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10. Mär 2021

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Business

Digitaler Wandel in Marketing und Sales

Journalist: Theo Hoffmann

Der Hamburger Dejan Kosmatin ist Interim-Manager und Managementberater für Restrukturierung im Vertrieb und Business Development im digitalen Wandel.

Dejan Kosmatin, Interim Manager und Managementberater, Foto: Presse

Die fortschreitende Digitalisierung, die Individualisierung der Gesellschaft und seit über einem Jahr die Corona-Pandemie – welche Möglichkeiten haben Firmen, um mit dem gestiegenen Marktdruck umzugehen?

In den 90ern reichten noch Qualität und der versprochene Kundennutzen aus, um einen Käufer zu überzeugen. Heute ist der Konsument wechselfreudig und wünscht sich nicht nur individuelle Angebote, sondern Mitbestimmung bei der Optionenvielfalt. Seit der Jahrtausendwende wurden diese allmählich in die Geschäftsprozesse eingebunden. Das reicht heute nicht mehr aus. Der Kunde bestimmt in Zukunft das Produktportfolio. Wir befinden uns in der Konvergenzkultur, wo sich Produkte und Dienstleistungen über Kundenerlebnisse (Customer Experience) verkaufen. Heute wird Lifestyle und kein Produkt im klassischen Sinne mehr gekauft. Auch im B2B-Sektor werden Full-Serviceangebote verlangt, die über die Leistungen eines Spezialisten hinausgehen. Um zukünftig wettbewerbs-fähig zu bleiben, sind Kooperationen mit anderen digitalen Firmen sinnvoll. Es gilt sich der neuen Kultur anzupassen und eine kundenzentrierte Philosophie 

(Customer Centricity) zu leben – mit einer wirksamen Digital-Marketing-Strategie, die mit dem Image oder der Marke über-zeugt. Mit agilen Prozessen, abteilungs-übergreifend ohne Daten-Silos, da u. a.  Customer Lifecycle und Produktlebenszyklen kürzer geworden sind.

Das Kaufverhalten hat sich also geändert. Ist das Marketing damit gefordert, das Kauferlebnis von morgen schon heute erlebbar zu machen? Wie ist das in der heutigen breiten Medienlandschaft machbar, wenn jeder Kunde individuell angesprochen werden soll, man aber nicht viel von ihm weiß?

Nach Expertenmeinungen wird der Trend zum ROPO-Effekt (Research Online/Purchase Offline) auch nach Corona weitergehen. Generationenübergreifend wird mehr offline recherchiert und online gekauft und andersherum. In den Shopping-Meilen der Zukunft stehen Concept-Stores und Showrooms, wo der Kunde seine mitkreierten Innovationen findet und die bestellte Ware begutachten oder abholen kann. Schon heute gibt es Live-Stream-Shopping, quasi Telesho-ping 2.0, aber als Community-Event erlebbar. Der Verkaufsprozess spielt sich zukünftig also noch stärker digital ab. Datengetriebene Systeme, Künstliche Intelligenz, Social Messaging und Chat Bots gibt es bereits. Unternehmen müssen jedoch in Interaktion treten und Emotionen aufbauen. 

Um Begeisterung für die Marke zu schaffen, kommt es auf die Customer Journey an. Also darauf, die Kunden zu analysieren und das Verhalten vorauszusehen um eine Kaufentscheidung herbeizuführen. Entscheidend ist jedoch das Gesamterlebnis. Falscher oder fehlender Content am entsprechenden Kontaktpunkt, beendet den Zyklus. Das kostet Budget. Ein Customer Relationship Management (CRM-System) ist zwar unerlässlich, doch nur dann wirkungs-voll, wenn Daten geteilt werden und messbar sind. Sind Vertrieb, Marketing, Kundendienst und Produktmanagement synchronisiert, kennt jeder die Wünsche und Absichten der Kunden. Das gelingt mit Customer Experience Management. Ziel ist, über Emotionen Faszination zu schaffen, damit überhaupt das Produkt, die Marke oder Dienstleistung gekauft wird. Mit Hyper-Personalisierung und automatisiertem Marketing ist eine intelligente 360˚-Kundendatenauswertung und kundenspezifische Ansprache an allen direkten und indirekten Touchpoints in Echtzeit möglich.

Der Online-Handel zählt zweifellos zu den größten Gewinnern der Pandemie. Wie kann er diese Chance, mit Hilfe der Digitalisierung und des Customer Experience (CX), für sich nutzen?

Der Verbraucher ist heute selbstbestimmt. Er möchte nicht mehr als Kunde gesehen werden, sondern als Mensch und Menschen wollen etwas erleben. Die Flut an Werbung über diverse Kanäle wird dann bewusst wahrgenommen, wenn man sich persönlich angesprochen oder einbezogen fühlt – also über Sinne, Emotionen und Gefühle. Analysiert man das Verhalten und die Reaktionen der Onlineshop-Besucher während aller Phasen des Konsumprozesses, einschließlich derer vor dem Kauf, dem Konsum und danach, erhält man wichtige Daten. Wahrnehmungen, kognitive Bewertungen, Involvement, Erinnerungen sowie spirituelle Komponenten und Verhaltensabsichten sind unabdingbar für eine personalisierte Kundenansprache. Mit intelligentem CX-Management generiert man so neue Kunden, erhöht die Wiederkäuferrate und schafft echtes Customer Engagement. Über Loyalty-Programme werden treue Kunden erhalten, die dann als Markenbotschafter agieren und per Empfehlungen (Word-of-Mouth) weitere Käufer begeistern. Das aus meiner Sicht beste Automation-Tool for Omnichannel Marketing ist SALESmanago. Es macht Budget und Ergebnisse messbar und arbeitet mit AI & Machine Learning für dynamische Segmentierung und Deep Profiling.

