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21. Dez 2022

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Lifestyle

Die Generation 50Plus surft im Wellenbad der Gefühle

Journalist: Uwe-Matthias Müller

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Foto: BVI50Plus

Die Corona-Wellen haben ihren unmittelbaren Schrecken verloren. Viele ältere Bürger erkranken entweder gar nicht oder aber ihre Covid-Infektion hat einen milden Verlauf. Das liegt sicher daran, dass keine Altersgruppe in Deutschland eine höhere Impfquote hat, als die Generation 50Plus. Trotzdem ist noch nicht klar, in welchem Ausmaß Long-Covid auch Ältere trifft und wie die Langzeitwirkungen einer Corona-Erkrankung aussehen.

Das deutsche Gesundheitswesen hat in der Corona-Krise bewiesen, dass es gut aufgestellt und leitungsfähig ist. Es ist aber in den vergangenen zwei Jahren auch deutlich geworden, dass die personelle Ausstattung von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen „auf Kante genäht“ ist – Stichwort Fachkräftemangel. Daher ist es eine anhaltende und dringende Aufgabe aller Ebenen der Politik, das Gesundheitswesen dem demografischen Wandel anzupassen. Denn eine alternde Bevölkerung hat zunehmende Ansprüche an die medizinische Versorgung. Apropos medizinische Versorgung: in vielen ländlichen Regionen steht die Hausarzt-Versorgung kurz vor dem Kollaps. Es gibt immer mehr Gemeinden, die keine ärztliche Versorgung im Nah-Bereich anbieten können. Hier fehlt es noch immer weitgehend an funktionierenden Konzepten für die Nachfolge-Regelung in Arzt-Praxen…

Die Rentenbezüge in diesem Jahr sind gestiegen und werden auch 2023 steigen. Das ist gut. Aber: die Geldentwertung steigt schneller als die Renten, denn die Inflations-Quote ist hoch. Daher haben Rentner weniger Geld in der Tasche und müssen beim Lebensmitteleinkauf scharf rechnen. Viele Ältere müssen Notfallreserven auflösen. Schon heute ist jede fünfte Frau von Altersarmut bedroht, denn viele Frauen opfern sich in der Kindererziehung und der unbezahlten Sorgearbeit auf. Altersarmut ist weiblich. Das ist eine Tendenz, die in einem so reichen Land wie Deutschland unfassbar ist.

Die Tafeln in Deutschland verzeichnen einen Ansturm – vor allem Ältere und Geflüchtete sind Kunden der Freiwilligenorganisation. Es sind aber auch ganz überwiegend Ältere, die sich in der Arbeit bei den Tafeln engagieren. Überhaupt ist das bürgerschaftliche Engagement der Generation 50Plus hoch und bleibt es auch nach wie vor. Hier zeigt sich, dass denjenigen Bürgern, die älter als 50 Jahre sind, bewusst ist, was sie der Gesellschaft verdanken haben und, dass sie etwas zurückgeben wollen. Die unbezahlte, freiwillige Arbeit in Vereinen und Nichtregierungs-Organisationen hält unseren Staat funktionsfähig und lebenswert. Und das ist gut so. Dafür kann man den Bürgern 50Plus nur Dank aussprechen und Anerkennung zollen.

Übrigens kommen die Menschen mit ihrer gestiegenen Lebenserwartung gut zurecht. Das Bild, dass die Generation 50Plus von sich selbst hat, ist positiv und optimistisch. Jüngere Generationen sehen Ältere kritischer. Da helfen nur der Gedankenaustausch und der Dialog zwischen den Generationen. Ältere und Jüngere können voneinander lernen und profitieren. Zum Wohle Aller.

