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15. Dez 2023

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Lifestyle

„Ein Tier bedeutet, Verantwortung zu übernehmen“

Journalist: Thomas Soltau

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Foto: Philipp Rathmer

Moderatorin Laura Wontorra verrät im Interview, warum sie ihren Hund Milo aus dem Tierheim adoptiert hat und weshalb Geduld und viel Liebe wichtig sind.

Laura, was hat Sie dazu bewegt, Ihren Hund Milo aus dem Tierheim zu adoptieren?

Als Kind hatte ich auch schon ein Hund aus dem Tierschutz. Für mich war klar, ich möchte einem Tier eine zweite Chance geben. Ich habe mir da wirklich lange und intensiv Gedanken gemacht, ob ich das mit meiner Arbeit, dem Reisen etc. alles unter einen Hut kriege. Diese Tiere wurden meist schon einmal enttäuscht, das darf man ihnen in keinem Fall ein zweites Mal antun. Man muss dem Tier einfach gerecht werden können. Ich habe gemerkt, dass es in meinem Fall geht – und dann kam Milo aus dem Tierschutz vor drei Jahren zu mir. Zum Glück habe ich schon vor der Adoption tolle Hilfe für Milo gefunden und mich umfassend damit auseinandergesetzt, was mache ich, wenn ich unterwegs bin. Ich habe eine super Hundetagesstätte, wo er mit anderen Hunden spielen kann und von seiner Zweitmama umsorgt und geliebt wird.

 

Welche besonderen Eigenschaften oder Qualitäten hat Milo, die Ihre Entscheidung zur Adoption beeinflusst haben?

Milo ist eine ganz sensible Seele. Manchmal bellt er andere Hunde an, aber meist nur aus Angst vor der Situation, da müssen wir noch ein bisschen üben. Ich nehme Milo auch oft mit ans Set und er benimmt sich super, legt er sich ganz brav ins Körbchen, als würde er verstehen, dass jetzt eine Ruhephase ist.

 

Welche Vorteile sehen Sie in der Adoption aus dem Tierheim im Vergleich zum Kauf?

Es gibt keine Vor- oder Nachteile, das ist eine ganz persönliche und individuelle Entscheidung, die man sehr bewusst treffen sollte. Jeder sollte sich vor der Anschaffung eines Hundes damit auseinandersetzen, was passt zu einem, was kann ich leisten, welche Erfahrungen hat man.

 

Welchen Appell möchten Sie an Menschen richten, die darüber nachdenken, ein Tier als Geschenk zu kaufen?

Das ist eine schwierige Frage. Wenn sich der Beschenkte ein Tier wünscht und sich intensiv mit der Entscheidung befasst hat, ist es in Ordnung ein Tier zu schenken. Ich würde allerdings klar davon abraten, wenn man das Gefühl hat der Wunsch ist eher eine Laune und derjenige ist sich über die Konsequenzen und das Ausmaß der Verantwortung nicht bewusst.

 

Welche Tipps würden Sie Menschen mitgeben, die sich ein Tier aus dem Heim aussuchen wollen?

Es ist wichtig, dass man mit dem Tier behutsam umgeht und viel Geduld mitbringt. Die Tierpfleger, die ich kenne, machen einen fantastischen Job. Sie können die Tiere sehr gut einschätzen und helfen einem bei der Entscheidung und das immer zum Wohl des Tieres.

 

Könnten Sie etwas darüber erzählen, welche Bedürfnisse Tiere im Tierheim haben und wie sich diese von Tieren aus Züchtungen unterscheiden?

Tiere aus Tierheimen wurden meist schon einmal von Menschen enttäuscht. Sie müssen behutsam an alles herangeführt werden, Vertrauen aufbauen und neue Routinen lernen. Ein Hund vom Züchter kennt nur ein geschütztes und sicheres zuhause. Das macht den Umgang in der Regel erst einmal einfacher.

 

Haben Sie Tipps für Menschen, die darüber nachdenken, ein Tier aus dem Tierheim zu adoptieren?

Man braucht Geduld, Zeit und Aufmerksamkeit. Und deswegen appelliere ich auch immer daran, wenn man sich für einen Tierschutzhund entscheidet, sollte man bitte gründlich darüber nachdenken. Kriege ich das hin, habe ich genug Hilfe, wenn ich arbeite. Ich finde Arbeit und Haustier kann man gut miteinander kombinieren, aber das ist natürlich auch sehr individuell. Man muss es sich nur gut überlegen und man muss organisiert sein.

 

Die Arbeit der Tierheime in Deutschland ist wichtig. Wie können Menschen die Mitarbeiter und Tiere aktiv unterstützen?

Ein ganz wichtiger Punkt: Die bewusste Entscheidung für ein Tier mit all seinen Herausforderungen und Konsequenzen. Wenn jeder Mensch sich vor der Anschaffung eines Haustieres ausgiebig Gedanken macht, würden schon einmal grundsätzlich weniger Tiere in Tierheimen landen. Darüber hinaus helfen Sach- oder Geldspenden den Tierheimen am besten. Wenn man sich engagieren möchte, kann man in seinem lokalen Tierheim nachfragen, was aktuell am meisten gebraucht wird. Aber auch schon ein Besuch mit Streichereinheiten kann den Tieren Freude spenden.

Seit über zehn Jahren steht Laura Wontorra vor der Kamera und gehört mittlerweile zu den gefragtesten und erfolgreichsten Moderatorinnen Deutschlands. Laura Wontorra ist großer Fußball-Fan von Werder Bremen und setzt sich privat für den Tierschutz ein. Mit ihrem Hund Milo verbringt sie ihre Freizeit an der frischen Luft in ihrer Wahlheimat Köln.

30. Jun 2025

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Lifestyle

3 Fragen an … Nicole Widder, Expertin für Nachlassfundraising bei Hamburg Leuchtfeuer

**Warum sollte ich eine gemeinnützige Organisation testamentarisch bedenken?** Eine Testamentsspende ist eine große Unterstützung für alle gemeinnützigen Organisationen, die auf Spenden angewiesen sind. Indem Sie diese in Ihrem Testament bedenken, können Sie über das eigene Leben hinaus Gutes bewirken – und nachhaltig Themen fördern, die Ihnen am Herzen liegen. **Sollte ich eine gemeinnützige Organisation darüber informieren, wenn ich sie testamentarisch bedacht habe?** Das macht in jedem Fall Sinn. Die jeweilige begünstigte Organisation hat dann die Chance, mit Ihnen in Kontakt zu treten und ggf. wichtige Detailfragen zu klären. So kann Ihre Spende bestmöglich eingesetzt werden und erfüllt vollumfänglich den von Ihnen gewünschten Zweck. **Kann man auch mehrere gemeinnützige Organisationen gleichzeitig bedenken?** Ja, das ist möglich. Es gibt Menschen, die mit ihrem Nachlass mehrere ihrer Herzensthemen unterstützen möchten. In diesem Fall kann eine Testamentsspende zu selbst festgelegten Anteilen auf mehrere Organisationen aufgeteilt werden. Außerdem können natürlich neben An- und Zugehörigen auch gemeinnützige Organisationen in einem Testament bedacht werden. >Es gibt Menschen, die mit ihrem Nachlass mehrere ihrer Herzensthemen unterstützen möchten. In diesem Fall kann eine Testamentsspende zu selbst festgelegten Anteilen auf mehrere Organisationen aufgeteilt werden.