Aber unter welchen Voraussetzungen dürfen Kundendaten überhaupt verarbeitet werden und welche Pflichten sind dabei zu erfüllen?

Kundendaten unterfallen immer dann der DSGVO, wenn sie personenbezogen sind. Die Deutschen sind sich dem Wert ihrer Daten durchaus bewusst. Studien belegen, dass sie dennoch bereit sind,  für einen bestimmten Mehrwert diese preiszugeben. Die Verbraucher be-trachten ihre persönlichen Daten als ihr Eigentum zum Handeln, um so z. B.  bessere Angebote oder Dienstleistungen zu bekommen. Jedes Unternehmen hat das Datenschutzgrundgesetz zu berücksichtigen und sich eine eindeutige Einwilligung für die Speicherung einzuholen und nur dann zu verarbeiten, wenn es eine berechtigte Zweckbindung und Zweckmäßigkeit gibt.

10. Dez 2025

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Business

Bereit, zu gründen? – mit Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH

![_Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal Brand _FÜR HOMEPAGE CELINE_ÜA_9.1-10 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal_Brand_F_Ue_R_HOMEPAGE_CELINE_Ue_A_9_1_10_Online_67743b52db.jpg) ```Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH``` Für Céline Flores Willers, Gründerin und CEO der People Branding Company GmbH, ist Mut einer der entscheidenden Faktoren für den Schritt in die Selbstständigkeit. „Gerade am Anfang kommt oft Gegenwind, auch aus dem eigenen Umfeld“, erzählt sie. „Wenn Freunde oder Familie sagen: ‚Das klappt nie‘, musst du trotzdem an deine Idee glauben. Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten.“ Neben Mut zählt für die Unternehmerin vor allem die intrinsische Motivation: „Es gibt keinen Chef, kein Lob, kein Schulterklopfen von außen. Der Antrieb muss aus dir selbst kommen.“ Ebenso wichtig: eine lösungsorientierte Haltung. „Unternehmer sind im Kern Problemlöser. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Wie in einem Game kommen ständig neue Challenges und du steigst ein Level höher. Genau da braucht es die nötige Resilienz, um sich davon nicht stoppen oder demotivieren zu lassen. Just another problem? Let’s go!“ >Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten. Wer wachsen will, müsse zudem lernen, loszulassen: „Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft. Bau dir ein Team auf und gib Verantwortung ab, nur so bleibst du visionär.“ Und ganz wichtig: Nicht zu sehr in die eigene Idee verliebt sein. Erfolg habe, wer sich kompromisslos am Kunden orientiert. „Fokus auf das, was wirklich hilft, sonst baust du am Markt vorbei.“ Ihr Tipp an junge Gründerinnen und Gründer: So früh wie möglich starten, in einer Lebensphase, die noch frei von großen Verpflichtungen, Krediten oder Bindungen ist. Celines Fazit: Gründen ist kein Spaziergang, sondern ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Doch wer dazu bereit ist, gewinnt Freiheit, Selbstwirksamkeit und die Chance, langfristig seinen eigenen Wert zu gestalten, persönlich wie finanziell. >Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft.

10. Dez 2025

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Licht macht KI endlich effizient – mit Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara

![Anna Waag Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Anna_Waag_Online_d7304419ad.jpg) ``` Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara ``` Deutschlands Hochleistungsrechenzentren verbrauchen heute ca. 20 TWh Strom, bis 2030 wird sich der Verbrauch verdoppeln. Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara, sagt: „Licht ist die Zukunft der KI. Die heutige Technologie und der damit verbundene Stromverbrauch sind nicht nachhaltig und ein limitierender Faktor. Wir entwickeln optische Prozessoren, die nicht mit Strom, sondern mit Licht rechnen und so 100 Mal effizienter sind als heutige KI-Prozessoren. Wie wir in Zukunft unseren Energieverbrauch decken, ist längst eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Unsere Technologie soll den Energiebedarf der Rechenzentren drastisch senken und so einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel für 2026 ist es, mit ersten Pilotkunden eine Roadmap zu entwickeln, damit von Anfang an Kundenbedürfnisse und Entwicklung Hand in Hand gehen und wir so Anforderungen optimal umsetzen. Wir freuen uns, dass die Jury des QIMP High-Tech-Inkubators uns als innovatives junges Unternehmen ausgewählt hat und unseren Weg begleitet.“ Ziel ist es, neuronale KI-Netzwerke mit Licht zu betreiben – schnell, effizient und datensicher. Synara Technologies GmbH wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Halbleitertechnik der TU Braunschweig sowie der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften gegründet. Niedersachsen und vor allem Braunschweig mit dem Nitride Technology Center (NTC), der Braunschweig Zukunft GmbH und dem QIMP High-Tech-Inkubator, bietet ein perfektes Ökosystem zur Entwicklung von Deep-Tech-Startups.

10. Dez 2025

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Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.