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27. Mär 2020

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Business

„Ein Gründer solle nie übermütig werden“

Journalist: Armin Fuhrer

In der zweiten Phase muss der Gründer vom Tüftler zum Unternehmer werden, sagt Frank Thelen. Der Investor findet die Mobilitätsbranche spannend.

Sie investieren in Mobilitäts-Unternehmen. Warum interessieren Sie sich für dieses Gebiet?

Wir stehen an einem entscheidenden Punkt der technischen Entwicklung. Ich spreche gerne vom Baukasten der Zukunft. Das sind Technologien wie der 3D-Druck, Blockchain, Cloudcomputing, 5G und andere. Die Künstliche Intelligenz eröffnet uns ganz neue Welten. Mobilität und der Transportsektor gehören zu den größten Branchen, auf denen sich diese Entwicklung abspielt. Das macht Mobilität als Entwicklungsfeld so spannend und sehr wichtig.

Sie investierten zum Beispiel in das Start-up „Lilium Aviation“. Warum gerade in dieses Unternehmen?

Der Lilium-Jet ist eine ganz neue Möglichkeit der Fortbewegung. Dieser vertikal startende und landende, elektrisch betriebene Jet braucht keine teuren Straßen, und kann in Großstädten starten und landen und so die Stadtzentren mit dem umliegenden Land verbinden. Er stößt kein CO2 aus, sondern ist emissionsarm und somit klimaneutral. Das sind tolle Vorteile im Vergleich zu den Fortbewegungsmitteln der Gegenwart. Ein weiteres vielversprechendes Mobilitäts-Startup aus unserem Portfolio ist Hardt Hyperloop. Hier wird eine Kapsel extrem energieeffizient durch eine Röhre mit Teil-Vakuum transportiert, was Geschwindigkeiten von bis zu 1000 km/h ermöglicht. Das ist ein riesiger Sprung nach vorne, wenn man bedenkt, dass die Bahn grundsätzlich noch immer mit der Technologie von 1850 fährt.

Sie glauben, dass die deutschen Automobilhersteller gegen Tesla inzwischen chancenlos zurückgefallen sind. Ist das nicht zu schwarzgemalt?

Ganz und gar nicht. Elon Musk, der CEO von Tesla, hat vor vielen Jahren erkannt, worum es in Zukunft gehen wird: um Daten. Seine Autos sammeln Unmengen von Daten. Das ist ein elementarer Sprung in die Zukunft. Und VW, BMW und Co? Sie basteln seit Jahrzehnten daran, dass der Benzinverbrauch beim neuen Modell vielleicht um drei Prozent sinkt oder die LED-Leuchte noch ein bisschen besser scheint. Das sind sicher nette kleine Erfolge – aber den großen Sprung in ein neues Zeitalter haben sie verpasst. Und jetzt werden sie den Rückstand vermutlich auch nicht mehr einholen. Sie haben zu spät bemerkt, dass Daten der Schlüssel zur Zukunft sind. Das ist vergleichbar mit Nokia – erst hatte es fast ein Monopol beim Mobiltelefon, verpasste aber den Sprung zum Smartphone. Den hat Apple gemacht. Das Ergebnis ist bekannt.

Viele Startups scheitern in der zweiten Phase, wenn es um die Frage geht, ob sie sich am Markt festbeißen können. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Das ist die Phase, in der ein Gründer vom Tüftler zum Unternehmer werden muss. Er muss sich entwickeln, wie die Raupe zum Schmetterling. Er muss anfangen, strategisch zu denken. Dazu braucht er Hilfe. Die kann zum Beispiel von einem erfahrenen Investor kommen, der über ein gutes Netzwerk und Kapital verfügt. Ein guter Investor weiß außerdem, wie man herausragende Talente an das Unternehmen binden kann und welche Prozesse und Strukturen das Unternehmen braucht.

Und welchen Fehler sollte ein Gründer oder eine Gründerin gerade in dieser zweiten Phase unbedingt vermeiden?

Er oder sie sollte auf keinen Fall übermütig werden und sich selbst überschätzen.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.