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14. Dez 2021

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Business

Digitale Kriminalität

Journalist: Christiane Meyer-Spittler

Der Bundesverband IT-Mittelstand e. V. (BITMi) vertritt über 2.200 IT-Unternehmen und ist damit der größte Fachverband für ausschließlich mittelständische IT-Unternehmen in Deutschland.

Patrick Häuser, Leiter des Hauptstadtbüros BITMi, Bundesverband IT – Mittelstand e. V. Foto: Presse

Herr Häuser, es gibt in den letzten Jahren einen massiven Zuwachs an Cyberkriminalität in Unternehmen. Wie erklären Sie sich das?

Der Anstieg von Cyberkriminalität lässt sich schon seit Jahren beobachten. Das liegt daran, dass es durch die fortschreitende Digitalisierung immer mehr Bereiche gibt, in die die Täter eingreifen können. Dazu kommt, dass sich ein großer Markt an Cybercrime-Tools und -Dienstleistungen gebildet hat, auf dem sich auch Kriminelle ohne besondere IT-Kenntnisse bedienen können. Der Täterkreis ist damit gewachsen. Dieser Entwicklung hat die Pandemie noch einmal einen Schub gegeben: Digitalisierung wurde in Unternehmen oft erzwungen, ohne IT-Sicherheitsstrategie. Das war ein leichtes Einfallstor für Cyberkriminelle.

Trifft dies nur auf Großunternehmen zu?

Keinesfalls. Gezielte Angriffe und Erpressung sind bei den großen Unternehmen häufiger. Aber auch deutsche Mittelständler stellen mit ihrer Bandbreite an innovativen Geschäftsmodellen und der hohen Zahl an Patentanmeldungen lukrative Ziele für Angreifer dar. Dazu kommt, dass Angriffe durch Phishing auf dem Vormarsch sind: Es kann jedes Unternehmen treffen. Hier sind Unternehmen auch von Geschäftspartnern, Kunden und deren Sicherheitsmaßnahmen abhängig. Gelangen E-Mails von externen Personen in die Hände der Cyberkriminellen, haben diese inhaltlich die perfekte Grundlage für einen zugeschnittenen Angriff. Noch dazu können die Angriffe, wenn einmal Daten abgeflossen sind, größtenteils automatisiert durchgeführt werden.

Welchen wirtschaftlichen Schaden verursachen solche Vorfälle?

Zuletzt war für 2020 von etwa 223 Milliarden Euro entstandenem Schaden pro Jahr die Rede – das ist mehr als doppelt so viel wie in den Jahren 2018 und 2019.

Wie können sich kleine und mittlere Unternehmen davor schützen?

Das Bewusstsein ist inzwischen in weiten Teilen da. Viele Mittelständler wissen aber nicht, was genau sie jetzt eigentlich tun sollten. Dabei gibt es viele konkrete Maßnahmen, die einfach ergriffen werden können: Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung sollte Standard sein, Backups müssen regelmäßig erfolgen, Mitarbeiter geschult und Mails verschlüsselt werden. Damit ist schon ein guter Grundstein gelegt.

Welche Hilfestellung für mehr IT-Sicherheit in Unternehmen können Sie geben?

Das Wichtigste ist, dass Unternehmen für sich einen Plan entwickeln, was sie bei einem Angriff tun. Hier handelt es sich um eine Stresssituation, in der schnell Entscheidungen gefällt werden müssen. Es zahlt sich aus, wenn bereits klare Handlungsanweisungen vorbereitet sind, und Risiken eingeschätzt wurden. Es gibt viele gute und kostenlose Angebote, die sich an den Mittelstand richten und ihm beim Thema IT-Sicherheit unter die Arme greifen: Dazu gehört die Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand (TISiM) oder unsere eigene BITMi-Fachgruppe IT-Sicherheit mit Veranstaltungen wie dem IT-Security Tuesday. Panik ist fehl am Platz, jedoch müssen sich Unternehmer beim Thema IT-Sicherheit immer vor Augen halten: Im Ernstfall können Verluste in Millionenhöhe drohen, welche die Investitionen in IT-Sicherheit deutlich übersteigen. Dazu kommt ein nicht abzuschätzender Imageschaden. Das Teuerste ist es also, nichts zu tun.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.