es wird als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen tierischen Proteinen wie Huhn oder Rind gesehen. Insektenprotein hat einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck als die Fleischproduktion: weniger Wasserverbrauch bei der Erzeugung und deutlich weniger CO2-Emissionen. Auch für Tiere mit Allergien oder Unverträglichkeiten kann Insektenprotein eine gute Alternative gegenüber herkömmlichen Proteinquellen darstellen, da Insekten bei vielen Tieren zum natürlichen Nahrungsmittelspektrum zählen. Außerdem ist das Futter enorm nährstoffreich: Insekten bestehen aus einem großen Proteinanteil, essenziellen Aminosäuren und gesunden Fettsäuren. Da insektenbasiertes Tierfutter gerade erst etabliert wird, ist es meist noch etwas teurer und nicht so verbreitet wie herkömmliches Futter. Auch kann es vorkommen, dass Tiere und Tierhalter sich erst einmal an Insektenfutter gewöhnen und es akzeptieren müssen.