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29. Dez 2023

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Lifestyle

Die Zeit auf einem Kreuzfahrtschiff ist eine kostbare Zeit

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Peter Hansen/unsplash

Douglas Ward, britischer Schifffahrts- und Gastro-Experte, testet seit rund 50 Jahren Kreuzfahrtschiffe und bewertet diese im „Insight Guides Cruising & Cruise Ships“ von Berlitz. Er liebt das Leben auf dem Wasser, denn nirgends kann er den Alltagsstress besser hinter sich zu lassen.

Mister Ward, nach einer mehrjährigen pandemiebedingten Pause ist soeben die Neuauflage Ihres Kreuzfahrtführers unter dem neuen Namen „Insight Guides Cruising & Cruise Ships“ erschienen. Die Welt hat sich seit 2019 dramatisch verändert. Was sind die größten Veränderungen in der Kreuzfahrtbranche?

Ich denke, die großen Kreuzfahrtlinien mit älteren Schiffen müssen verschwinden, weil sie unwirtschaftlich sind. Und ich denke, die Aktionäre der großen Kreuzfahrtgesellschaften haben die Pandemie als Chance gesehen, einige ihrer Schiffe auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Dieser Punkt ist also eigentlich eine gute Folge der Pandemie. Das Negative ist, dass es während dieser Zeit keine Passagiere gab und die Kosten für die Reedereien steigen und steigen. Aber das wird sich wieder einpendeln: Die Aussichten für Kreuzfahrten sind wirklich sehr gut.

 

Zum ersten Mal in der Geschichte Ihres Kreuzfahrtführers hat eine Reederei die höchste Bewertung für alle Schiffe ihrer Flotte erhalten – eine Fünf-Sterne-Bewertung! Was war das i-Tüpfelchen, das sich von einer Bewertung von 4,9 unterscheidet?

Nun, während der Pandemie haben sich die Dinge in der gesamten Kreuzfahrtbranche geändert. Da so viele kleine Details verschwunden sind, mussten wir in unserem Buch etwa 50 Punkte pro Schiff aus dem Bewertungssystem streichen. Die Scores und Ratings sehe ich übrigens nie, wenn unser Buch produziert wird, nur der Verlag sichtet die Erhebungsbögen.

Es hat mich schon auch überrascht und gefreut, dass Hapag Lloyd sowohl bei den Hochseeschiffen als auch bei der Expeditionsflotte die höchste Bewertung erhalten hat. Und es war meine Frau, die mich darauf hinwies – ich habe es erst bemerkt, als das Buch fertig war.

 

Sie bewerten sehr umfassend und prüfen 400 Punkte. Worauf gucken Sie neben Kulinarik, Betten, Platz, Unterhaltung, Sport und Wellness?

Im Buch selbst gibt es etwa drei Seiten mit Punkten, auf die wir achten. Die Mehrheit der Passagiere interessiert sich sehr für all die kulinarischen Köstlichkeiten auf den Schiffen. Dabei sind es die kleinen Details, die bei uns zu unterschiedlichen Bewertungen führen. Unser System funktioniert übrigens weltweit seit 50 Jahren, und wird in vielen Ländern verkauft. Es muss also einfach verständlich sein. Mit unserem neuen Format ist uns das noch besser gelungen.

 

Welche Rolle spielen Nachhaltigkeitskriterien in der Kreuzfahrtindustrie? In vielen Punkten gibt die Branche ja kein gutes Bild ab.

Die Kreuzfahrtgesellschaften setzen auf die neueste Technologie. Deshalb wollen sie alte Schiffe ersetzen, sodass die die allerneueste Technologie, mit effizienten Wasser- und Abwassermanagementsystemen verbaut werden können. Ich glaube, die Leute, die die Kreuzfahrtindustrie kritisieren, verstehen sie schlichtweg nicht. Vor 50 Jahren wurden auch Häuser ganz anders gebaut. Häuser wie Schiffe sind heute viel effizienter. Die Schiffe bringen viele Menschen in Gegenden, die ihrerseits von den Passagieren profitieren.

 

Fließen heute Umweltkriterien in Ihre Bewertungen ein?

Auf jeden Fall. Sie sind alle ein Teil des Systems, und sie müssen es auch sein, denn die Sorge um die Umwelt ist heute so groß. Unser Bewertungssystem funktioniert, denn es hilft den Menschen dabei, fundierte Entscheidungen über Schiffe und Kreuzfahrten, Qualität und Produkte an Bord zu treffen. Pay less, get less. Pay more, get more!

 

Ist die Einladung an den Captain’s Table für Sie etwas ganz Normales?

Nein, nein. Heutzutage gehe ich fast nie zum Captain’s Table. Das gibt es leider kaum noch, weil es vor allem auf den großen Schiffen so viele Restaurants und Möglichkeiten zum Essen gibt. Ich sehe den Kapitän oft nicht einmal.

 

Sie sind auf mehr als 1.100 Kreuzfahrtschiffen gewesen. Was bedeutet für Sie wahrer Luxus nach all diesen Jahren?

