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6. Feb 2020

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Business

Die Datenfluten des Fuhrparkmanagements

Journalist: Christian Litz

Große Fuhrparks brauchen logistische Feinarbeit. Sie ist nur noch mit passender Software möglich, vor allem, wenn eine Firma Elektroautos einsetzt.

Ein Auto, das dem Unternehmen gehört und das Mitarbeiter bei der Arbeit fahren ist nicht einfach ein Auto, es ist als Teil eines Fuhrparks ein Kostenfaktor und damit eine Möglichkeit für ein Unternehmen, Kosten zu senken. Entscheidend wird deshalb das sogenannte Schnittstellenmanagement. Nicht nur die Daten des Autos, also Kilometerstände, Benzinverbrauch und Inspektionstermine müssen gespeichert und abrufbar sein.

Wer einen Fuhrpark managt, muss wissen, in welchem Zustand das Auto ist, ob es vollgetankt ist, wann die nächste Inspektion fällig ist, wann die Inspektion sein muss, wann Reifen oder Bremsbeläge gewechselt werden, wer es fahren darf, wer es wann hatte, wann es abgeschrieben ist. SIM-Karten im Auto und GPS-Daten geben Fuhrpark-Management neue Möglichkeiten. 

Mark-Oliver Prinzing, Geschäftsführer der carmacon GmbH 
Foto: Presse

Die digitale Fahrzeugakte ist aber nur der erste Schritt. Das Auto sollte auch Daten an die Buchhaltung liefern oder an die Personalabteilung. Versicherung, Steuer, Strafzettel, Terminplanung und vieles mehr spielt eine Rolle.

Wenn ein Fahrer einen Strafzettel bekommt, muss die Firma den Fahrer benennen zu können und Software, die automatisch eine SMS oder eine Mail an den Fahrer sendet, ohne dass zuvor etwas ausgedruckt, in einen Umschlag gesteckt, frankiert und in die Post gegeben wird, ist eine starke Vereinfachung.

Da kommt dann der Datenschutz ins Spiel, sagt Marc-Oliver Prinzing. Er ist Fuhrpark-Berater in Stuttgart und Vorsitzender des Vorstands des Bundesverbands Fuhrpark-Management. Den interessieren dann: Können die Daten der Fuhrpark-Verwaltung bei einem externen Anbieter in einer Cloud gespeichert werden? Das muss im Unternehmen mit dem Datenschutzbeauftragten geklärt werden.

Laut Prinzing gibt es in Deutschland etwa zehn große Anbieter von professioneller Software für Fuhrpark-Management. Firmen können Spezial-Software kaufen oder leasen, die sie auf Firmenrechnern installieren können oder solche, die Daten in der Cloud speichern. Meist sind die Autos im Fuhrpark einer Firma geleast. Die Software ermöglicht es der Firma, dass ihr Management die Daten des Autos anschauen kann und bietet die Verbindung zur Buchhaltung und Personalplanung.  

„Einen Fuhrpark mit zehn Fahrzeugen kann man vielleicht noch irgendwie mit einer Excel-Tabelle managen, aber mehr Autos machen das unmöglich“, sagt Prinzing. 

Nutzt ein Unternehmen Elektrofahrzeuge, wird es noch viel komplizierter. Das System muss dann auch wissen, wieviel Kilometer der letzte Fahrer absolviert hat, für wieviel es der nächste Fahrer braucht. Reicht die Zeit zwischen den beiden Fahrten, um das Auto aufzuladen? Gibt es andere freie Fahrzeuge?

Prinzing sagt, dass Schnittstellenmanagement besonders wichtig geworden ist: „Sie bekommen viele Daten von außerhalb, die sie nicht manuell eingeben wollen: Tankbelege, Strafzettel, Leasing-Abrechnungen.“ Je professioneller die Informationsflut gemanagt werden kann, desto besser für Firmen. Für viele Unternehmen seien die Fuhrpark-Kosten nach den Personal-Kosten der zweitgrößte Ausgaben-Block.

Wer etwa hundert Autos im Einsatz hat, kann im Monat 1.000 Tankbelege und mehr erzeugen. Wenn die vom Tankkarten-Anbieter direkt ins System überspielt werden, spart das Zeit, reduziert Fehlerquellen und ermöglicht Kontrollen. Eine Software kann in Sekunden Alarm geben, wenn in einen 60-Liter-Tank 68 Liter getankt würden.

Firmen müssen regelmäßig die Führerscheine ihrer den Fuhrpark nutzenden Mitarbeiter kontrollieren. Das schreibt der Gesetzgeber vor. Moderne Software ermöglicht diese Kontrolle mit RFID-Chips auf dem Führerschein, den Mitarbeiter dann einfach nur noch regelmäßig an ein Lesegerät halten müssen.

In Zukunft dürfte sich die Datenflut, die Software für das Fuhrpark-Management verarbeiten muss, noch gewaltig steigen. Bisher liefern die in den Autos gespeicherten SIM-Karten Daten nur an die Fahrzeughersteller. Einige dieser Daten sind aber auch für die Fuhrpark-Manager interessant. Sollten die Herstellerdaten in ihre System gespielt werden, könnten sie kontrollieren, wie welcher Fahrer mit welchem Auto umgeht. 

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.