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3. Nov 2020

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Gesellschaft

Digital und unmittelbar: Zukunftsfähiges Personalmanagement

Journalist: Sabine Grohmann

Die Bundeswehr ist einer der größten öffentlichen Arbeitgeber Deutschlands. Ihr Auftrag macht sie einzig-artig. Rund 265.000 militärische und zivile Beschäftigte arbeiten für die Bundeswehr; mehr als 30.000 werden jedes Jahr neu eingestellt. Das Personalmanagement und die Personalgewinnung in der Bundeswehr leisten einen maßgeblichen Beitrag für einsatzbereite Streitkräfte.

Sabine Grohmann, Präsidentin des Bundesamtes für  Personalmanagement der Bundeswehr in Köln; Foto: Christian Zielonka

Die Bundeswehr wächst seit 2016 personell kontinuierlich. Dabei muss sie in der Lage sein, sich agil auf neue Herausforderungen einzustellen. Personalgewinnung unter verschärften Hygieneanforderungen der Covid-19-Pandemie, Umstrukturierungen des zivilen Arbeitsmarktes und neue gesellschaftliche Strömungen sind aktuelle Herausforderungen, denen wir uns erfolgreich stellen.

Modernes Personalmanagement muss den Menschen in den Mittelpunkt stellen, um erfolgreich zu sein. Ziel ist es, Potenziale und Talente der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erschließen sowie auszubauen und sie entsprechend zielgerichtet zu verwenden. Dann profitiert auch die Bundeswehr davon. Personalmanagement muss heute nah bei den Menschen sein, ihnen Angebote für Bildung und Qualifizierung machen. Wir müssen eine Balance zwischen der Auftragserfüllung und den individuellen Lebensphasen mit ihren familiären und privaten Verpflichtungen gestalten. Der persönlichen Zufriedenheit kommt damit eine wichtige Schlüsselfunktion zu. Denn zur Auftragserfüllung der Bundeswehr sind nicht nur qualifizierte, sondern auch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter notwendig!

Als Präsidentin des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr bin ich für die berufliche Entwicklung von rund 265.000 Menschen in Uniform und Zivil verantwortlich. Wir schaffen kontinuierlich Angebote und Anreize für die Menschen, die hier bei uns arbeiten, z. B. in Form vielfältiger Aufstiegs- und Entwicklungsmodelle. Wir bieten individuelle Karrierewege und Entfaltungsperspektiven, um die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit der Mitarbeitenden zu fördern.Wie für Unternehmen, so ist auch für die Bundeswehr die Gewinnung neuer Mitarbeitender 

ein wichtiger Faktor. Die Personalgewinnung der Bundeswehr erfolgt daher nicht nur bedarfs-, sondern auch zielgruppenorientiert. Die Bewerbenden stehen mit ihren Interessen im Vordergrund. Deshalb setzen wir verstärkt auf innovative Wege der Personalgewinnung. Neben herkömmlicher Werbung nutzen wir sehr stark das Mittel E-Recruiting und entwickeln eigene digitale Karrieremessen, um die jungen Menschen auf neuen Kanälen zu erreichen. Active Sourcing ergänzt das Marketing auf unseren eigenen Social-Media-Kanälen. Die Bundeswehr spricht die unterschiedlichen Zielgruppen maßgeschneidert an und geht auf die jeweiligen Kommunikationsbedürfnisse ein. So können sowohl hochqualifizierte Fachkräfte als auch junge Bewerberinnen und Bewerber konkret adressiert werden. Unser Bewerbungsprozess wird zunehmend digitalisiert und damit schneller und effizienter, sodass wir uns im Wettbewerb um Fachkräfte zukunftsfähig aufstellen.

Unser modernes Personalmanagement ist in der Lage, sich schnell auf die Herausforderungen der heutigen Zeit, einzustellen. Dabei entwickeln wir unsere Methoden stets weiter, um das richtige Personal zielgerichtet gewinnen und aufbauen zu können. Damit steht die Bundeswehr für attraktive Karrierechancen und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.