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7. Okt 2021

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Lifestyle

Endlich wieder reisen!

Journalist: Katja Deutsch

Was ist möglich, wie lauten die Bestimmungen? Torsten Schäfer, Leiter Kommunikation des Deutschen Reiseverbandes, verweist auf die Expertise der Reisebüros.

Freude und Erleichterung, aber auch große Unsicherheiten beherrschen derzeit die Reise- und Touristikbranche: Wohin kann man im Herbst und Winter überhaupt reisen? Wie sind die Einreisebestimmungen? Was gilt vor Ort? Muss man im Urlaubsland erstmal in Quarantäne – oder gar bei der Rückreise nach Deutschland? Wie ist die medizinische Versorgung vor Ort im Falle einer Erkrankung? Kann man kurzfristig stornieren?

Die Menschen sehnen sich danach, wieder zu reisen. Im Vergleich zum letzten Jahr, wo die gesamte Reisebranche im gesamten Jahr 80 Prozent Einbußen beklagte, haben sich die Umsätze in diesem Sommer laut Marktforschungsunternehmen Travel Data + Analytics (TDA) verdoppelt. Doch auf die Zeit vor Corona bezogen haben Reiseveranstalter und Reisebüros diesen Sommer gerade einmal etwas mehr als ein Drittel des Umsatzes erreicht. 


Torsten Schäfer, Leiter Kommunikation des  Deutschen Reiseverbandes, Foto:DRV

„Insbesondere auf der Fernstrecke sind sehr viele Ziele zu touristischen Zwecken noch gar nicht zu bereisen – dieses Geschäft liegt weiter brach“, sagt Torsten Schäfer, Leiter Kommunikation des Deutschen Reiseverbandes (DRV). „Die Reisewirtschaft befindet sich nach wie vor mitten in der Pandemie und ein Ende ist aktuell noch nicht abzusehen.“

In der Pandemie haben die Reisebüros deutlich ihre Stärken des fachlichen Know-hows und auch der persönlichen Erreichbarkeit zeigen können. Der Trend geht eindeutig zu individueller Beratung, Kund:innen suchen die Expertise der Reiseberater:innen und schätzen die ausführlichen Informationen rund um Einreisebestimmungen und Urlaubsmöglichkeiten. Fast alle Reiseveranstalter bieten seit Beginn der Corona-Pandemie sehr flexible Buchungsbedingungen und ermöglichen kurzfristige und kostenfreie Umbuchungen oder Stornierungen. 

„Zudem haben viele Veranstalter für den Fall einer COVID-19-Erkrankung am Urlaubsort Absicherungspakete in die Pauschalangebote eingeschlossen beziehungsweise bieten diese als Zusatzoption an“, so Schäfer. 

In den Sommermonaten zieht es die Deutschen wieder an ihr heiß geliebtes Mittelmeer: Spanien, Griechenland und die Türkei sind die am häufigsten gebuchten Flugpauschalreise-Ziele in diesem Jahr. Dabei sind bei den Pauschalreisen besonders Mallorca, die Kanaren, griechische Inseln (vor allem Kreta), Kroatien und an die türkische Riviera gefragt. Die beiden auffälligsten Veränderungen sind hierbei die Kurzfristigkeit und Flexibilität: Im Gegensatz zu vielen vorangegangenen Jahren wird nun erzwungenermaßen sehr kurzfristig gebucht. 

Der Trend zum Sommerurlaub in Deutschland setzt sich auch in diesem Jahr fort. Immer mehr Reiseveranstalter haben ihr Angebot für Ziele im Inland ausgeweitet. Besonders gefragt sind hier – wie eigentlich in jedem Jahr – die Nord- und Ostseeküste und der Urlaub in den bayerischen Bergen. Aber auch die Mecklenburgische Seenplatte und so genannte erdgebundene Ziele wie Österreich, Polen und die Schweiz sind begehrt.

Und auch die Kreuzfahrtbuchungen nehmen wieder zu, sowohl für die Reisen auf Flüssen als auch auf den Weltmeeren. Auch wenn der Sommer nicht als Hauptsaison für Fernreisen gilt, zieht es den TDA-Auswertungen zufolge trotzdem zahlreiche Urlauber:innen in die Dominikanische Republik und auf die Malediven.

Schäfer: „Die Mehrzahl der Urlaubsbuchenden bevorzugt eine Pauschalreise und genießt die Vorteile mit einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis, einem verlässlichen Krisenmanagement und einer finanziellen Absicherung im Fall der Fälle. Sehr stark wird in diesen Tagen auch die ausführliche Beratung im Reisebüro genutzt.“

Eindringlich weist der Deutsche Reiseverband bei der Urlaubsreise auf die Eigenverantwortung für umsichtiges und verantwortungsbewusstes Verhalten jedes einzelnen hin: Auch im Urlaub gelten die bekannten Hygiene- und Abstandsregeln, etwa das Tragen eines Mund-und-Nasenschutzes, Hände waschen und desinfizieren und Abstand halten. 

Die Menschen im Tourismus, die Gastgeber und die gesamte Reisewirtschaft tun alles, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten und das Risiko von Ansteckungen zu minimieren: Die umfassenden Sicherheits- und Hygienekonzepte auch der Airlines und der Zielgebiete sind in den vergangenen Monaten nochmals ausgeweitet worden. So gelten auch am Urlaubsort in den Hotels und Hotelanlagen, den Pools und an den Stränden entsprechende Regelungen.

Im Herbst und Winter ist klar: Je höher die Impfquote, desto mehr Mobilität wird möglich sein. Die Top-Ziele im Sommer werden vermutlich auch die gefragten Ziele im Herbst sein. „Was jedoch den Winter anbelangt, so ist eine Vorhersage schwierig, denn in der kalten Jahreszeit sind normalerweise vor allem Fernziele wie Kanarische Inseln, Karibik, Arabische Halbinsel und Ägypten, Thailand und Malediven gefragt“, sagt Torsten Schäfer. USA, Australien und Neuseeland lassen noch keine Touristen ins Land, eine schöne Alternative sei jedoch das gesamte südliche Afrika. 

„Auch das Thema Nachhaltigkeit nimmt extrem Fahrt auf“, so der Reiseexperte. „Wir als Branche haben das Thema der Nachhaltigkeit, im Sinne einer angemessenen Balance aus ökologischer, sozialer und ökonomischer Verantwortung gerade in der letzten Dekade stark vorangetrieben.“ Sensibilität und damit die Ansprüche der Kund:innen würden in den nächsten Jahren deutlich steigen, nachhaltiges Reisen sein Nischendasein ablegen.

Seit der Pandemie ist die Wertschätzung für das Reisen wie auch die Wertschätzung für kompetente Beratung spürbar gestiegen. Gerade die Unübersichtlichkeit der Regulierungen, die mit dem Reisen in Corona-Zeiten verbunden war und ist und die sehr unterschiedlichen Konditionen und flexibilisierten Angebote hätten den Wert der persönlichen Beratung aus Kundensicht deutlich erhöht.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.