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27. Nov 2025

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Lifestyle

Deutsch-amerikanische Weihnachten – mit Judith Williams, Unternehmerin

Journalist: Luisa Riek

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Foto: Presse, Nicole Michalou/pexels

Die in Deutschland geborene US-Amerikanerin Judith Williams verrät im Interview, wie ihr persönliches Weihnachten aussieht und worauf sie nicht verzichten kann.

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Judith Williams, Unternehmerin

Wie verbringen Sie persönlich die Advents- und Weihnachtszeit? Bei uns ist Weihnachten eine wunderschöne Mischung aus deutschen und amerikanischen Traditionen. Wenn an Heiligabend das Glöckchen läutet, wissen alle: Das Christkind war da! Dann versammeln wir uns, singen und feiern ganz klassisch deutsche Weihnachten – mit allem Drum und Dran. Am 25. kommt dann Santa Claus – ich fand das als Kind großartig, weil wir quasi doppelte Weihnachten hatten. Heute habe ich meine eigenen kleinen Rituale. Ich liebe Weihnachtsplätzchen und sobald der Dezember beginnt, sperre ich mich für drei Tage in die Küche und backe rauf und runter.

Gerade in der Vorweihnachtszeit sind viele Menschen gestresst – wie kommen Sie stressfrei durch diese Zeit? Ich glaube, der Schlüssel liegt darin, bewusst loszulassen. In dieser Zeit versuche ich, nicht alles perfekt machen zu wollen, sondern präsent zu sein. Ich liebe es, frühmorgens mit einer Tasse Tee am Fenster zu stehen, Musik zu hören und einfach kurz durchzuatmen. Und ich plane rechtzeitig!

Was bedeutet Ihnen das Schenken in der Adventszeit? Ich liebe es, anderen eine Freude zu machen und ihnen zu zeigen, wie wichtig sie für mich sind. Für mich ist das wichtige am Schenken, die Aufmerksamkeit dahinter – darum, jemandem zu zeigen: Ich habe wirklich an dich gedacht. Ich genieße diesen Prozess sehr – schon das Aussuchen, das Einpacken, die Vorfreude. Für mich ist das Schenken ein Moment der Liebe, der Verbindung und Dankbarkeit. Geschenke sind für mich aber nicht nur Dinge, sondern auch gemeinsam Zeit verbringen.

Ich liebe Weihnachtsplätzchen und sobald der Dezember beginnt, sperre ich mich für drei Tage in die Küche und backe rauf und runter.

Wie finden Sie persönlich das perfekte Geschenk für Ihre Liebsten? Ich fange schon im Oktober an zu suchen – ganz in Ruhe, mit offenen Augen und offenem Herzen. Ich höre zu, beobachte, merke mir kleine Dinge, die jemand im Gespräch fallen lässt. Und wenn ich das passende Geschenk finde, dann verstecke ich es sofort. Ich habe deshalb sogar in meinem Handy eine geheime Liste mit allen Verstecken, sonst würde ich im Dezember verzweifelt suchen!

Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es wichtig, sich selbst etwas Gutes zu tun. Welche Rolle spielt Selfcare für Sie? Selfcare ist für mich kein Luxus, sondern eine liebevolle Verantwortung. In der dunklen Jahreszeit nehme ich mir bewusst Zeit für Rituale: ein warmes Bad, eine Gesichtsmaske, eine Duftkerze, ein gutes Buch – das sind meine kleinen Inseln der Ruhe. Und natürlich meine Pflegeroutine: Für mich ist sie nicht nur Skincare, sondern Mindcare – ein Moment, in dem ich mich mir selbst zuwende.

Was ist ein Must-have für die Festtage, auf das Sie nicht verzichten können? Unser Turkey am 25.12. – also der traditionelle Truthahn an dessen Zubereitung die gesamte Familie mitwirkt – von meinen Schwestern, über meine Mutter bis hin zu meinen Töchtern.

Was ist für das richtige Mindset in der Vorweihnachtszeit wichtig? Ich wünsche mir, dass wir alle lernen, Weihnachten nicht perfekt, sondern bewusst zu leben. Nicht jedes Plätzchen muss gelingen, nicht jede Deko sitzen – wichtig ist, dass das Herz dabei ist. Weihnachten wird schön, wenn wir nicht alles kontrollieren wollen, sondern einfach da sind, im Hier und Jetzt, mit den Menschen, die wir lieben. Denn das größte Geschenk ist nie unter dem Baum, sondern es sitzt gemeinsam am Tisch.

Ich wünsche mir, dass wir alle lernen, Weihnachten nicht perfekt, sondern bewusst zu leben.

Factbox

Judith Williams ist ein richtiges Allround-Talent – von Opernsängerin über Fernsehmoderatorin und Unternehmerin. Ihre Lieblingsaktivität bliebt in der Vorweihnachtszeit aber ganz bodenständig das Backen: „Ich liebe es, dabei Weihnachtsmusik zu hören und Plätzchen in allen Variationen zu backen. Das ist für mich fast meditativ.“

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.