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25. Mai 2023

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Lifestyle

„Ein Hund benötigt klare Regeln“

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: s. Fotoname

Über die richtige Erziehung und die Frage, ob vegane Ernährung etwas für die Vierbeiner ist, spricht im Interview Hundeexperte Martin Rütter.

Herr Rütter, viele Menschen glauben, wenn der Hund mit dem Schwanz wedelt, bedeutet das, dass er gut drauf ist. Stimmt das so pauschal?
Diese Annahme ist ein absoluter Klassiker (schmunzelt). Wir haben vor ein paar Jahren mal 2.000 Hundehalter gefragt, was es zu bedeuten hat. 1.500 haben gesagt: Wenn der Hund mit dem Schwanz wedelt, freut er sich. Das ist aber falsch: Das Schwanzwedeln zeigt nur, dass der Hund aufgeregt ist – er kann aber auch aggressiv aufgeregt sein. Wenn z. B. ein Dackel ein Mäuseloch ausbuddelt, wedelt die Rute wie verrückt. Aber ich verspreche Ihnen: Er wird nicht freundlich zu der Maus sein!

„Klassische Anzeichen von Stress können Hecheln, Gähnen, Schütteln (nach dem Wälzen), das Lecken der Schnauze oder eine unsichere Körperhaltung sein.“

Wie zeigt ein Hund auf der Spielwiese, dass er lieber für sich bleiben möchte oder dass er vielleicht Stress hat?
Klassische Anzeichen von Stress können Hecheln, Gähnen, Schütteln (nach dem Wälzen), das Lecken der Schnauze oder eine unsichere Körperhaltung sein. Dass der Hund also lieber für sich bleiben möchte, zeigt er uns so oder dadurch, indem er einfach keinen Kontakt zu anderen Hunden sucht. Es ist in der Tat so, dass die Hundewiese nicht für jeden Vierbeiner die absolut richtige Umgebung ist. Nicht jeder Hund mag es, ständig auf neue, ihm fremde Hunde zu treffen, denn letztlich müssen die Hunde immer erst einmal ausloten, wie sie zueinanderstehen. Und das kann bei einer großen Gruppe durchaus anstrengend sein.

Ist das richtige Verhalten des Menschen in Stresssituationen wichtig, um das Vertrauen des Hundes zu gewinnen?
Es ist generell und gerade dann wichtig, dem Hund durch souveränes Handeln zu zeigen, dass er sich sicher fühlen kann. Der Mensch zeigt dem Hund ganz grundsätzlich durch gezieltes Lenken und Leiten, dass er entspannt leben kann, wenn er sich am Menschen orientiert. Und allgemein gesehen ist für eine gute Beziehung wichtig, dass Mensch und Hund viel Zeit miteinander verbringen.

Was sind die wichtigsten Punkte, auf die bei der Erziehung eines Hundes achten sollten?
Es gibt drei Kardinalfehler in der Beziehung zwischen Hund und Mensch. Erstens, die extreme Vermenschlichung, denn diese schürt Erwartungen, die der Hund niemals erfüllen kann. Ein Hund kann nicht denken und handeln wie ein Mensch. Dazu kommt mangelnde Konsequenz, womit ich jetzt nicht Strenge oder Härte meine. Es ist ja so: Menschen stellen Regeln auf, gehen dann aber zu lax mit diesen um. Immer sonntags darf der Hund mit am Frühstückstisch sitzen und bekommt sein Leberwurstbrötchen, an den anderen Tagen aber nicht. Das kapiert kein Hund und verunsichert ihn nur. Ein Hund benötigt klare Regeln, nur so kann er Vertrauen zu seinem Menschen aufbauen und sich auch in schwierigen Situationen auf ihn verlassen. Und ein weiteres Problem ist die mangelnde Beschäftigung. Hunde brauchen körperliche und geistige Auslastung.