Luxus ist ein komisches Wort. Der Luxus des einen ist der Standard des anderen. Das Wort Luxus ist völlig überholt und entwertet. Es ist eine Frage der persönlichen Interpretation. Zeit ist ein Luxus!

Eines der großartigen Dinge an einer Kreuzfahrt ist, dass sie das Leben entschleunigt. Handy weglegen, auf die Wellen blicken, entspannen.

Expeditionsschiffe bringen Sie zu abgelegenen Regionen, die normalerweise nicht bereist werden, wie der antarktischen Halbinsel. Diese kleinen, wändigen Schiffe sind sehr gut dafür geeignet, mal abzuschalten. Wenige Passagiere, gutes Essen, wenig Unterhaltung. Hier dreht sich alles um die Natur. Den Wind spüren. Aufs Meer blicken. Entspannen.

 

Glauben Sie, dass diese kleinen Schiffe ein neuer Trend werden? Im Gegenzug zu den riesigen, schwimmenden Vergnügungsstädten mit Bespaßung und Action rund um die Uhr?

Diese riesigen Schiffe sind toll für Familien mit Kindern, sie finden hier eine sehr sichere und schöne Umgebung mit viel Unterhaltung.

Aber wir haben auch viele kleinere, exklusive Schiffe. Mit nur 100 oder 200 anderen Passagieren auf einem Schiff zu reisen, ist etwas sehr Besonderes.

Auch wer eine Transatlantiküberquerung macht, zum Beispiel von Hamburg nach New York, erlebt eine sehr kostbare Zeit. Man verbringt sechs oder sieben Tage auf hoher See und hat Zugang zu einer Bibliothek mit etwa 10.000 Büchern – wunderbar!

 

Haben Sie eine Lieblingsroute, die Sie immer wieder berührt?

Ich habe eigentlich keine Favoriten. Aber von den vielen Reisezielen auf der Welt finde ich die Antarktis immer wieder am interessantesten. Weil es dort nie das Gleiche ist. Wirklich faszinierend!

 

Was ist für Sie der schönste Moment auf See?

Auf dem Wasser zu sein und abschalten zu können, den Sonnenaufgang oder -untergang zu sehen, das mag ich besonders. Ganz gleich, wo auf der Welt. Es ist ein Gefühl, das man an Land niemals bekommt. Völlig anders.

 

