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23. Nov 2022

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Lifestyle

Füttern, aber richtig

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Joschua J Cotten/unsplash

Winterfütterung wird kontrovers diskutiert. Artgerechtes Füttern von Wildvögeln mit hygienischen Futterspendern kann der Lebensraumzerstörung etwas entgegensetzen.

Während sich Wildrehe ordentlich Winterspeck anfuttern und in der kalten Jahreszeit gut allein zurechtkommen, fällt die Fütterung von Niederwildarten wie Hase, Rebhuhn und Fasan eher in die Hände von Jägern in deren Revieren. Dagegen hat das Füttern einheimischer Wildvögel zur Winterzeit in Deutschland eine lange Tradition – welche allerdings immer wieder kontrovers diskutiert wird. Fakt ist: Vogelfütterung im heimischen Garten oder auf dem Balkon erreicht zwischen 10 bis 15 Vogelarten, wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Drosseln, welche allesamt nicht in ihrem Bestand gefährdet sind. Winterfütterung hat also nichts mit Artenschutz zu tun. Dieser bedarf des Schutzes natürlicher Lebensräume und des Erhalts strukturreicher Landschaften.

Nichtsdestotrotz bewahrt winterliches Füttern Vögel vor dem Hungertod. Denn der Winter wird für einheimische Wildvögel mehr und mehr zur Herausforderung. Nicht so sehr aufgrund von Kälte und Frost, sondern aufgrund der massiven Zerstörung des natürlichen Ökosystems. So haben landwirtschaftliche Monokulturen, Zersiedlung und Versiegelung unbebauter Flächen sowie eintönige, exotische Gärten die vorhandenen Nahrungsquellen großflächig reduziert. Wildvögel finden immer schwerer Nahrung, die Futtersuche kostet sie mehr Zeit und Energie. Ohne den Eingriff des Menschen kann der Lebensraum der Wildvögel nicht mehr so viele Tiere ernähren, wie zu Zeiten, als die Natur noch intakter war. Ergänzende Futterplätze bieten allen Vögeln eines Reviers genügend Nahrung und weniger Konkurrenzdruck. Bei artgerechter Winterfütterung können mehrere Arten parallel nebeneinander in denselben Revieren leben. Seltene Vogelarten werden nicht verdrängt.

Zwischen November und Februar, bei dauerhaft geschlossener Schneedecke und gleichzeitigem Frost unter minus fünf Grad, rettet das Füttern definitiv Vogelleben. Um möglichst viele Vogelarten zu erreichen, sollte eine breite Palette an Futtermitteln angeboten werden. Als Vogelfutter eignen sich Sonnenblumenkerne, Getreidekörner, Hanf, Hirse und Haferflocken. Aber auch Fett-Kleie-Mischungen, Kokosnusshälften, Obst und Rosinen werden von verschiedenen Vogelarten gerne genommen. Grundsätzlich sollte Vogelfutter frei von Insektiziden oder Herbiziden und so naturbelassen wie möglich sein. Dabei reicht es meist nicht aus, lediglich ein Standard-Futterhäuschen aufzustellen. Zumal diese das Risiko der Verunreinigung durch Kot bergen und deshalb regelmäßig gereinigt werden sollten. Empfehlenswerter sind Futtersilos, bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen können. Außerdem sollten diese Futterspender so gebaut und angebracht sein, dass das Futter bei Schnee, Regen oder Wind nicht durchnässt wird.

Neben dem konkreten Nahrungsangebot profitieren heimische Wildvögel auch indirekt von der Winterfütterung. Als Naturerlebnis ist Füttern auch aus umweltpädagogischer Sicht empfehlenswert. So haben laut dem

Naturschutzbund Deutschland (NABU) viele engagierte Naturschützer als begeisterte Beobachter eines winterlichen Futterhäuschens begonnen.

Meisen, Finken, Spatzen und Sperlinge sind hierzulande die häufigsten Körnerfresser. Aber auch Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Amseln, Wacholderdrosseln oder Zaunkönig überwintern in hiesigen Gefilden. Diese freuen sich über Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie in Bodennähe – idealerweise in speziellen Bodenfutterspendern.

29. Dez 2025

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Gesundheit

Gesund & Aktiv im Alter

### Pilates – tiefenwirksame Praxis Ideal für Best Ager: Das sanfte, gelenkschonende Ganzkörpertraining kann nicht nur mit eingeschränkter Beweglichkeit praktiziert werden, sondern wirkt auch altersbedingten Beschwerden entgegen. In jeder Pilates-Stunde werden neben Muskelkraft, Stabilität und Mobilität auch Koordination und Gleichgewicht trainiert. Die Übungen lassen sich im Sitzen, Stehen oder Liegen durchführen und werden an Fitnesslevel und Leistungsstand angepasst. Es werden dabei gezielt die tiefliegenden Muskeln in Bauch, Rücken und Beckenboden angesprochen – jene Muskulatur, die für Stabilität, Gleichgewicht und Sturzprävention wichtig ist. Regelmäßiges Training sorgt so für erhöhte Beweglichkeit, eine verbesserte Körperhaltung und Balance und kann sogar dauerhaft den Blutdruck senken. Um die richtige Atemtechnik zu erlernen, sollte unbedingt ein Einstiegskurs in dieser Altersgruppe besucht werden. Bei körperlichen Einschränkungen finden sich unter den rund 500 unterschiedlichen Bewegungsmuster immer genügend Ausweichübungen. ![pexels-roodzn-34314432 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_roodzn_34314432_ONLINE_01d8168c42.jpg) ### Schwimmen – schwerelos sporteln Auch diese Sportart kann Senioren uneingeschränkt empfohlen werden – bei konkreten Gelenkschmerzen fallen lediglich einzelne Schwimmstile ins Wasser beziehungsweise sollten durch andere ersetzt werden. Das Besondere: Im Wasser wird das Körpergewicht um ein Vielfaches aufgehoben. Bedingt durch die Schwerelosigkeit werden die Gelenke geschont und die Muskeln sanft trainiert – und zwar alle großen Muskelgruppen. Schwimmen ist quasi ein Allrounder, denn die Aktivität verbessert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Regelmäßiges Training stärkt das Herz-Kreislauf-System, regt den Stoffwechsel an und kann sogar die Cholesterinwerte senken. Es kommt sogar noch besser: Das Immunsystem wird gestärkt, Stress abgebaut und die Koordination verbessert. Von den komplexen Bewegungsabläufen profitieren übrigens auch die kognitiven Fähigkeiten: Studien belegen, dass regelmäßiges Schwimmen das Demenzrisiko senken beziehungsweise einen Demenzverlauf positiv beeinflussen kann. Wer mit sämtlichen Schwimmstilen Schwierigkeiten hat, kann es mit Aqua-Fitness versuchen. ![pexels-pavel-danilyuk-6874403 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pavel_danilyuk_6874403_Online_a2532ecc8e.jpg) ### Nordic Walking – echter Selbstläufer Die gelenkschonende Alternative zum Joggen gehört wahrscheinlich zu den beliebtesten Best Ager-Sportarten. Kein Wunder: Nordic Walking ist einfach umzusetzen, stärkt die Muskulatur, verbessert die Koordination und Körperhaltung und fördert die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Durch den Stockeinsatz wird nicht nur der Bewegungsapparat entlastet, sondern zusätzlich Arm-, Schulter- und Rückenmuskulatur trainiert. Das ursprünglich für finnische Skilangläufer entwickelte Sommertraining reguliert den Blutdruck und trainiert die Herzgefäße: Das Herz wird kräftiger durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Darüber hinaus aktiviert regelmäßige Praxis den Hormonhaushalt, stärkt das Immunsystem und beugt Osteoporose und Altersdiabetes vor. Die koordinierte Bewegung festigt die Balance und fördert die koordinativen Fähigkeiten des Gehirns. Darüber hinaus wirkt sich die Bewegung in der freien Natur positiv auf die Psyche aus: Stress kann abgebaut und depressiven Verstimmungen entgegenwirkt werden. Wer nicht allein walkt, hat auch im sozialen Bereich einen echten Lauf. ![pexels-pack2ride-85580365-8934510 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pack2ride_85580365_8934510_ONLINE_ca5f7bad72.jpg) ### Radfahren – läuft wie geschmiert Für das Fahrrad ist man im Grunde nie zu alt. Bei moderatem Tempo ist die gelenkschonende Aktivität ein optimales Ausdauertraining, welches das Herz-Kreislauf-System auf sanfte Weise in Schwung bringt. Neben Herz und Lunge werden eine Reihe von Muskelgruppen (insbesondere die Beinmuskulatur) gestärkt. Darüber hinaus kräftigt Radfahren das Immunsystem und beeinflusst das vegetative Nervensystem positiv. Es ist zudem eine herrliche Schulung für Koordination und Gleichgewicht: Eine Studie belegt bei aktiven älteren Fahrradfahrenden weniger Stürze im Alltag. Ein weiteres Plus für Best Ager: Biken trainiert die Gehirnleistung und stärkt kognitive Funktionen. Auch die mentale Gesundheit profitiert, denn die Kombination aus Bewegung und Naturerlebnis wirkt stressabbauend und stimmungsaufhellend. Studien betonen zudem eine Stärkung sozialer Kontakte durch den erweiterten Aktivitätsradius, welche sich ebenfalls positiv auf die Psyche auswirkt.

