Diesen Artikel teilen:

22. Dez 2020

|

Lifestyle

Essen ist unser Kerngeschäft

Journalist: Esther Jost

Wir treffen uns oft am Sonntagnachmittag in der Familie – Grosspapa, Enkelkinder, Töchter und Ehemänner. Und dann geht es los. In der Küche wird geschält, geschnitten, gemixt, angebraten und in den Ofen geschoben. Dabei formiert sich auch die Küchencrew immer wieder neu, je nach Lust und Laune. Und dann sitzen wir irgendwann am Tisch, essen, plaudern und lachen. Diese gemeinsamen Zeiten geben mir Nahrung für Körper, Geist und Seele.

Esther Jost, Leiterin Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, Foto: Presse

Ausgewogene Ernährung ist deutlich mehr als das, was am Schluss auf dem Teller liegt! Die Mahlzeitenplanung, der Einkauf, das Kochen, die Bedürfnisse verschiedener Generationen am Tisch, der soziale Zusammenhalt und der Genuss sind wichtige Faktoren und prägen die Ernährung ein Leben lang.

Bei der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE bieten wir das fachliche Hintergrundwissen an. Da ist beispielsweise die Schweizer Lebensmittelpyramide, die wir zusammen mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) herausgegeben haben. Wer es genau wissen will, findet hier Mengenangaben, wie viel es von welchen Lebensmitteln braucht. Diese Angaben gelten für gesunde Erwachsene. Es gibt ausserdem ein Tellermodell, das eine ausgewogene Mahlzeit aufzeigt. Ergänzend finden Sie bei uns auch Informationen rund um die Ernährung von Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen.

Neben den Hintergrundinformationen haben wir auch viele praxisnahe Informationen und Tools zu bieten. Da gibt es Rezeptideen, um eine ausgewogene Mahlzeit auf den Teller zu zaubern, Ernährungsrätsel, Podcasts zur Ernährung im Alter, Spiele zur Schweizer Lebensmittelpyramide und vieles mehr.

Und wenn es um die Nachhaltigkeit geht, finden Sie bei der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE ein spannendes Poster zur Ökobilanz von Lebensmitteln, das bildlich zeigt, wie viele Umweltbelastungspunkte diese verursachen. In unseren «FOODprints®» finden Sie ergänzend konkrete Handungsempfehlungen für den Alltag. Hier kommen die Einkaufsgewohnheiten und der Umgang mit Resten in den Fokus. In Form von Comics sind die Gedanken, Erfahrungen und Vorsätze von Remo, Lea, Sara, Dani, Chiara und Pascal illustriert. Darin werden unterschiedlichste Themen angesprochen wie Fleischkonsum, Food Waste, Herkunft und Produktionsbedingungen.

Nun braucht es – neben diesem Hintergrundwissen und den praktischen Anregungen – noch ein paar weitere Zutaten, die eine ausgewogene Ernährung ermöglichen. Essen beginnt schon beim Ein-kauf. Hier kommen Qualitätsbewusstsein und nachhaltiges Denken ins Spiel. Wo kaufe ich ein? Welche Farben sprechen mich an? Wie wurden die Nahrungsmittel produziert?

Durch gemeinsames Werken in der Küche – am besten generationengemischt – wird ein «lebenswichtiges» Handwerk geübt. Beim Kochen über Lieblingsgerichte zu sprechen oder neue Rezepte auszuprobieren regt die Kreativität an. Und ganz nebenbei bringen Mahlzeiten einen Rhythmus in den Tag. Wer Frühstück, Mittagessen, Abendessen und bei Bedarf ein bis zwei kleine Zwischenmahlzeiten einbaut, bleibt den ganzen Tag leistungs-fähig, ohne dauernd auf süsse und fetthaltige Snacks zurückgreifen zu müssen.

Unser Familienritual ist immer wieder ein Höhepunkt mit viel Gemüse, viel Freude und viel Genuss. Auf dem Genuss-O-Meter von 1 bis 10 ist dieser An-lass bei 10 Punkten. Und nun wünsche ich Ihnen beim Weiterlesen viele spannende Anregungen, Ideen und Inspirationen für eine genussvolle, ausgewogene und nachhaltige Ernährung!

11. Jul 2025

|

Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

|

Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.