Gibt es eine Grundregel für die richtige Ernährung?
Hunde sind sogenannte Omnivoren, also Allesfresser. Das bedeutet auch, dass sie sowohl aus Fett und Proteinen als auch aus Kohlenhydraten Energie gewinnen können und damit nicht zwingend auf Kohlenhydrate in der Nahrung angewiesen sind. Mittlerweile weiß man jedoch, dass sich das Verdauungssystem des Hundes im Laufe der Domestizierung angepasst hat, sodass es durchaus sinnvoll sein kann, Hunde nicht ausschließlich mit Fleisch und Gemüse, sondern auch mit Kohlenhydrat-Lieferanten wie Kartoffeln oder Reis zu ernähren. Wichtig ist grundsätzlich, dass das Futter frisch ist und alle Nährstoffe enthält, die der Hund braucht. Also Mineralien, Vitamine, gut verwertbare Eiweiße, Fette, Ballaststoffe und Spurenelemente.

Immer mehr Menschen ernähren sich vegan. Macht das auch für Hunde Sinn oder droht eine Mangelernährung?
Über das Thema vegane Ernährung für Hunde habe ich mich früher echt gerne amüsiert und es wirklich auch nicht ganz ernst genommen. Gleichzeitig bin ich aber auch ein Typ, der Dinge immer wieder hinterfragt und ich habe auch kein Problem damit, es zuzugeben, wenn ich Stuss geredet habe. Heute finde ich, dass das ein Punkt ist, den man angehen sollte. Ich habe mir die Frage gestellt, wie in Ordnung es ist, wenn ich mir ein Tier halte, das andere Tiere frisst und damit Tierleid fördert. Und Hundefutter kommt in der Regel aus der Massentierhaltung. Das ist ein total moralisches Dilemma: Ich muss schließlich nicht mit einem Hund zusammenleben. Aber ich möchte es, weil es mich glücklich macht. Und mein Glück und das Glück meines Haustieres kann ich nicht einfach über das Leid anderer Tiere stellen. Deswegen finde ich den reinen Gedanken, einen Hund vegan ernähren zu können, erstmal spannend.

Martin Rütter ist der bekannteste Hundetrainer im deutschsprachigen Raum. Er betreibt mehr als 130 Hundeschulen in sieben Ländern. Im TV ist er u. a. mit „Die Welpen kommen“ und „Die Unvermittelbaren“ zu sehen. Derzeit ist Rütter mit seinem brandneuen Live-Programm DER WILL NUR SPIELEN! auf großer Tour.
Tickets: www.martin-ruetter-live.de

