6. Feb 2020
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Business
Geschäftsreisen sind ein immenser Wertschöpfungsfaktor und wichtiger Motor der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Laut VDR-Geschäftsreiseanalyse 2019 geben deutsche Unternehmen für Reisen ihrer Mitarbeiter jährlich 53,5 Milliarden Euro aus. Die persönliche Begegnung bleibt für deutsche Unternehmen auch in Zeiten virtueller Meetings wertvoll und dient nicht zuletzt dem Aufbau von Businesskontakten und gegenseitigem Vertrauen. Das geschäftliche Mobilitätsmanagement kümmert sich dabei um die Interessen der Unternehmen und der Mitarbeiter in Fragen der Nachhaltigkeit, Sozialverantwortung, Sicherheit, Datenschutz und Kosteneffizienz.
Der Wirtschaftsstandort Deutschland braucht verlässliche Mobilität. Reisehemmnisse haben den Motor in den vergangenen Monaten des Öfteren ins Stottern gebracht. Je größer der Zeitverlust durch unzuverlässige Bahnverbindungen, ineffiziente Sicherheitskontrollen an Flughäfen und Verkehrsstaus auf den Straßen, desto größer ist der Produktivitätsverlust für Unternehmen. Ausfälle und Verspätungen von Verkehrsmitteln gefährden ganze Dienstreisen und damit auch deren unternehmerische Zwecke. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist eine leistungsfähige und verlässlich funktionierende Verkehrsinfrastruktur – auf der Straße, auf der Schiene und in der Luft essentiell.
Branche darf sich der Klimadebatte nicht entziehen. Verlässlichkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit müssen dabei einander nicht ausschließen – im Gegenteil: Durch ganzheitliche Mobilitätskonzepte, den Einsatz neuer Technologien, den Abbau administrativer Hürden sowie Anreize in den richtigen Bereichen kann die geschäftliche Mobilität wirtschaftlicher und nachhaltiger gestaltet werden. Wichtig ist dabei, nicht in blinden Aktionismus zu verfallen. Der VDR befürwortet ein Mobilitätskonzept, das die Einhaltung der Klimaschutzziele in der gesamten Europäischen Union und darüber hinaus verfolgt.
Mit Hilfe von Technologie die ideale Geschäftsreise planen – gerade beim Thema Geschäftsreisen werden die technologischen Innovationszyklen immer kürzer. Das wirkt sich natürlich auch auf die Zukunft der geschäftlichen Mobilität aus, auf den einzelnen Reisenden und den, der ihn auf Reisen schickt.
Ziel muss sein, den idealen Geschäftsreiseprozess des Mitarbeiters zu entwickeln, Synergien zu nutzen und dabei auch seinen individuellen Bedürfnissen als Mitarbeiter und Mensch gerecht zu werden. Künstliche Intelligenz, robotergestütztes Travel Management und Virtual Reality sind bereits jetzt im Einsatz, um Geschäftsreisen schneller, angenehmer, effizienter und nachhaltiger zu machen. Daran gilt es weiter zu arbeiten.
Christoph Carnier, Präsident des Verbands Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR)