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10. Jul 2023

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Wirtschaft

Die Kultur verändern

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Artem Podrez/pexels, Presse

Digitale Transformation sichert die strategische Zukunft von Unternehmen.

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Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstandes bei OTTO

Es gibt längst keinen Bereich im Geschäftsleben mehr, der sich einer Digitalisierung und Automatisierung entziehen könnte. In Betrieben mit maschineller Produktion wird die Digitalisierung bei 100 Prozent liegen, aber die Veränderung betrifft auch handwerkliche Betriebe, die vor allem ihre organisatorischen Abläufe immer stärker digitalisieren. Dabei werden die Unternehmen am wettbewerbsfähigsten sein, die ihre Kostenentwicklung durch eine Digitalisierung von ihrer Umsatzentwicklung lösen können. Deshalb ist die Digitalisierung für alle Unternehmen – egal, ob klein, mittel oder sehr groß – existenziell wichtig.  

„Unternehmen, die keinen glaubhaften Wertekanon vermitteln können, sind längst nicht mehr attraktiv für gut ausgebildete Fachkräfte.“   

Bei OTTO treiben wir Digitalisierung im Rahmen unserer Unternehmenstransformation voran. Ich bin davon überzeugt, dass eine digitale Transformation genau das braucht: tiefgreifende Veränderungen in allen Unternehmensbereichen. Der größte Erfolgsfaktor aber liegt darin, die eigenen Mitarbeitenden mitzunehmen und die Kultur zu verändern. Denn die digitale Welt verträgt keine halbherzigen Lösungen. Eine fundierte Werteorientierung dient dabei als Richtschnur für die kulturellen Veränderungen. Unternehmen, die keinen glaubhaften Wertekanon vermitteln können, sind längst nicht mehr attraktiv für gut ausgebildete Fachkräfte. An dieser Stelle auf mögliche Kosten zu schauen, wäre völlig falsch – es gibt hier kein „Entweder Oder“.  

Der Fachkräftemangel stellt ein dramatisches und weiterwachsendes Problem dar und kann zum Hemmnis für die notwendige digitale Transformation werden. Dabei sind für die Digitalisierung vor allem IT-Spezialistem erfolgsentscheidend. Bei OTTO ist schon heute jeder dritte Job ein Tech-Job – Tendenz deutlich steigend. Damit haben sich die Tech-Stellen bei uns in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Wer solche Talente bekommen und vor allem halten will, braucht eine klare Haltung.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.