15. Nov 2024

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Lifestyle

Rezeptideen für ein köstliches Weihnachtsmenü

![pexels-snappr-27626479_1_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_snappr_27626479_1_online_30ecd4d5a5.jpg) ```1. Antipasti-Tostada``` - 4 kleine Mais-Tortillas - 1 Aubergine - 1 Zucchini - 125 g Ziegenfrischkäse - 125 g Joghurt (10 % Fett) - 2 TL Sesampaste (Tahin) - 75 g Pecorinokäse, Späne - 50 g Haselnüsse, gehobelt - 1 TL Zucker - 1 Handvoll Rucolasalat - Schale einer Bio-Zitrone, fein gerieben - Olivenöl - Aceto Balsamico di Modena g.g.A. (Invecchiato) Aubergine und Zucchini in dünne Scheiben schneiden und salzen. Eine Grillpfanne aufheizen und das Gemüse grillen, bis es weich ist und deutliche Röstspuren aufweist. Gemüse mit Cellophan abdecken. Haselnüsse in einem kleinen Topf ohne Öl leicht anrösten, dann mit dem Zucker karamellisieren und auf Backpapier abkühlen lassen. Ziegenfrischkäse mit Joghurt sowie Sesampaste glattrühren und mit Salz und Zucker abschmecken. Kalt stellen. Die Tortillas nacheinander in einer Pfanne mit reichlich Öl knusprig ausbacken. Auf Küchenpapier entfetten und mit der Frischkäsecreme bestreichen. Darauf das lauwarme Gemüse geben und mit reichlich Olivenöl besprenkeln. Die Tostadas mit Rucola, Käse, Zitronenschale und Nüssen toppen. Mit einigen Spritzern Aceto Balsamico finalisieren. ![claudio-schwarz-cgcteFH-azk-unsplash_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/claudio_schwarz_cgcte_FH_azk_unsplash_online_783bc49ad6.jpg) ```2. Entenbraten und verkohlter Kohl``` - 1 Ente, ausgenommen & küchenfertig - Pökelsalz - 1 Bio-Orange, gespickt mit Nelken - 2 EL Aceto Balsamico di Modena g.g.A. - 4 EL Honig - 1 Spitzkohl - „Five Spices“-Gewürz - 50 g Parmesankäse, fein gerieben - 2 EL Olivenöl - 100 g japanische Mayonnaise (Kewpie) - 1 EL Hoisinsoße - 1 EL Pflaumenmus Ente von innen und außen mit dem Pökelsalz leicht einsalzen. Dann 24 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Den Spitzkohl im Ganzen auf ein Backblech geben und für ca. 2,5 Stunden bei 220 °C Umluft backen. Ente kalt abspülen. Reichlich Wasser in einen großen Topf zum Kochen bringen und die Orange für 2 Minuten hineingeben. Die heiße Orange in die Ente stecken und die Ente in einen Dampfkorb (oder großes Sieb) geben und auf den Topf mit dem kochenden Wasser setzen. Abgedeckt 75-90 Minuten dämpfen. In der Zwischenzeit die Mayonnaise mit Hoisinsoße sowie Pflaumenmus glattrühren und kaltstellen. Backofen auf 230 °C Umluft vorheizen. Honig erwärmen, bis er flüssig ist und mit Balsamico verrühren. Diese Glasur mit einem Pinsel auf die Haut der gedämpften Ente auftragen. Die Ente für 5- 10 Minuten in den Ofen geben, bis sie appetitlich glänzt. Danach 10 Minuten ruhen lassen und die Orange entfernen. Auf einer Servierplatte anrichten. Den Strunk sowie die äußeren verkohlten Blätter vom Spitzkohl entfernen und den Rest in Streifen schneiden. Spitzkohlstreifen mit Olivenöl sowie Parmesan vermengen und mit Salz, Pfeffer und „Five Spices“ abschmecken. Mittig auf vier große Teller verteilen und rundherum Tupfen von der Mayonnaise setzen (hierbei hilft ein Spritzbeutel). ![pexels-taryn-elliott-4099129 2_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_taryn_elliott_4099129_2_online_7079643620.jpg) ```3. Filo-Kuchen mit „Dirty Chai“-Creme``` - 250 g Filo-Teig - 125 g Joghurt (10 % Fett) - 375 g Zucker - 100ml neutrales Öl - 3 Eier - 1 TL Backpulver - Schale und Saft einer Bio-Orange - 150 g Mascarpone - 200 g Sahne - 1 EL Espresso-Bohnen - 2 TL Chai-Tee-Gewürz - 2 EL brauner Zucker - 50 g Butter Am Vortag den Kuchen backen sowie die Sahne vorbereiten. Dazu die Sahne einmal aufkochen und vom Herd nehmen, dann Espresso-Bohnen sowie 1 TL Teegewürz hinzugeben und für 20 Minuten ziehen lassen. Die Sahne durch ein feines Sieb passieren und über Nacht kaltstellen. Filo-Teig in Streifen schneiden (wie Bandnudeln) und mit den Fingerspitzen locker auf einem Backblech verteilen. Im Backofen bei 150 °C (Umluft) für ca. 15 Minuten trocknen lassen. In der Zwischenzeit die Eier mit 125 g Zucker schaumig schlagen, dann Joghurt, Öl und Backpulver unterrühren. Die warmen Filo-Bänder ebenfalls in den Teig geben und mit einem Spatel vermengen. Ofentemperatur auf 170 °C erhöhen, die Teigmasse in eine kleine, gefettete Kastenform geben und für 40 Minuten backen. Während der Kuchen im Ofen ist, stellen Sie einen Sirup her. Dazu in einem Topf 200 ml Wasser mit 250 g Zucker, Orangenschale & -saft sowie 1 TL Teegewürz aufkochen und 5 Minuten köcheln lassen. Den noch warmen Kuchen in der Form ein paar Mal von oben einstechen und mit dem Sirup tränken. Über Nacht auskühlen lassen. Für die Creme die aromatisierte Sahne mit Mascarpone sowie braunem Zucker verrühren und mit einem Handmixer steif schlagen. Den Kuchen in 4 Stücke teilen. Butter in einer Pfanne leicht bräunen und darin die Kuchenstücke von jeder Seite einige Sekunden goldbraun anbraten. Je ein Kuchenstück mit einer Nocke von der Creme anrichten.