29. Dez 2025

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Gesundheit

Gesund & Aktiv im Alter

### Pilates – tiefenwirksame Praxis Ideal für Best Ager: Das sanfte, gelenkschonende Ganzkörpertraining kann nicht nur mit eingeschränkter Beweglichkeit praktiziert werden, sondern wirkt auch altersbedingten Beschwerden entgegen. In jeder Pilates-Stunde werden neben Muskelkraft, Stabilität und Mobilität auch Koordination und Gleichgewicht trainiert. Die Übungen lassen sich im Sitzen, Stehen oder Liegen durchführen und werden an Fitnesslevel und Leistungsstand angepasst. Es werden dabei gezielt die tiefliegenden Muskeln in Bauch, Rücken und Beckenboden angesprochen – jene Muskulatur, die für Stabilität, Gleichgewicht und Sturzprävention wichtig ist. Regelmäßiges Training sorgt so für erhöhte Beweglichkeit, eine verbesserte Körperhaltung und Balance und kann sogar dauerhaft den Blutdruck senken. Um die richtige Atemtechnik zu erlernen, sollte unbedingt ein Einstiegskurs in dieser Altersgruppe besucht werden. Bei körperlichen Einschränkungen finden sich unter den rund 500 unterschiedlichen Bewegungsmuster immer genügend Ausweichübungen. ![pexels-roodzn-34314432 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_roodzn_34314432_ONLINE_01d8168c42.jpg) ### Schwimmen – schwerelos sporteln Auch diese Sportart kann Senioren uneingeschränkt empfohlen werden – bei konkreten Gelenkschmerzen fallen lediglich einzelne Schwimmstile ins Wasser beziehungsweise sollten durch andere ersetzt werden. Das Besondere: Im Wasser wird das Körpergewicht um ein Vielfaches aufgehoben. Bedingt durch die Schwerelosigkeit werden die Gelenke geschont und die Muskeln sanft trainiert – und zwar alle großen Muskelgruppen. Schwimmen ist quasi ein Allrounder, denn die Aktivität verbessert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Regelmäßiges Training stärkt das Herz-Kreislauf-System, regt den Stoffwechsel an und kann sogar die Cholesterinwerte senken. Es kommt sogar noch besser: Das Immunsystem wird gestärkt, Stress abgebaut und die Koordination verbessert. Von den komplexen Bewegungsabläufen profitieren übrigens auch die kognitiven Fähigkeiten: Studien belegen, dass regelmäßiges Schwimmen das Demenzrisiko senken beziehungsweise einen Demenzverlauf positiv beeinflussen kann. Wer mit sämtlichen Schwimmstilen Schwierigkeiten hat, kann es mit Aqua-Fitness versuchen. ![pexels-pavel-danilyuk-6874403 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pavel_danilyuk_6874403_Online_a2532ecc8e.jpg) ### Nordic Walking – echter Selbstläufer Die gelenkschonende Alternative zum Joggen gehört wahrscheinlich zu den beliebtesten Best Ager-Sportarten. Kein Wunder: Nordic Walking ist einfach umzusetzen, stärkt die Muskulatur, verbessert die Koordination und Körperhaltung und fördert die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Durch den Stockeinsatz wird nicht nur der Bewegungsapparat entlastet, sondern zusätzlich Arm-, Schulter- und Rückenmuskulatur trainiert. Das ursprünglich für finnische Skilangläufer entwickelte Sommertraining reguliert den Blutdruck und trainiert die Herzgefäße: Das Herz wird kräftiger durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Darüber hinaus aktiviert regelmäßige Praxis den Hormonhaushalt, stärkt das Immunsystem und beugt Osteoporose und Altersdiabetes vor. Die koordinierte Bewegung festigt die Balance und fördert die koordinativen Fähigkeiten des Gehirns. Darüber hinaus wirkt sich die Bewegung in der freien Natur positiv auf die Psyche aus: Stress kann abgebaut und depressiven Verstimmungen entgegenwirkt werden. Wer nicht allein walkt, hat auch im sozialen Bereich einen echten Lauf. ![pexels-pack2ride-85580365-8934510 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pack2ride_85580365_8934510_ONLINE_ca5f7bad72.jpg) ### Radfahren – läuft wie geschmiert Für das Fahrrad ist man im Grunde nie zu alt. Bei moderatem Tempo ist die gelenkschonende Aktivität ein optimales Ausdauertraining, welches das Herz-Kreislauf-System auf sanfte Weise in Schwung bringt. Neben Herz und Lunge werden eine Reihe von Muskelgruppen (insbesondere die Beinmuskulatur) gestärkt. Darüber hinaus kräftigt Radfahren das Immunsystem und beeinflusst das vegetative Nervensystem positiv. Es ist zudem eine herrliche Schulung für Koordination und Gleichgewicht: Eine Studie belegt bei aktiven älteren Fahrradfahrenden weniger Stürze im Alltag. Ein weiteres Plus für Best Ager: Biken trainiert die Gehirnleistung und stärkt kognitive Funktionen. Auch die mentale Gesundheit profitiert, denn die Kombination aus Bewegung und Naturerlebnis wirkt stressabbauend und stimmungsaufhellend. Studien betonen zudem eine Stärkung sozialer Kontakte durch den erweiterten Aktivitätsradius, welche sich ebenfalls positiv auf die Psyche auswirkt.

29. Dez 2025

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Gesundheit

Warum die Zukunft pflanzlich isst – mit Katrin Kasper, PR-Expertin für pflanzliche Ernährung und Foodtrends

![Katrin Kasper_credit_Dennis Williamson Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Katrin_Kasper_credit_Dennis_Williamson_Online_358773f745.jpg) ``` Katrin Kasper, PR-Expertin für pflanzliche Ernährung und Foodtrends ``` Immer mehr Menschen essen weniger Fleisch, Wurst und Milchprodukte. Sie ernähren sich pflanzlicher – nicht, weil sie müssen, sondern weil sie können. Sogar Discounter eröffnen heute eine vielfältige, genussvolle Welt an pflanzlichen Lebensmitteln. Wer sich darauf einlässt, merkt schnell: Es geht nicht um Verzicht, sondern um eine Bereicherung: Neue Aromen, neue Texturen, neue Möglichkeiten – die pflanzliche Küche ist längst dort angekommen, wo Genuss, Gewissen und Gesundheit zusammenfinden. Das Bewusstsein dafür wächst, wie sehr uns diese Ernährungsform guttut. Viele spüren bereits nach kurzer Zeit, wie sich mehr Leichtigkeit, Energie und Wohlbefinden einstellen. Pflanzlich zu essen wird zu einer Form von Selbstfürsorge und Wertschätzung – für den eigenen Körper ebenso wie für die Natur, unsere Mitgeschöpfe und die Gesellschaft. Nur ein Beispiel: Die internationale Forschungsgruppe Zero Carbon Analytics rechnet vor, wie weniger Fleischkonsum unser Gesundheitssystem entlasten würde: In Deutschland könnten 1,9 Milliarden Euro für Medikamente und Behandlung eingespart werden – genug, um 36.500 Pflegekräfte zu beschäftigen. Doch im Kern geht es um etwas anderes: um eine neue Idee von Luxus. Nicht stur am Gestern festhalten, sondern das Bessere entdecken. Eine pflanzenbetonte Ernährung öffnet Türen, statt sie zu schließen. Pflanzlicher zu essen bedeutet deshalb kein radikales Umdenken. Sondern die Einladung, Neues auszuprobieren – und direkt zu spüren, wie gut es tut. Mein Tipp: Essen Sie neugierig!