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4. Nov 2019

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Lifestyle

Einbrecher behindern, so gut es geht

Journalist: Helmut Peters

Zu Beginn der dunklen Jahreszeit befürchten weit mehr Menschen von einem Einbruch in ihrem Haus oder ihrer Wohnung überrascht zu werden. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass gar nicht so wenige Einbrüche auch am helllichten Tag verübt werden. Glücklicherweise ist die Zahl abgebrochener Einbruchsdelikte in den letzten Jahren immer weiter angestiegen, was sich, wie die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes mitteilt, auch auf verbesserte Sicherungsmaßnahmen zurückführen lässt.

Immer besser wurde etwa die mechanische Sicherung von Fenstern und Türen durch zertifizierte Mehrpunktverriegelungen und Durchschusshemmungen in hohen Widerstandklassen. Wenn sich ein Einbrecher in nicht weniger als fünf Minuten Zugang zu einem Objekt verschaffen kann, gibt er in der Regel auf. Gelingt es ihm aber trotzdem, dann sind ihm die Ermittler in unserer Zeit weit dichter auf den Fersen, als es in den Vorjahren jemals der Fall war. Dafür sorgt in vielen, leider nicht in allen Gemeinden, eine verstärkte Bestreifung von Wohnvierteln und die Einrichtung intensivierter polizeilicher Maßnahmen wie etwa der überaus erfolgreichen Soko „Castle“ in Hamburg.

Trotzdem sollte niemand vor Kosten zurückschrecken, die etwa bei Nachrüstungen von Türblättern, -rahmen, -bändern, -schlössern, Beschlägen und Schließblechen auf den Einzelnen zukommen können. Die mechanische Sicherung muss absolute Priorität haben. Erst dann folgen ergänzende Maßnahmen zum Einbruchschutz wie elektronische Einbruch- und Überfallmeldeanlagen und ihre Verknüpfung mit Smart-Home-Lösungen. Dabei sollte man aber auch sorgfältig unter den Security-Anbietern wählen. Sind sie zuverlässig und 24 Stunden am Tag einsatzbereit? Gute Absprachen mit ihnen über das richtige Vorgehen verhindern teure Polizeieinsätze im Falle eines Fehlalarms.



Das smarte Zuhause lässt sich dank Apps von überall aus steuern.

Durchgestyltes Smart Home

Es ist doch eine große Verlockung, von unterwegs daheim schon mal die Heizung warmlaufen zu lassen oder bequem vom Sofa aus das Licht auf dem Flur anzuschalten, um auf dem Weg zum Bad nicht über die selbst abgestellte Tasche zu stolpern. Das vernetzte Zuhause, mit dessen Hilfe man in freundlichem Dialog, etwa mit Alexa, alles steuern und kontrollieren kann, birgt unendliche Möglichkeiten. Es hilft Energie zu sparen und hält Einbrecher fern, wenn mit Hilfe einer Anwesenheitssimulation aus der Ferne ein Konzert von Rolladenbewegungen und Lichteffekten in Gang setzt. Der Markt der Heimelektronik und des Smart Homes boomt mit neuen Ideen. Das zeigte auch die IFA 2019.

Da haben wir einen neuen Fire-TV-Cube und eine Anker-Soundbar mit Fire-TV zur Unterhaltung. Ein würfelförmiger Cube ist in der Lage, Videos in höchster Auflösung mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde abzuspielen. Zum durchgstylten Smart Home gehört auch eine neuartige LED-Lampe mit DECTULE-Steuerung, bei der die Farbtemperatur von weißem Licht stufenlos zwischen 2700 und 6000 Kelvin zu regeln ist. Neu ist auch eine App für die Steuerung des Smart Homes, bei der jeder berechtigte Mitbewohner ohne Zugriff auf den Router die Beleuchtung und die Heizung schalten kann. Der Hersteller Blaupunkt hat eine Smart-Home-Box im Programm, bei dem alle Geräte bereits miteinander verbunden sind. Der sprachgesteuerte Lautsprecher mit Amazon Alexa ist als Komplettset gleichzeitig mit einem Bewegungsmelder, einer Zigbee-Funkzentrake und einem Nachtlicht gekoppelt.

Neues gibt es auch von den Eve Systems zu berichten. Um die Reichweiten von Bluetooth zu verbessern, führt der Hersteller das neue Eve Extend ein. Ohne überall neue und kostspielige Smart-Home-Zentralen aufzustellen, lässt sich damit die Reichweite von bis zu acht Eve-Geräten verbessern. Im Interview mit „Gravis“ sagte Lars Felber von Eve Systems zum HomeKit-Markt: „Das Erlebnis, ein Smart-Home-Produkt einzurichten, ist bei HomeKit unerreicht. Man scannt einen QR-Code und iOS erkennt das Gerät. Bei Bluetooth ist es sogar noch einfacher, weil ich kein WLAN brauche. Im Gegensatz zu anderen Systemen braucht man auch nicht unbedingt eine Zentrale, auch Bridge genannt, die installiert und mit Login-Daten bestückt werden muss.“

Neu sind zudem die Nest Cam IQ Outdoor und Indoor Kameras. Sie erkennen automatisch Bewegungen und vergrößern Bildbereiche, die sie auch auf Smartphones übertragen. Dabei kann die Technik zwischen Mensch und Haustier unterscheiden und personalisierte Warnungen senden. Aber Achtung: Das Smart-Home braucht ständige Aufmerksamkeit und Updates. „Denn wenn das Smart Home nicht ausreichend abgesichert ist“, sagt der Kriminaloberrat Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalprävention, „kann es ein willkommenes Einfallstor für Hacker sein.“

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.