29. Dez 2025

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Gesundheit

Warum die Zukunft pflanzlich isst – mit Katrin Kasper, PR-Expertin für pflanzliche Ernährung und Foodtrends

![Katrin Kasper_credit_Dennis Williamson Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Katrin_Kasper_credit_Dennis_Williamson_Online_358773f745.jpg) ``` Katrin Kasper, PR-Expertin für pflanzliche Ernährung und Foodtrends ``` Immer mehr Menschen essen weniger Fleisch, Wurst und Milchprodukte. Sie ernähren sich pflanzlicher – nicht, weil sie müssen, sondern weil sie können. Sogar Discounter eröffnen heute eine vielfältige, genussvolle Welt an pflanzlichen Lebensmitteln. Wer sich darauf einlässt, merkt schnell: Es geht nicht um Verzicht, sondern um eine Bereicherung: Neue Aromen, neue Texturen, neue Möglichkeiten – die pflanzliche Küche ist längst dort angekommen, wo Genuss, Gewissen und Gesundheit zusammenfinden. Das Bewusstsein dafür wächst, wie sehr uns diese Ernährungsform guttut. Viele spüren bereits nach kurzer Zeit, wie sich mehr Leichtigkeit, Energie und Wohlbefinden einstellen. Pflanzlich zu essen wird zu einer Form von Selbstfürsorge und Wertschätzung – für den eigenen Körper ebenso wie für die Natur, unsere Mitgeschöpfe und die Gesellschaft. Nur ein Beispiel: Die internationale Forschungsgruppe Zero Carbon Analytics rechnet vor, wie weniger Fleischkonsum unser Gesundheitssystem entlasten würde: In Deutschland könnten 1,9 Milliarden Euro für Medikamente und Behandlung eingespart werden – genug, um 36.500 Pflegekräfte zu beschäftigen. Doch im Kern geht es um etwas anderes: um eine neue Idee von Luxus. Nicht stur am Gestern festhalten, sondern das Bessere entdecken. Eine pflanzenbetonte Ernährung öffnet Türen, statt sie zu schließen. Pflanzlicher zu essen bedeutet deshalb kein radikales Umdenken. Sondern die Einladung, Neues auszuprobieren – und direkt zu spüren, wie gut es tut. Mein Tipp: Essen Sie neugierig!