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10. Dez 2025

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Wirtschaft

Die Hochschulen werden immer wichtiger

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: DMB/Jochen Rolfes, Tecnic Bioprocess Solution/unsplash

Die Weltlage ist weiterhin komplex – Kriege, Handelskonflikte, politische Unsicherheit beherrschen das Bild. Darunter leiden auch etablierte Unternehmen und Startups. Doch die Politik nutzt diese Situation nicht, um neue Weichenstellungen zu setzen, jenseits der bestehenden Instrumente und jenseits der historisch etablierten Branchen. Nötig aber wären strategische Investitionen in Branchen und Unternehmen, die den Stab in der Zukunft übernehmen sollen. Marc S. Tenbieg, Geschäftsführer des Deutschen Mittelstands-Bundes (DMB e. V.) sieht gleichwohl viel Grund für Optimismus – vor allem für die Unternehmen und Startups, die open-minded sind.

Marc_S._Tenbieg__DMB__Foto_MT001__Fotograf_Jochen_Rolfes online.jpg Marc S. Tenbieg, Geschäftsführer des Deutschen Mittelstands-Bundes (DMB e. V.)

Herr Tenbieg, die deutsche Wirtschaft sucht dringend nach Innovationsschub. Wo liegt der Schlüssel?

Unter anderem in der systematischen Kooperation zwischen dem etablierten Mittelstand und agilen Startups. Doch hier ist das System leider zuletzt ins Stocken geraten. Die Unternehmen sind so sehr mit ihren eigenen Transformationsprozessen beschäftigt, dass ihnen die Zeit für die Pflege dieser Partnerschaften fehlt. Gleichzeitig sind die Banken risikoscheu. Daher brauchen wir eine neue Qualität der Zusammenarbeit.

Und wie soll das gelingen?

Wir müssen die Hochschulen viel stärker als zentralen Katalysator begreifen. Die Hochschulen in Deutschland erleben eine Renaissance. Sie sind heute nicht mehr nur Lehrstätte, sondern werden zu Treibern der Innovation. Durch hochschulgetriebene Programme entstehen Startups, die ein entscheidendes Gütesiegel mitbringen: die wissenschaftliche Fundierung und das Netzwerk der Hochschule im Rücken. Das schafft sofort Vertrauen bei Unternehmen.

Was macht denn die Hochschulen so attraktiv als Partner?

Sie bieten professionelle Prozesse und ein engmaschiges, oft branchenspezifisches Netzwerk. Wenn ein Startup aus einer Hochschule kommt, hat es bereits eine gewisse Struktur und Seriosität. Für einen Mittelständler ist das ein enormer Vorteil: Er kooperiert nicht mit einem unbekannten Einzelkämpfer, sondern mit einem Projekt, das in einem wissenschaftlichen Ökosystem verwurzelt ist. Was müssen die Unternehmen tun, um diese Chancen zu nutzen? Sie müssen ein klares, sichtbares Bekenntnis ablegen. Doch gehen Sie mal auf die Webseite eines normalen Mittelständlers – Sie werden vergeblich eine Rubrik „Open for Startups“ suchen. Unternehmen müssen aber proaktiv werden. Sie müssen gezielt Ausschreibungen für Kooperationsprojekte formulieren und sagen: „Wir suchen Startups für diese konkrete Herausforderung.“ Stillen Leuten kann nicht geholfen werden – das gilt aber natürlich für beide Seiten.

Was ist noch nötig?

Die regionalen Netzwerke und Cluster sind der ideale Nährboden. In vielen Regionen gibt es bereits exzellente Initiativen, die als eine Art „Dating-Plattform“ fungieren. Diese müssen Unternehmen gezielt nutzen. Aber der erste und wichtigste Schritt ist die Offenheit der Unternehmen, die sie auch aktiv nach außen kommunizieren. Nur so entsteht der Turbo für Innovation, den wir dringend brauchen.

Interessanter Fakt:

Nach turbulenten Tagen sucht Marc S. Tenbieg bewusst den Ausgleich: Gerne lässt er sich von Kunst und Galeriebesuche inspirieren; gutes Essen und selbst zu kochen machen ihm Freude. „Und gerne geht er auf Reisen, sammelt viele neue Eindrücke, die seinen Blick auf Alltag und Arbeit erweitern“, so Tenbieg.

10. Dez 2025

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Business

Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.