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15. Jul 2024

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Wirtschaft

Europas Zukunft im Fokus – ein Beitrag von Dr. Peter Tschentscher

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Foto: Senatskanzlei Hamburg

Im Mittelpunkt des Eurominds Wirtschaftsgipfels in Hamburg stehen in diesem Jahr die Wettbewerbsfähigkeit und die Entwicklungsperspektiven der Europäischen Union und ihres gemeinsamen Binnenmarkts: Forschung und Innovation, Investitionen in eine klimafreundliche Transformation der Industrie sowie der digitale Wandel. Nur ein starkes, modernes und geeintes Europa kann auf Augenhöhe mit Großmächten wie den USA, Russland und China agieren.

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Schirmherr des Eurominds Wirtschaftsgipfels 2024

Partnerland der Eurominds 2024 ist Estland. Seit der erneuten Gründung der Republik Estland 1991 und dem Eintritt in die Europäische Union 2004 hat sich das Land stark entwickelt. Estland ist führend in der Digitalisierung der Verwaltung, des Gesundheitswesens und der Wirtschaft. Laut PISA-Studie hat Estland das beste Bildungssystem Europas. Mit der Bahnlinie „Rail Baltica“ von Estland über Lettland nach Litauen sowie den lettisch-finnischen Windkraft- und Wasserstoff-Hubs „ELWIND“ und „BalticSeaH2“ baut Estland seine Verkehrsinfrastruktur und die regenerative Energieproduktion deutlich aus.

Auch Hamburg investiert in den klimafreundlichen Umbau der Industrie und der Energiesysteme. Im Hamburger Hafen geht 2026 der erste Ammoniak-Terminal Deutschlands in Betrieb. Im Rahmen von Energiepartnerschaften kooperiert die Hansestadt mit Häfen in bedeutenden Wasserstoff-Produktionsländern wie Kanada und Chile. Mit einem 100 MW-Elektrolyseur am Standort des früheren Kohlekraftwerks Moorburg steigt der städtische Energieversorger Energiewerke Hamburg ab 2026 in die grüne Wasserstoffproduktion ein. Der importierte oder in Hamburg produzierte Wasserstoff wird mit einem neuen Wasserstofftransportnetz zu den energieintensiven Industrieunternehmen geführt oder in das überregionale Hyperlink-System eingespeist. Der Senat fördert diese Hamburger Projekte mit erheblichen finanziellen Mitteln und unterstützt internationale Kooperationen, um den Klimaschutz voranzubringen und die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft im Norden Europas zu stärken.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.