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23. Okt 2025

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Lifestyle

Wie lassen sich Gaming und Streaming und Familie unter einen Hut bringen? – mit Maria Rapp (Rehleiin), Nordmann alias Tom

![Maria Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Online_f6d06845e6.jpg) ```Maria Rapp (Rehleiin), inspiriert seit 2024 ihre Community auf Twitch und TikTok mit einer einzigartigen Kombination aus entspanntem Durcheinander und trockenem Humor``` Mir ist es wichtig, dass meine Kinder Nähe und Verlässlichkeit spüren. Deshalb kommunizieren wir klar: Die Kinder wissen, wann ich streame, bei Events springt die Familie ein. Da die Kinder 50/50 bei beiden Eltern leben, plane ich in kinderfreien Wochen meine Streams und Social Media-Inhalte. In Kinderwochen hat der Alltag Vorrang, manchmal gehe ich abends spontan live. Meine Energie teile ich bewusst ein, um für die Kinder präsent zu sein. Mein Teilzeitjob ermöglicht mir Nachmittage mit ihnen, in kinderfreien Wochen arbeite ich Vollzeit. Ich lasse Puffer für Spontanes, Content vorproduzieren hilft enorm. Die Anfangszeit war schwierig, ans Aufhören dachte ich aber nie! Hilfe anzunehmen fällt mir noch schwer, aber ich arbeite daran (lacht). Seit Juli entlastet mich ein Management bei vielen Dingen. Und Yoga hilft mir, runterzukommen. Mein Tipp für alle, Familie und Streaming zu verbinden: Setzt klare Prioritäten, plant mit Puffern, damit Stress erst gar nicht entsteht, und kommuniziert offen mit Kindern und Community. Akzeptiert, dass Familienleben Einschränkungen mit sich bringt, das ist keine Schwäche, sondern Realität. Feste Absprachen helfen, und wenn die Kinder mich während eines Streams brauchen, sorgen meine Mods dafür, dass der Stream weiterläuft und können im Notfall sogar auf meine Hardware zugreifen (was glücklicherweise noch nie vorkam). Ein gutes Netzwerk aus Familie, Freunden oder Management, die den Rücken freihalten, ist einfach wichtig. Für mich zählen Konstanz und Ehrlichkeit mehr als Perfektion. ![Tom Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Tom_Online_65e2a5d872.jpg) ```Nordmann alias Tom begeistert als Streamer und Familienvater mit seiner Community-Nähe und kreativen Gaming-Inhalten``` Ich streame meist nachts, wenn zu Hause Ruhe einkehrt – so passt es am besten zum Familienalltag. Veranstaltungen plane ich frühzeitig, und dank der Unterstützung meiner Frau, Familie und Schwiegereltern lässt sich alles gut vereinbaren. Durch mein Homeoffice bin ich flexibel und erreichbar. Mein Management übernimmt Planung, Kommunikation und Verträge, wodurch ich mehr Struktur habe und mich voll auf Community, Streams und Content konzentrieren kann. Freizeit habe ich kaum, doch viele meiner Hobbys wie Boxen, Food-Vlogs oder Familienaktivitäten fließen eh direkt in meine Arbeit ein. Oft dachte ich: „Aufhören wäre jetzt einfacher.“ Eine Pause zeigte mir jedoch, wie sehr mir das Streaming als Ausgleich und durch den Austausch mit der Community fehlt. Der Anfang war tough: über 1.000 Stunden Stream im ersten Jahr bei nur wenigen Zuschauenden. Davon konnte ich meine Familie nicht ernähren. Es ist wie im Fußball: Entweder es kommt, oder nicht. Man muss da reinwachsen. Wichtig ist aber vor allem, dass es Spaß macht, man authentisch bleibt und es den Leuten gefällt. Kommunikation ist einfach das A und O, um Familie und Streaming zu vereinbaren. Pläne offen besprechen, klare Regeln vereinbaren und die gemeinsame Zeit bewusst pflegen. Rücksicht hat oberste Priorität! Die Familie darf nie leiden. Selbstständig zu sein ist generell nie einfach und als Streamer oder Influencer in der heutigen Zeit dauerhaft relevant zu bleiben oder überhaupt eine gewisse Reichweite aufzubauen, ist nochmal eine ganz eigene Herausforderung.